das nächste opfer des modernen fussballs

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    Die Ultras Fürth 1998 lösen sich mit sofortiger Wirkung auf.


    Das Jahr 2006 war geprägt von zahlreichen Rückschlägen, die es uns in der Konsequenz unmöglich machen, unsere Vorstellung von Ultra weiterhin so auszuleben wie wir es wollen. Wir standen vor der Wahl, uns der Repression und dem modernen Fußball zu beugen und anzupassen oder einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Wir haben uns entschieden. Kompromisse und Anpassungen kommen für uns nicht mehr in Frage, zu viel und zu lange haben wir zurückgesteckt. In den letzten 1,5 Jahren war es für uns nicht mehr möglich, eigene Akzente zu setzen und sich auf die wesentliche Ziele zu konzentrieren, zu sehr war man mit externen und internen Problemen beschäftigt. Deshalb bleibt uns nur der einzige ehrliche Ausweg: die Auflösung. Oder mit anderen Worten: Kapitulation, Aufgabe, Resignation, Schwäche. Wir müssen eingestehen: Für uns ist der Kampf verloren.


    Die Ursachen lassen sich in zwei wesentliche Bereiche aufteilen: die Repression durch den Staat und die "Scheinehe" mit "Greuther Fürth."


    Angefangen mit den Vorfällen Ende 2005 in Regensburg traf uns regelmäßig die Keule der Staatsmacht mit voller Kraft. Sicherlich hat man auch das ein oder andere Mal über die Stränge geschlagen, aber auch eine gewisse Radikalität gehört eben zu unserer Vorstellung von Fankultur. Schlagpunkte wie Augsburg oder Karlsruhe waren dabei nur die Höhepunkte im Jahr 2006. Im speziellen muss man jedoch sagen, dass Augsburg auch gewissermaßen ein Erfolg für die aktive Fürther Szene war, da man entschlossen den Zugriff der Polizei abwehrte und diese zum Verlassen des Blockes zwang. Klar ist uns auch, dass man dafür im Nachhinein die Konsequenzen zu tragen hat, aber das ist es wert.


    Im heutigen modernen Fußball und unter der Fuchtel des Polizeistaates ist es einer Gruppe wie der unsrigen nicht mehr möglich ihre Vorstellung von Fansein so auszuleben, wie sie es will. Zu viele Angriffspunkte bietet eine kleine Gruppe, wie die UF 98, zu oft mussten Einzelpersonen Angriffe verschiedenster Institutionen über sich ergehen lassen, ohne, dass man ein wirksames Mittel dagegen finden konnte. Während man sich nach den ersten Angriffen noch eher gestärkt fühlte, und als Gruppe zusammenwuchs, ist es uns mittlerweile nicht mehr möglich ein gesundes Gruppenleben aufrecht zu erhalten. Als Gruppe können wir nicht mehr gemeinsam und geschlossen auftreten. Somit fällt auch die letzte Verteidigungsbastion gegen äußere Einflüsse und unsere Feinde weg.


    Zudem zeigte sich in den letzten Jahren eine zunehmende Distanzierung von der Marke "Greuther Fürth". Während man vor einigen Jahren noch nicht nachvollziehen konnte, dass ältere Fürther sich von ihrem Verein abwenden, kann manch einer dies mittlerweile vielleicht besser verstehen. Der Gang zu Heimspielen in den Ronhof macht keinen Spaß mehr, es ist nur noch ein einziger Graus und zur Gewohnheit gewordene Pflicht. So wie weltweit der moderne Fußball um sich greift, ist dies natürlich auch im beschaulichen Fürth so, auch wenn uns hier der härteste Schlag schon vor gut zehn Jahren traf, als uns die SpVgg Fürth genommen wurde. Zu damaliger Zeit waren wir damit wohl der traurige Vorreiter in Deutschland. Man konnte damals aber noch nicht ahnen welche Ausmaße dieser Beitritt nach sich ziehen sollte, mittlerweile ist man eines besseren belehrt worden. Aber niemand braucht "Greuther Fürth", niemand will "Greuther Fürth". Auch der letzte Identifikationspunkt ist mittlerweile verloren gegangen. Für uns gibt es nur die SpVgg Fürth. In den ersten Jahren nach dem Beitritt des TSV Vestenbergsgreuth gab es jedoch immer Punkte die für uns einen ehrlichen Fußball ausmachten, die sind aber mittlerweile nahezu komplett verschwunden (z.B. Ikea Tag, Gärtla Abriss, Maskottchen Eddy, 100-Jahre Jubiläum, Modernisierung des Vereinswappens, Verschweigen bzw. Ignorieren von vorhandener Tradition usw.)


    Während man sich lange Zeit noch mit seinem Idealismus über Wasser halten konnte, ist mittlerweile die kalte und nüchterne Realität eingekehrt. Man rennt einem Gesichts- und seelenlosen Verein hinter her, der sich Kunden statt Fans wünscht und sein ganzes Verhalten nur noch auf Verkaufsoptimierung ausrichtet. Das dieser Weg in die absolut falsche Richtung führt, und auf Vernichtung echter Fankultur ausgerichtet ist, müsste jedem klar sein, der sich die Marke "Greuther Fürth" etwas genauer ansieht. Echte Werte sind Fehlanzeige und von den Verantwortlichen auch nicht gewünscht.


