• Zitat

    Original von Fussballfan
    @ BRB-Jörg


    Es geht ja wohl nur darum, ob der Lizenzspieler im Landespokal spielen durfte oder nicht (DFB-SpO § 12 Nr. 1 letzter Satz), aber nicht um die rote Karte aus der OL (wofür wohl in der Tat der NOFV zuständig gewesen wäre). Da scheint jetzt lt. DFB-SpO § 12b Nr. 6 das DFB-Bundesgericht zuständig zu sein, nachdem das "letztinstanzliche Rechtsorgan des Mitgliedsverbandes" am Werk war.


    Um hier mal aufzuräumen, zitiere ich nochmal die offzielle Stellungnahme des FCE für den Einspruch, der eigentlich ganz gut die Perversionen zwischen den Spielordnungen darstellt:


    Zitat

    Begründet wurde die Entscheidung bei der Verhandlung am Donnerstag in Lübben damit, dass mit Stiven Rivic ein nicht spielberechtigter Lizenzspieler eingesetzt worden wäre. Nach der Begründung des Sportgerichts sei die Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Anwendung zu bringen ist. Lizenzspieler dürfen danach laut FLB-Geschäftsführer Michael Hillmann generell nicht im Landespokal eingesetzt werden.


    „Damit widerspricht der Landesverband der eigenen derzeit gültigen Spielordnung, die bei der Ausschreibung zum Landespokal 2006/2007 an alle Vereine ausgereicht wurde“, so Energie-Manager Steffen Heidrich, der auf Paragraph 34, Absatz 6 der Spielordnung des FLB verweist. Darin heißt es: „In Pokalspielen auf Landesebene dürfen Lizenzspieler, die mit Beginn des Spieljahres gemäß Veröffentlichung in den Amtlichen Mitteilungen das 24. (ab dem Spieljahr 2007/08 das 23.) Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gegen gleich- oder höherklassige Gegner eingesetzt werden.“ Der Ludwigsfelder FC spielt wie die Amateure des FC Energie Cottbus in der NOFV-Oberliga.


    „Es widerspricht jeglicher Rechtsauffassung, dass eine Spielordnung während eines laufenden Wettbewerbes geändert wird oder in Teilen nicht mehr gültig sein soll“, so Steffen Heidrich weiter. „Wenn die Spielordnung des FLB an das Recht des DFB angepasst werden muss, darf dies nicht auf dem Rücken von Nachwuchstalenten ausgetragen werden, die das Finale im Landespokal sportlich erreicht haben. Diese Änderung kann der FLB nur nach dem laufenden Wettbewerb vornehmen.“


    Ich glaube, selbst der FLB weiß nun selbst nicht mehr, was er tun soll...

  • Cottbus hat sich in der ganzen Sache sehr schäbig verhalten. Das Verbandsgericht hatte bei beiden Vereinen angefragt, ob man, als Kompensation für die Entscheidung gegen den LFC, nicht im Sommer ein Testspiel des LFC gegen die Bundesligamannschaft von Energie austragen könne. Bei uns ging die Tendenz in Richtung "Ja". Leider wurde das wurde Cottbus rigoros abgelehnt.

  • So sollte man als Bundesligaverein mit seinem Hinterland seiner Region nicht umgehen :!: Traurig das ganze aber leider war :!:
    Deutschland, der DFB und seine Verbände ersticken und verstricken sich
    in Ihrer Regularien- Wut. Warum nicht einfach? Lizenzspieler nur in der ersten, Nichtlizenzspieler/Amateure in der zweiten. Dieser ganze Quatsch mit Altersbeschränkung hier und da macht einem doch irgendwann wirre.


    Schönes Fußballwochenende alles Usern


    Bain

  • @ "RedWhite"


    Frag doch mal den Herrn Heidrich, was Energie alle Jahre so mit dem Zulassungsvertrag bei der DFL unterschreibt.
    Da sollen auch solche Dinge dabei sein, wo der Bewerber - in diesem Falle der FC Energie Corttbus e. V. - erklärt, daß er sich mit seiner Lizenzabteilung an alle Regularien - u. a. auch die DFB-SpO - ausnahmslos halten wird.
    Sollte diese Auffassung nun anders sein, dann soll der FC Energie dies bitte der DFL erklären, den Zulassungsvertrag einseitig kündigen und mit diesen Konsequenzen - Abstieg in die höchste Amateuerspielklasse (RL), wo ja eigentlich die II. gerade hin will - leben. Alles andere Säbelrasseln ist momentan nur lächerlich.

