Pausen haben für fast jeden Menschen eine positive Bedeutung, mit Sommer- und Winterpausen für Fußballfans verhält sich dies anders. Endlich vorbei und das Leder rollt wieder. Raus aus der Liga soll es uns rollen, die Vorzeichen sind gut, Babelsberg hat ein Klasse-Team und sollten die Spieler erst einmal richtig aufeinander abgestimmt sein – wer soll „uns“ da aufhalten? :wink:
TeBe vielleicht, BAK, Rostock zwo – schaun mer mal! :wink:
Bis dahin ist noch ein langer Weg und heute hieß es erst einmal den Grundstein legen und Ludwigsfelde in die Schranken weisen. Bei einem Testspiel der Blau-Weissen war vom Ludwigsfelder Coach der Satz zu hören, „wenn die so spielen, sind sie zu schlagen“. Auch wenn es noch keinen Offenbarungseid auf dem Platz geben sollte, Zweifel, wer Herr im Hause ist, kamen nicht auf. Zum Spiel.
Mit dem Anpfiff ging Babelsberg gleich konzentriert zu Werke, eine Eigenschaft, die wir Fans in der vergangenen Saison oft vermissten. Ludwigsfelde war zwar auch auf dem Platz, wirklich mitspielen durften sie nicht. Nulldrei begann sofort, den Druck aufzubauen und die erste schöne Szene gab’s in Minute sechs als Tretschok Ben Hatira mit einem Traumpass bedient. Dieser sieht den mitlaufenden Mutschler, sein Pass geriet dann aber klar in die Kategorie Abstimmungsprobleme. Mut zur Lücke sozusagen, ohne dass Andi Lücke jedoch auf dem Platz war. Die erste Viertelstunde verlief eindeutig spielbestimmend für Nulldrei, ohne dass Zählbares dabei heraussprang. Mutschler versuchte sich mit 2 Freistößen aus rechter Position in Nähe des Strafraumes, die Ludwigsfelder Abwehr behielt jedoch die Oberhand. Kurz darauf Torjubel auf den Rängen – Rudolph bedient Mutschler und der sieht „Jimmy“ Hartwig frei vorm Tor auftauchen. Jimmy versenkte, doch er war leider so frei, dass der Lirie seine Fahne hob und auf Abseits entschied. In der 20. Minute ein weiterer schöner Spielzug. Mutschler wird gefoult, kann das Leder aber noch an Tretschok weiterleiten, selbiger flankt auf Yaw-Donkor, dessen Schuss aus spitzem Winkel nur knapp das Gehäuse verfehlt. 4 Minuten später machte Captain Moritz im gegnerischen Strafraum auf sich aufmerksam, als er mit links abzog, das Tor letztendlich aber nicht traf. Wir schreiben Minute 28, als Ludwigsfelde erstmals den Ball gen Babelsberger Maschen drosch, Gefahr hingegen sieht anders aus. Nach einer gespielten halben Stunde dann der Supergau für die Autostädter. Yaw-Donkor wird in Strafraumnähe bedient, legt sich den Ball bis in den Sechzehner vor und wird in diesem vom Ludwigsfelder Kapitän von den Beinen geholt. Der Schirie zeigt daraufhin zwei Mal rot, einmal davon fälschlich, worauf hin Kapitän Patrick Hinze die Karte unerschrocken für sich einforderte und sie auch bekam. Den fälligen Elfer verwandelte Patrick Moritz kaltschnäuzig durch die Mitte, da der Coach der Rot-Weissen sich bei einem Babelsberger Testspiel notierte, Patrick schösse immer in die linke Ecke. Dort fand sich auch Keeper Petereit wieder, allerdings ganz allein und ohne Ball. Ein paar Minuten vor der Pause versuchte es Yaw-Donkor erneut. Nachdem er den Ball schon fast verloren hatte, zog er blitzschnell aus der Drehung ab, fand aber im Torhüter seinen Meister. Noch eindrucksvoller der Torschuss von „Jimmy“ Hartwig kurz darauf. Spätestens hier hätte es 2:0 stehen müssen, doch das im ganzen Stadion zu hörende Krachen des Aluminiums bedeutete kein Tor. Schade, aber was ein Hammer aus 22m! Patrick Moritz testete vor der Pause auch noch einmal die Qualitäten Petereits – er bestand den Test und so verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einem Tor Differenz in die Katakomben.