    Wir stellen uns die Frage, wofür wir das Ganze noch auf uns nehmen? Zuletzt gelang uns das nur noch durch volle Konzentration auf unsere Gruppe, auf die von uns geschaffene Kultur. Doch mittlerweile ist der Preis, denn wir dafür zahlen sollen, zu hoch. Ein ehrliches und konsequentes Weiteragieren als Gruppe ist unmöglich geworden.


    Auch wenn es eine Kapitulation und ein Scheitern sein mag, ist es für uns immer noch der ehrlichste Weg. Wir beenden die Sache so, wie wir auch die 8 1/2 Jahre Ultras Fürth gelebt haben: Ganz oder gar nicht. In diesem Sinne bedanken wir uns bei allen Personen die wir in den letzten 8 1/2 Jahren kennen gelernt haben, die das Kleeblatt mit uns gelebt haben und weiterleben, diejenigen die mit uns gefeiert haben und uns auch in schwierigen Situationen unterstützt haben. Trotz aller Rückschläge und Probleme war es eine geile und gute Zeit. Vieles haben wir in den letzten 8 1/2 Jahren aufgebaut, vieles davon hat sich im letzten Jahr schon verabschiedet, der Rest folgt nun. Am heutigen Tage löst sich alles von uns geschaffene in Asche auf und wird für immer Vergangenheit sein. Die Szene liegt brach. Jeder von uns muss nun seinen eigenen Weg mit (oder ohne) dem Kleeblatt und dem modernen Fußball finden.


    Zuletzt bleibt nur die Hoffnung, dass genug Kämpfer in Deutschland übrig bleiben, die dem Staat und dem modernen Fußball die Stirn bieten und sagen: "Mit uns nicht!" Wir können uns als Gruppe nicht mehr zu diesen zählen. Unser Weg bleibt hoffentlich lange Zeit die einzige derartige Entscheidung in Deutschland. Wir wünschen allen Gruppen genug Kraft für die zukünftigen Gefechte, macht es besser als wir.


    Nur das Kleeblatt Fürth
    Fürth, den 19.01.2007


    1998 - 2007


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    die ultras fürth gehören sicher nicht zur ersten kategorie der deutschen fangruppierungen, aber der anfang vom ende ist damit sicher eingeläutet.


    p.s. sorry, falls schon mal gepostet

  • Den Zerfall des eigenen Vereins durch Übernahme/Fusion/und Ähnlichem kann der "Fan" an sich nicht groß beeinflussen. In vielen Traditionsvereinen ist dieser Trend zu beobachten.


    Zitat

    Angefangen mit den Vorfällen Ende 2005 in Regensburg traf uns regelmäßig die Keule der Staatsmacht mit voller Kraft. Sicherlich hat man auch das ein oder andere Mal über die Stränge geschlagen, aber auch eine gewisse Radikalität gehört eben zu unserer Vorstellung von Fankultur.


    Zitat

    Im speziellen muss man jedoch sagen, dass Augsburg auch gewissermaßen ein Erfolg für die aktive Fürther Szene war, da man entschlossen den Zugriff der Polizei abwehrte und diese zum Verlassen des Blockes zwang. Klar ist uns auch, dass man dafür im Nachhinein die Konsequenzen zu tragen hat, aber das ist es wert.


    Zitat

    Im heutigen modernen Fußball und unter der Fuchtel des Polizeistaates ist es einer Gruppe wie der unsrigen nicht mehr möglich ihre Vorstellung von Fansein so auszuleben, wie sie es will. Zu viele Angriffspunkte bietet eine kleine Gruppe, wie die UF 98, zu oft mussten Einzelpersonen Angriffe verschiedenster Institutionen über sich ergehen lassen, ohne, dass man ein wirksames Mittel dagegen finden konnte. Während man sich nach den ersten Angriffen noch eher gestärkt fühlte, und als Gruppe zusammenwuchs, ist es uns mittlerweile nicht mehr möglich ein gesundes Gruppenleben aufrecht zu erhalten. Als Gruppe können wir nicht mehr gemeinsam und geschlossen auftreten. Somit fällt auch die letzte Verteidigungsbastion gegen äußere Einflüsse und unsere Feinde weg.


    Ich stell mir ernsthaft die Frage, ob man solchen Gruppierungen nachtrauern sollte. Bei den zitierten Zeilen muß ich mich außerdem fragen, wo der Unterschied zwischen Ultra und Hooligan ist. Tut mir leid, aber diese Leute sind schuld, dass ich mich kurz nach der Wende für drei Jahre aus dem aktiven Stadienleben verabschiedet habe. Andere Leute lebten da erst richtig auf ! (gabs da schon die Unterteilung Ultra / Hooligan /...? Eher nicht, da hieß es nur gewaltbereit oder nicht )
    Ich bin immer noch der Meinung, dass Gewalt im Stadion nichts zu suchen hat, auch wenn sie sich nur gegen die Staatsgewalt richten sollte. Aber gerade in dieser Zeit sollte man damit vorsichtig sein, denn gerade jetzt gilt: Wer Wind säht, wird Sturm ernten ! Unmerklich bekommen die Cops immer mehr Freiräume, und der Bürger merkt es nicht einmal. Dass ist das, was einem eher Kopfschmerzen bereiten sollte...

