Pokalfinale, Pokalfinale, wir fahren jedes Jahr zum Pokalfinale. Bei bestem Wetter machte man sich auf, in das Mercedes-Benz-Hausen des Ostens. Auf der Fahrt überholte man Nulldreier auf Rollern, den Capo und seine Frau auf einem Tandem und auch ansonsten wurde ultraominös zum Spiel gebiked. Das Ziel Waldstadion wurde ohne Probleme erreicht, wir erblickten ein tadelloses Grün in der warmen Abendsonne. Endlich einmal sollte sich dieser Ground als Glücksfall für die Blau-Weissen erweisen.
Babelsberg spielte in seiner stärksten Formation. Bis auf die verletzten, bzw. gesperrten Kindt und Zenk war alles an Deck, Lücke übernahm Kindt’s Position und hinten sahen wir ne Viererkette, bestehend aus Lukac, Laars, Tretschock und Grossert. Ludwigsfeldes Zweite war durch so einige Oberligaspieler verstärkt, aber selbst deren Erste verlor ja zuletzt am Fuße des Babelsberges ihren Schreckensnimbus.
Das Spiel begann schleppend. Babelsberg spielte nach vorn ohne dabei gefährlich zu werden(wie oft habe ich in der Rückrunde diesen Satz schreiben müssen…). Ludwigsfelde von Anfang an mit hohem Laufpensum. In der 8. Minute hatte Fabiano die erste Gelegenheit für die Guten. Von Fricke bedient setzt er sich in höchster Bedrängnis durch, schießt, halb im Fallen, aber das Tor war zu klein. Erst ab der 20. Minute sprangen ein paar mehr Chancen heraus. Ein Kopfball von Tretschock hier, ein Angriff von Froese dort, man ging noch leichtsinnig mit den Möglichkeiten um, von Pokalfight keine Spur. Ludwigsfelde war im Vorwärtsgang eh zu ungefährlich, wenn dann sprangen nur Chancen durch Gevatter Zufall, bzw. Unachtsamkeiten in der Babelsberger Hintermannschaft heraus. In der 35. Minute erklang dann das erste mal die bekannte Hymne „ Pokalfinale,…,wir fahren jedes Jahr zum…“.Käptn Moritz hatte sauber von der linken Seite geflankt, Georg Froese war am langen Pfosten zur Stelle und köpfte ohne Fehl und Tadel ein. Yeaaah! Babelsberg schaltete darauf wieder einen Gang zurück, ließ die Ludwigsfelder rennen, der Ball wurde in den eigenen Reihen gehalten, zumeist aber in der eigenen Abwehr. Schwubbs, war Pause.
Nach dem Wideranpfiff merkte man den Hausherren den Kräfteverschleiß der ersten 45 Minuten an, Nulldrei fortan am Drücker. Fast alles fand in der Ludwigsfelder Hälfte statt, die Ecken häuften sich, man wartete auf Zählbares. Bei einem Entlastungsangriff der Heimmannschaft wurde Keeper Rauch mit einem 30m-Knaller geprüft, sonst verlief sein Arbeitstag aber recht entspannt. In der 56. Minute ein herrlicher Alleingang Hartwigs. 4 Gegenspieler sehen bloß seine Hacken, der Torwart stieß ein Gebet zum Himmel und zum Entsetzen aller Nulldreier wurde dieses erhört. Denn anstatt zu vollenden hatte Jimmy wohl Mitleid, schoss vorbei - es wäre das Tor des Tages geworden. Nur eine Minute später der Tanz auf der Latte. Eine etwas verunglückte Flanke Lückes senkte sich gefährlich und der Ball sprang einige Male auf der Torlatte entlang. Schön anzusehen. Ein Freistoß Tretschoks, von Fabiano weitergeleitet auf Lücke, der passt im Strafraum auf Froese, Froese lässt durch zum heraneilenden Freistoßschützen, welcher das Eckige nur knapp verfehlt. Schade, schade. Hatte Patrick in der 70. Minute schon die Möglichkeit ein Tor zu erzielen, so leitet er eine Minute darauf einen Ball von Tretschok direkt weiter auf Lücke, der sich das Ding am 5-Meter-Raum nicht nehmen lässt und ohne Nerven zu zeigen verwandelt. Die größte Möglichkeit für Ludwigsfelde hatte kurz darauf Mlodzian nach einer Ecke. Am Sechzehner zieht er unbedrängt ab, das Aluminium erzitterte, Rauch wäre chancenlos gewesen, egal. Es folgten weitere Chancen für Nulldrei durch Fricke, Fabiano und kurz vor Ultimo, nach krass-genialem Lupfer von Moritz, eine von Froese, ehe Grossert nach tollem Pass von Fabiano den 0:3 Endstand herstellte.
Babelsberg machte dem 03 im Namen mal wieder alle Ehre und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Das Spiel an sich war ok, um Neuruppin zu schlagen, bedarf es aber einer Leistungssteigerung. Gleich im Anschluss wurde der Ort des Pokalfinalspiels ausgelost und erstaunlicher Weise hieß das Ergebnis der Losung – Heimrecht Nulldrei! Gott sei Dank nicht noch einmal nach Neuruppin fahren in dieser Saison! Danach wurde gefeiert, teilweise bis spät in die Nacht…
LFC II: Breitkopf, Welskopf(86. Röschke), Schmelzer, Hass, Hartwig, Feger(46. Mlodzian), Toeth, Ruprich, Röll(67. Franke), Rauch, Grötsch
Babelsberg: Rauch – Lukac(78. Littmann), Laars, Lücke(80. Vukadin), Grossert, Moritz, Tretschok, De Freitas Santos, Hartwig(77. Vukadin), Froese, Fricke
Tore: 0:1 (35.) Froese, 0:2 (71.) Lücke, 0:3 (91.) Grossert
Gelbe Karten: Grötsch, Röll
Zuschauer: 438 (ca. 130)