  • Zitat

    Original von Fussballfan
    Alles andere Säbelrasseln ist momentan nur lächerlich.


    Sorry, daß ich mich hier einmische. Aber lächerlich sind für mich einzig und allein die unsachlichen Posts der Cottbus-Hasser. Die Diskussion hier nervt langsam. Das bei unklarer weil uneindeutiger Rechtslage für den "Angeklagten" (also Cottbus) entschieden wurde, ist doch logisch.

  • da es aber eine nicht-eindeutige und unklare Rechtslage in diesem Falle gibt, wäre es doch besser gewesen a) diese Partie noch einmal auszutragen und b) endlich mal klare Richtlinien bezüglich der ganzen Thematik zu schaffen. Ist beides nicht passiert, also ist dieses Urteil auch mal ganz schwach

  • Zitat

    Original von suppi
    da es aber eine nicht-eindeutige und unklare Rechtslage in diesem Falle gibt, wäre es doch besser gewesen a) diese Partie noch einmal auszutragen und b) endlich mal klare Richtlinien bezüglich der ganzen Thematik zu schaffen. Ist beides nicht passiert, also ist dieses Urteil auch mal ganz schwach


    Aber meinst du es wäre fair gewesen, dem Einsprechenden Recht zu geben und gleichzeitig dem Gesetzgeber (FLB oder wer auch immer) zu sagen, die Spielordnungen beissen sich und müssen angeglichen werden?
    Das wäre doch auch pervers.


    Und die ganzen Knaller hier, die nur mit Beleidigungen um sich werfen, weil es um Energie geht, sollten sich mal hinterfragen, ob sie genauso argumentiert hätten, wenn der LFC auf diese Art und Weise das Halbfinale erreicht hätte.


    Zitat


    LFC -Online


    Cottbus hat sich in der ganzen Sache sehr schäbig verhalten. Das Verbandsgericht hatte bei beiden Vereinen angefragt, ob man, als Kompensation für die Entscheidung gegen den LFC, nicht im Sommer ein Testspiel des LFC gegen die Bundesligamannschaft von Energie austragen könne. Bei uns ging die Tendenz in Richtung "Ja". Leider wurde das wurde Cottbus rigoros abgelehnt.


    Das ist in der Tat schäbig! Aber seit Jahren ist dies hier so. Das ist also auch nicht wirklich was Neues. Leider werden kleinere Vereine vom Management des FCE gern mal als "unwichtig" abgetan...

  • @ RedWhite


    Unabhängig davon, dass ich kein (Fußball-)Jurist bin, fand ich die Darstellung der Sachlage von LFC online ganz schlüssig.


    Zitat

    Original von LFC online
    Doch, das Fehlverhalten von Cottbus ist ganz deutlich. § 12 der DFB -Spielordnung verbietet den Einsatz von Lizenzspielern im Landespokal. § 44 vertieft das noch einmal: "Lizenzspieler dürfen nur unter den Voraussetzungen des § 12 der DFB-Spielordnung am Spielbetrieb von Amateur-Mannschaften teilnehmen.".


    Auch die Behauptung, die Satzung des FLB würde dem widersprechen, ist falsch. Hier wird lediglich eine Altersgrenze gezogen. § 13 der DFB -Spielordnung erlaubt nämlich einen Einsatz von Lizenzspielern im Landespokal, knüpft daran jedoch eine Bedingung. Hätte Energie nachweisen können, das man auf Grund von Verletzungen und Erkrankungen keine sechzehn Spieler zusammen bekommt, hätten auch Lizenzspieler eingesetzt werden können. Diesen Einsatz hätte Cottbus schriftlich beim DFB beantragen müssen. Da die DFB -Spielordnung für den Einsatz im Landespokal nur diese eine Ausnahme zulässt, gibt es auch keine weiteren Regularien dafür. Theoretisch hätte Cottbus also z.B. den Einsatz von Piplica, Radu und Skela beantragen können. Um das zu vermeiden, hat der FLB für sich geregelt, bis zu welchem Alter und unter welchen Bedingungen Lizenzspieler eingesetzt werden dürfen, falls der DFB das im Einzelfall erlaubt.