Überpünktlich startete man in den 2. Durchgang, vermutlich um der Bürgerinitiative „Schöneres Babelsberg“(ja, das Flutlicht) nicht in die Karten zu spielen. 5 Minuten nach Wideranpfiff die erste Torgelegenheit der 2. Hälfte für Nulldrei nach einem Eckstoß. Einen Schuss von Hartwig kann Petereit nur prallen lassen, aber die heraneilenden Stürmer, unterstützt von Abwehrrecke Neubert, bekommen das Leder einfach nicht am schon am Boden liegenden Keeper vorbei. Danach versuchten sich beide Stürmer mit dem Kopf, aber beide Flanken hatten noch nicht die Präzision und so gingen die Kopfbälle jeweils am Tor vorbei. In der Folge gab es 5, 6 Chancen für die „Guten“ – Neumann, Ben-Hatira, Yaw-Donkor, Moritz, etc., der Ludwigsfelder Strafraum stand jetzt einige Minuten unter Dauerbelagerung. Einzig und allein der Ball konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, die Torschrei auslösende Linie zu überqueren. Ludwigsfelde geriet dabei ein ums andere Mal stark in Bedrängnis und hoffte zu diesem Zeitpunkt nur, den einen oder anderen Konter fahren zu können. Babelsberg haushoch überlegen, doch das erlösende 2. Tor fiel nicht. Die Abstimmungsprobleme auf den letzten Metern vor dem Tor verhinderten eine längst überfällige Ergebnisanhebung. Lukac schoss nach seiner Einwechslung aufs Eckige, Yaw-Donkor versuchte sich erneut, doch es sollte nicht gelingen. Und, so machten kurz vor Schluss die Ludwigsfelder mit anderthalb gefährlichen Kontern auf sich aufmerksam. Unsere Abwehr war längst nicht mehr so konzentriert wie zu Beginn und, ja manchmal heißt es dann „so ist Fußball“ und die eine Truppe nimmt glücklich einen Punkt mit. Kam aber nicht so. Den Schlusspunkt setzte Jimmy Hartwig, heute einer der Besten, nach einer Kombination über Ben-Hatira, Laars und Moritz. Leider in die Arme vom Keeper. Dann hatte das Ganze ein Ende und man feierte den mehr als verdienten Sieg ausgiebig mit der Mannschaft, die mit den Fans in Wechselgesänge einstimmte.
Es stimmt noch lange nicht alles was man auf dem heiligen Grün zu sehen bekommt, aber man spürt den Willen, sieht die Qualität und kann förmlich den Spaß, den diese Jungs auf dem Rasen miteinander haben, fühlen.
Ich freue mich nach diesem Spiel riesig auf den Rest der Saison, mit dieser Mannschaft scheint nach den ersten Eindrücken alles möglich. Die Liga kann kommen!
SV Babelsberg 03: Busch - Rudolph - Laars - Neubert - Neumann - Tretschok (90. Zenk) - Hartwig - Mutschler (78. Lukac) - Moritz - Ben-Hatira – Yaw-Donkor (88. D.Arsovic)
Ludwigsfelder FC: Petereit - Klatt - Hinze - Eidtner - Leeshue - Alber - Rehausen - Rauch - Grötsch - Cami (35. R. Franke/ 67. Meinhardt) - Gerhard (62. Fiedler)
Tore: 1:0 Moritz (Foulelfmeter) 33.
Zuschauer: 1863 (ca. 24 aus Lu)
Gelbe Karten: Neumann, Yaw-Donkor - Eidtner, Rauch
Rote Karte: Hinze (33. Notbremse)
Schiedsrichter: Marcel Bartsch (Mamitz)