Magdeburg im Doppelpack

Für uns als Dresdner stand diesmal innerhalb von fünf Tagen der 1. FC Magdeburg gleich im Doppelpack an. Während das Oberliga-Spiel im Heinrich-Germer-Stadion schon länger auf unserem Plan stand wurde das Spiel
SV 09 Staßfurt – 1. FC Magdeburg (Pokalfinale Sachsen-Anhalt) in Schönebeck erst kurzfristig zum Ziel. Die Mitfahrer waren schnell gefunden, einzig die Art der Fortbewegung wurde länger diskutiert. Letztlich sollte es mit M&M’s Auto nach Schönebeck gehen. Neben eenergy, M&M und mir war auch Kappa rechtzeitig am Treffpunkt, einzig Mathi83 hatte was falsch verstanden und wartete woanders. Nachdem auch er eingesammelt war, ging es recht zügig in den Ort kurz vor Magdeburg, wo am heutigen Tage das Pokalfinale im Oddset-Pokal stattfinden sollte. Am Spielort angekommen musste erst mal über die Parkmöglichkeiten des Autos mit dem Dynamo-Aufkleber diskutiert werden, am Ende stand man in einer kleinen Siedlung ganz in Stadionnähe. An den Kassen dann die erste Überraschung, zwar waren ermäßigte Karten ausgeschrieben, aber im Verkauf gab es diese nicht. Also für 5 Euro das Gelände betreten und als Erstes stach mir das Geschwindigkeitsschießen ins Auge, dem ich mal wieder nicht entgehen konnte. Mit 74 km/h konnte ich die Frauenwertung anführen und durfte gleich ein Interview für’s Fernsehen geben, die Herren schauten schon etwas erstaunt, als sie erfuhren woher ich kam. Nach kurzer Begutachtung des Sportforums Barbarastraße, so der Name des 5.000 Zuschauer fassenden Stehplatzstadions ohne Überdachung, ging es zur Siegerehrung des Schuss-Wettbewerbes. Ein T-Shirt und Handtuch waren der Preis, zudem wird man zum Finale eingeladen, wo dann WM-Karten winken. Nach einem Siegerfoto und einem Radiointerview, bei dem ich dem netten Moderator erklären musste, dass ich nicht mit Dynamo sympathisiere, ging es kurz vor Spielbeginn zur Platzsuche. Während es sich der eine Teil unserer Reisegesellschaft in der Nähe des Eingangs bequem gemacht hatte, begaben eenergy und ich uns auf die andere Hintertorseite in der Nähe der Blue Generation.
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4500 Zuschauer füllten am Ende das Stadion, der größte Teil drückte dabei den Magdeburgern die Daumen. Auf der „Haupttribüne“ hatten sich jedoch auch Grüppchen von Staßfurtern gebildet, die zudem eine Fahne dabei hatten. Kurz nach Spielbeginn zündeten diese dann auch eine ordentliche Portion weißen Rauch, der schön über den Platz zog und den Stadionsprecher eine Ermahnung aussprechen lies.
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Die Partie bestimmte der Oberligist und bereits in der 23. Minute fiel der 1:0 Siegtreffer für den FCM. Danach verflachte das Spiel immer mehr, erst gegen Ende kam etwas Spannung auf, als die Staßfurter ständig ihre Gegner umgrätschten und nach gelb/roter Karte nur noch zu Zehnt auf dem Platz standen. Auf den Rängen versuchte sich ein kleiner BG-Ultras-Haufen in Stimmung, aber viel kam da nicht, zumal die restlichen Bereiche nicht mitzogen. Selbst der Torjubel fiel recht spärlich aus, dabei hatte Magdeburg die vergangenen zwei Jahre nix mit dem Finale zu tun gehabt. Zwischendurch gab’s mit zusätzlicher Ansage durch den Stadionsprecher noch ein Spruchband „Sandra, Lisa, Lara, ich liebe euch! Wollt ihr mich heiraten? Euer Andreas“, da konnte sich wohl einer nicht entscheiden? Am Ende kam dabei ein „Ja“ raus. Je näher das Spielende rückte, umso mehr Magdeburger standen neben dem Feld und mit dem Schlusspfiff setzte der Platzsturm ein.
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Ein Blau-Weißer, hatte es dabei auf den Schiedsrichter abgesehen und entriss diesem nach kurzem Tackling den Ball und machte sich auf und davon. Der Rest scharte sich um die Mannschaften, um die Siegerehrung hautnah zu erleben. Zwischen den Staßfurtern auf der Tribüne und den Magdeburgern auf dem Rasen wurden einige Bierbecher getauscht, ehe sich eine Reihe Polizisten dazwischen aufbaute.
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Nach der Pokalübergabe feierten die Magdeburger noch kurz mit ihren Fans, doch recht schnell verschwand die Mannschaft in Richtung Kabinen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich Christian Beer abfassen, sollte er uns doch Karten für das wohl ausverkaufte Oberliga-Spitzenspiel gegen Plauen besorgen. Etwas erstaunt schaute unser ehemaliger Torhüter schon, als wir vor ihm auftauchten. Nach kurzem Plausch ging die Sache mit den Karten klar und während wir noch die Telefonnummern tauschten, musste Beerchen, samt Pokal, als Fotomodell für die Fans herhalten.
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Für uns ging es nun zurück zum Auto, wo die drei Mitfahrer schon warteten und bald war man wieder in Dresden. Am Abend vor dem Spiel