    Diese Regelung Interpretation macht doch Sinn. Der Profiverein darf Profis einsetzen, wenn zuwenig Spieler (weniger als 16) bei den Amateuren zur Verfügung stehen. Um die Chancengleichheit zu wahren, beschränkt der FLB den unter Bedingungen erlaubten und beim DFB zu beantragenden Einsatz von Profis auf U 24 Spieler.


    Da CB dies nicht getan hat und die Voraussetzungen für eine Beantragung des Spielrechts auch nicht vorlagen, hat CB einen nicht spielberechtigen Spieler eingesetzt. Ergo: Spielwertung für Lu´felde.


    An CB´s Stelle würde ich den FLB wegen der falschen Auskunft auf Schadensersatz verklagen. Andererseits könnte mensch aber auch sagen: Dummheit schützt vor Strafe nicht. Wenn Unklarheiten bezüglich der Spielordnung vorliegen, sollte man sich nicht auf die Auskunft des FLB verlassen.

  • scatterbrain: Aber was ist dann mit anderen §???


    Zitat


    ... Paragraph 34, Absatz 6 der Spielordnung des FLB verweist. Darin heißt es: „In Pokalspielen auf Landesebene dürfen Lizenzspieler, die mit Beginn des Spieljahres gemäß Veröffentlichung in den Amtlichen Mitteilungen das 24. (ab dem Spieljahr 2007/08 das 23.) Lebensjahr noch nicht vollendet haben, gegen gleich- oder höherklassige Gegner eingesetzt werden.“

  • Zitat

    Original von RedWhite
    scatterbrain: Aber was ist dann mit anderen §???


    So wie ich das verstehe, ist die DFB-Vorschrift die Generalklausel, die für alle Landespokalspiel in Dtld. gilt. Der FLB hat - womöglich in guter Absicht (Chancengleichheit) - das DFB-Recht präzisiert, indem er nur U24 Lizenzspieler im Landespokal akzeptiert. M.E. kann sich Cottbus nicht darauf berufen, die Spezialklausel zwar eingehalten, die Generalklausel aber außer Acht gelassen zu haben.

  • Na jetzt haben die anwälte ja noch ein bissen zeit denn die vom flb haben das spiel abgesetzt.
    Die begründung zur spiel absage ist das um eine Juristische überprüfung gerichtsentscheidung zeitlich zu ermöglichen

  • Ich verstehe die ganze Diskussion um den § 34 der FLB -Spielordnung nicht. § 13 der DFB -Spielordnung erlaubt in einem genau definierten Einzelfall den Einsatz von Lizenzspielern im Landespokal, trifft dort aber keine weiteren Regelungen. Das wird den Landesverbänden überlassen, die das in eigener Regie regeln können. Der FLB beschränkt im § 34 den Einsatz dieser Lizenzspieler auf U -24 Spieler und erlaubt den Einsatz nur gegen gleich- oder höherklassige Mannschaften.
    Aus diesem § eine generelle Spielerlaubnis zu konstruieren und die DFB -Regeln zu missachten, halte ich für sehr gewagt.


    Wie an anderer Stelle schon gesagt wurde, mit dem Lizenzantrag unterwirft sich der Lizenznehmer den Satzungen und Ordnungen des DFB und sollte sie gelegentlich auch mal lesen. Für bemerkenswert halte ich, dass Cottbus wenige Tage zuvor keine Probleme mit der DFB -Spielordnung hatte.
    Nach der roten Karte in einem Oberligaspiel, erfolgte die Sportgerichtsverhandlung durch den DFB. Der sperrte Rivic bekanntlich für vier Meisterschaftsspiele, der NOFV hätte ihn für vier Pflichtspiele gesperrt. Cottbus verwies bei dem angekündigten LFC Protest immer darauf, dass für den Lizenzspieler Rivic der DFB und nicht der NOFV zuständig sei. Deshalb dürfe Rivic, trotz der Sperre, im Landespokal spielen. Als sich der LFC eben auf diese DFB -Regelungen berief und darauf das Lizenzspieler im Landespokal nicht spielen dürfen, war auf einmal für den Lizenzspieler Rivic nicht der DFB, sondern der FLB zuständig.


    Abschließend sei noch folgendes bemerkt: Rivic hat in einem Meisterschaftsspiel die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung gesehen und wurde für vier Spiele gesperrt. Statt ihn nun auch vereinsintern zu bestrafen, immerhin fehlt er seiner Mannschaft nun in den wichtigen Spielen um den Aufstieg, belohnt man ihn mit einem Einsatz im Pokal. Ob das die geeignete Erziehungsmassnahme ist?