Wenig souveräner Sieg in Rostock
Alles begann reichlich amüsant und dies bereits vor dem Anpfiff. Beim Anblick der Menschenmassen ;-), die das Spiel sehen wollten, bekam der Mann an der Pfeife wohl Panik und verbannte das Publikum komplett hinter den ziemlich hohen und zuschauerunfreundlichen Zaun. Auch ich wurde trotz betont unschuldigen Blickes wegen meines Schönberg-Schals natürlich sofort als potentiell gefährliches Subjekt identifiziert, durfte dann meine Fotos aber gnädigerweise doch aus dem Innenraum schießen. Allerdings nur mit einem Maulkorb versehen – ich hatte bei Androhung eines Platzverweises Redeverbot. Was soll’s - mitleidiges Kopfschütteln auf beiden Seiten, aber es gab glücklicherweise auch heute bedeutendere Dinge als seltsam frustrierte Wichtigtuer.
Wie z.B. ein Fußballspiel. Die Tabellensituation sprach eindeutig für die Gäste und als Thomas Haese nach einem Freistoß von Daniel Köhn die Kugel mit einem schönen Heber auf die Torlatte setzte, schien für Grün-Weiß alles nach Plan zu laufen. Munter weiter ging’s nach einer Völzke-Flanke und auch hier verfehlte Thomas Haese das Tor bei seinem Versuch, den Ball ins lange Eck zu stoßen. Doch nach 13 gespielten Minuten hatte Schönberg Glück, dass Klaas Küther genau in die Arme von Nico Hinz köpfte. Und eine Minute später noch mehr Glück, dass Sven Ottmann nach einer Flanke freistehend nicht genau genug zielte. Rostock spielte also wider Erwarten im Rahmen seiner Möglichkeiten mit. Trotzdem war der FC Schönberg 95 spielerisch das bessere Team. In der 20. Spielminute wurde ein Tor von Mehmet Ören wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt und nach einer von Daniel Köhn getretenen Ecke versuchte sich Christian Urgast ähnlich wie beim Spiel gegen Lübz per Kopf, nur dass der Ball diesmal über den Kasten segelte. Tief durchatmen mussten die Gäste dann in der 24. Spielminute. Thomas Breitsprecher versuchte freistehend, das Leder über den herausstürzenden Nico Hinz zu lupfen, verfehlte aber glücklicherweise sein Ziel. Dann zwang Hendrik Völzke den guten Marcus Krüger im Rostocker Tor mit einem Distanzschuss zu einer Glanztat und als in der 25. Spielminute Thomas Haese unsanft in die Zange genommen wurde , zeigte der Unparteiische sofort und zu Recht auf den Punkt. Der Mann für solche Fälle heißt Sven Wittfot und dieser verwandelte sicher. Daniel Köhn aus 20m-Torentfernung, Christian Urgast per Kopf nach einer Gritzan-Flanke und Mehmet Ören aus spitzem Winkel hätten die Führung ausbauen können, taten dies jedoch leider nicht.
Auch die zweiten 45 Minuten begannen die Gäste druckvoll. Mehmet Ören rannte quer zum 16er und zog ab – Marcus Krüger konnte den Ball mit den Fingerspitzen gegen die Latte lenken. In der 53. Spielminute spielte die Hafen-Abwehr bei einer Völzke-Flanke auf Abseits, hatte jedoch Mehmet Ören übersehen. Dieser war dann vor dem Rostocker Keeper mit dem Kopf am Ball und erzielte so das 0:2. Lange währte die Freude nicht, denn Tino Eggert besorgte nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung nur 3 Minuten später den Anschlusstreffer. In der Folgezeit hatten die Gäste trotz aller Anstrengungen der Hausherren das Spielgeschehen jedoch weitgehend im Griff. Bis auf einen Konter, der im letzten Moment entschärft werden konnte, kontrollierte der Tabellenführer die Partie und hätte durch Hendrik Völzke und Paul Manthey das Spiel endgültig entscheiden können.
FC Schönberg 95: Nico Hinz, Serkan Rinal, Marcus Rabenhorst, Paul Manthey, Sven Wittfot, Nick Gritzan (82. Tom Kursawe, Daniel Köhn, Christian Urgast, Hendrik Völzke, Thomas Haese (74. Hendrik Sievert), Mehmet Ören
SV Hafen Rostock: Marcus Krüger, Sven Ollmann, Michael Bullerjahn, Christian Jäger, Sven Föllmer, Ulf Weidner, Klaas Küther, Tino Eggert, Alexander Brose, Thomas Breitsprecher, Thorsten Krüger
Tore: 0:1 Sven Wittfot (FE), 0:2 Mehmet Ören (53.), 1:2 Tino Eggert (56.)
Gelbe Karten: Michael Bullerjahn, Klaas Küther, Sven Föllmer, Tino Eggert - Serkan Rinal
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Glinker (?)
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