  • Mir kommt es so vor, als ob die sich darüber Beschweren, dass der Grad der Legalität schmaler geworden ist.


    Bitte jetzt nicht wieder damit anfangen, das die Polizei alles andere als deeskalierend ist. Das hatten wir schon zu genüge.

    Anstatt zu klagen was ihr wollt, solltet ihr dankbar sein, dass ihr nicht all das bekommt, was ihr verdient.
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  • hab echt lange überlegt,was ich darauf schreiben soll.
    ultra schön und gut,für mich liest sich da zwischen hooligan und ultra kein grossartiger unterschied(meine hier nur den beitrag und nicht alle ultras!)hab selber meine jugendsünden diesbezüglich,mitleid kann von denen jedenfalls keiner verlangen.
    bejubelt werden ja in dem bericht,auch sachen,die beim fussball nichts zu suchen haben!
    jeder soll ztu seinem verein stehn,aber es muss immer ihm rahmen bleiben und dann später rumzuheulen,ist armselig!

    Alleiniger Berliner Fussballclub Dynamische Union -QUOTEN WESSI


    wenn die Sache irre wird, werden die Irren zu Profis!

    2 Mal editiert, zuletzt von nr3 ()

  • Zitat

    Original von keepera9


    Kann das jemand mal genauer kurz und knapp erläutern ... Was hat es mit "Greuther" auf sich ?(


    SpVgg Fürth + TSV Vestenbergsgreuth = Greuther Fürth


    Tante Edit sagt: der Fischkopp aus Sachsen war schneller

  • Das waren 2 verschieden Vereine. Der TSV Vestenbergsgreuth hatte kurz vorher sogar die Bayern im Pokal mit 1-0 geschlagen.
    1996 schloss sich die Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth der SpVgg Fürth an und der Verein erhielt seinen aktuellen Namen SpVgg Greuther Fürth.


    Aber das warum und wieso.......... :nixweiss: :nixweiss:


    ...ich schreib halt zu langsam..... :oops:

    Anstatt zu klagen was ihr wollt, solltet ihr dankbar sein, dass ihr nicht all das bekommt, was ihr verdient.
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    Einmal editiert, zuletzt von Zumpe ()

  • Zitat

    Original von kunde


    wenn du mich schon zitierst(auch mit fehler 8O),dann nehme bitte nächstes mal den ganzen satz rein,denn so wird das ganze schnell verfälscht! danke!

    Alleiniger Berliner Fussballclub Dynamische Union -QUOTEN WESSI


    wenn die Sache irre wird, werden die Irren zu Profis!

  • Ich dachte schon Greuther ist irgendein Sponsor für Strumpfhosen ... also halb so wild...


    ja an Vestenbergsgreuth kann ich mich noch dunkel erinnern 8O


    Fußball löst halt die sozialen Schwerpunkte nicht, dafür ist die Politik zu ständig, mit 42 stell ich mich zur Wahl, ich hoffe auf eure Stimme, dann wird sich einiges ändern 8)

  • Zitat

    Original von keepera9


    Fußball löst halt die sozialen Schwerpunkte nicht, dafür ist die Politik zu ständig, mit 42 stell ich mich zur Wahl, ich hoffe auf eure Stimme, dann wird sich einiges ändern 8)


    Sitzt Du erstmal drin im Boot, ruderst Du auch in dieselbe Richtung. :ja: :ja: :ja:

    Anstatt zu klagen was ihr wollt, solltet ihr dankbar sein, dass ihr nicht all das bekommt, was ihr verdient.
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  • Zitat

    Original von Zumpe
    Das waren 2 verschieden Vereine. Der TSV Vestenbergsgreuth hatte kurz vorher sogar die Bayern im Pokal mit 1-0 geschlagen.
    1996 schloss sich die Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth der SpVgg Fürth an und der Verein erhielt seinen aktuellen Namen SpVgg Greuther Fürth.


    Aber das warum und wieso.......... :nixweiss: :nixweiss:


    ...ich schreib halt zu langsam..... :oops:


    Soviel ich weiss stand der TSV Vestenbergsgreuth vor'm Aufstieg in die 3. Liga während die SpVgg in den Niederungen rumkrebste. Da man aber in dem kleinen Dorf weder die sportlichen noch finanziellen Möglichkeiten für die 3. Liga hatte suchte man einen Verein mit dem man fusionieren konnte. Da bot sich sich die SpVgg an (Stadion , Infrastruktur und durch die Stadt Fürth auch potentielle Zuschauer und Sponsoren).

    1986 - 2015 = seit über einem viertel Jahrhundert der 1. FCM - Mein Verein


    Пусть всегда будет солнце!

    Einmal editiert, zuletzt von FCMatze ()