Lichtenberg 47 zog in der Nachspielzeit den Kopf aus der Schlinge und rettete dank Torwart Henning Schroedter ein 1:1-Unentschieden.
Schroedter war in dieser seltsam ereignisarmen Partie der Mann des Tages. Die 47er begannen offensiv, waren aber im Abschluss harmlos. Die Gäste nutzten dagegen ihre erste Chance nach einem Eckball zum 0:1: Die Lichtenberger Abwehr befand sich da offensichtlich im Tiefschlaf, inklusive Schroedter, der aus dem Kasten heraus gemusst hätte. So aber köpfte Schiemann ungehindert ein (14.).
Die Zuschauer brauchten nicht lange, um zu ahnen, dass dieses Tor vermutlich das einzige bleiben würde. Die Gastgeber wirkten seltsam zerfahren, Pässe wurden ins Nichts geschlagen, die einfachsten Bälle versprangen. Und beinahe jeder Ball wurde blind nach vorn gehauen – kick and rush in Reinkultur. Hatte man auf diese Art und Weise vor Wochenfrist noch die Unglücksraben von Viktoria 89 besiegen können, machten die Spandauer klar, dass das diesmal anders laufen würde. Kompakt und mit dem größeren Engagement kauften sie den 47ern beinahe jeden Schneid ab. Trotzdem wäre fast der Ausgleich gefallen, als Schreckenbach einen schlechten Kick von 06-Torwart Sahin direkt nahm – der Ball strich aber um Zentimeter am leeren Spandauer Gehäuse vorbei.
Nichts Neues in der 2. Halbzeit, eigentlich wurde das Spiel noch schlechter. Die 47er waren weiterhin unglaublich blind, die 06er unterließen nun auch noch ihre gefährlichen Kontervorstöße, die in der ersten Hälfte hier und da vorkamen. Die Zuschauer hatten ihre Lektion gelernt: in einem Spiel, das keine Tore verdient hat, fällt manchmal doch eines. Die letzten fünf Minuten hatten es dann aber in sich: zunächst hätten die Spandauer das Spiel entscheiden müssen. Da krachte ein Freistoß an die Unterkante des Lichtenberger Tores und zweimal scheiterte Kalixto im 1:1-Duell an Schroedter, der seinen Fehler beim Gegentor damit längst wieder gutgemacht hatte. In der 2. Minute der Nachspielzeit dann der letzte Eckball für die Platzherren – und der mit nach vorn geeilte Schroedter köpfte zum Ausgleich ein. Und was lernt man wieder daraus? In einem Spiel, das keine Tore verdient hat, fallen manchmal sogar zwei. :schlaumeier:
Lichtenberg 47: Schroedter; Lüsch (72. Zothe), Kirstein, Kehr; Meier, Wegner, Schreckenbach, Schreck, Gronwald; Mesici (46. Schutt), Restelica.
Spandau 06: Sahin; Borkowski, Schiemann, Schober (74. Griebel); Saldanha Alves, Bieder, Löckel (71. Machalz), Benad, Yilmaz; Lulombo Rafael (62. Kalixto), Abou-Khalil.
Tore: 0:1 Schiemann (14.); 1:1 Schroedter (90. +2).
SR: Schwemin (SV Empor)