1. FC Magdeburg – VFC Plauen (Oberliga) kam der Anruf, dass mit den Karten alles klar geht und so konnte man sich vier Tage nach dem Pokalfinale erneut auf den Weg nach Sachsen-Anhalt machen. Diesmal sollte es per Zug zum Spiel gehen, um mit dem Heinrich-Germer-Stadion den letzten fehlenden Oberliga-Süd-Ground zu machen. Als Mitfahrer wurden neben eenergy und mir diesmal Peter und die zwei Radebeuler gefunden. Peter hatte die Aufforderung etwas Alkoholisches mitzubringen umgesetzt und kam mit einer Falsche Litschi-Schnaps vom Chinesen an. Während mir das Ganze nicht wirklich schmeckte, schien der Rest Gefallen daran gefunden zu haben.
Nach zweimaligem Umsteigen waren wir kurz vor Magdeburg, als uns das erste Problem der Fahrt begegnete. Während wir an einem kleineren Bahnhof ankamen, sollte die Rückfahrt am Hauptbahnhof beginnen. Somit konnte Rucksäcke und Getränke nicht im Schließfach deponiert werden. Also die leeren Flaschen abgegeben und Schnaps, sowie Limo in meinen Rucksack gesteckt. Nach knapp 25 Minuten Fußweg erreichten wir das Stadion und der erste Ordner, den ich ansprach hatte auch gleich die Karten parat. Am Eingang ordentliche Kontrollen, wo Peter seine Wasserflasche abgeben und das „Wurfgeschoss“ Brötchen essen musste. Da ich schnell genug verschwand umging ich die Kontrollen. Im Block postierten wir uns neben der Tribüne, gegenüber den FCM-Fans. Zum Einlaufen gab’s auf Magdeburger-Seite ein Spruchband „Einer für alle – alle für einen – Die Kräfte zum Sieg vereinen“ und dazu Kassenrollen.
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Im Gästeblock tummelten sich zu diesem Zeitpunkt nur rund 200 Gestalten mit einer Zaunfahne. Erst mit zehnminütiger Verspätung erreichten noch mal 200 Personen den Gästeblock und brachten unter anderem die Ultras Plauen-Fahne mit. Diese machten anfangs auch etwas Stimmung, aber außer einem „Spitzenreiter“ kam bei uns nicht viel an. Auf der Heimseite die Blue Generation zwar bemüht, aber bei dem kleinen Kreis der mitmachte nicht wirklich durchschlagend. Einzig der Wechselgesang kam gut rüber. Ab und an waren zwei Gruppen rechts und links der Ultras zu hören, aber auch hier nix Tolles. Auf dem Rasen Plauen als Tabellenführer erschreckend schwach, umso stärker der FCM und zur Halbzeit stand es bereits 4:0 für die Blau-Weißen. Nach der Pause schaltete Magdeburg einen Gang zurück, Plauen weiterhin ohne nennenswerte Szenen, so dass es am ein klarer 5:0 Erfolg für den Tabellenführer wurde. Im Gästeblock gab’s zu Beginn der 2. Halbzeit eine große „VFC Plauen“-Tapete auf dem Zaun und dazu schwarz-gelbe Bänder im Block.
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Während auf Heimseite weiterhin nix passierte, marschierte nun die Polizei vor den Gästeblock. Als die Ultras Plauen ihre Fahne ebenfalls auf dem Zaun präsentieren wollten, ging es für die Ordnungshütern in den Block. Zwar suchten diese eine Weile später wieder den Weg nach draußen, aber nun wurden die „VFC Plauen“-Tapete und eine Sektions-Fahne (ging dabei wohl kaputt) vom Zaun gerissen. Warum und wieso konnten wir nicht erkennen. Bis zum Spielende gab es noch Scharmützel der Plauener untereinander und mit Polizei/Ordnungskräften.
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Auf Heimseite derweil ein Spruchband „Unsere Recht mit Füßen getreten, ihr werdet noch um Gnade beten“. Für uns ging es kurz vor Spielende aus dem Stadion und zur nächsten großen Kreuzung wohin wir uns ein Taxi bestellt hatten. Nur knapp 20 Minuten waren Zeit, um unseren letzten Zug zu erreichen. Nach schneller Fahrt erreichten wir pünktlich den Bahnhof und es konnte wieder nach Leipzig gehen. Unterwegs kam noch der Anruf von Beerchen, mit der Frage ob denn alles geklappt hatte. Ja perfekt, danke! Nach einer Stunde Aufenthalt in Leipzig saßen wir im Zug nach Dresden, der nach erster Durchsage mit sieben Minuten Verspätung den Heimweg antreten sollte. Eine weitere Ansage verschob die Rückfahrt um weitere 13 Minuten. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir länger in Magdeburg geblieben und hätten via Umstieg in Halle per S-Bahn, die drei Minuten nach Abfahrt Leipzig erreicht hätte, unseren Zug immer noch bekommen. Schade! Die Fahrt nach Hause zog sich recht lange hin und nach kurzem Sprint in Dresden, wurde sogar die Straßenbahn noch erreicht und 1 Uhr war eine geile Fahrt zu Ende.

@ Stadtfelder: Da habe ich dir Sitzplätze wohl übersehen.
@ Legende FCM: Also bei mir hats Lust auf mehr gemacht!

Wegen der Stimmung ist das Germer-Stadion wirklich nicht toll. Sah von uns immer etwas komisch aus, wenn eine Gruppe irgendwas sang und dann eine andere mit was anderem anfing.