Bierstädter gewinnen Spitzenspiel gegen Grevesmühlener FC mit 1:0 (0:0)
Lübz • Die Konstellation vor dem Spitzenspiel der Landesliga war klar: Wer das Duell gewinnt, hat eine gewisse Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft erreicht. Nach dem 1:0-Sieg der Lübzer ist jedoch noch nichts entschieden – es fehlt noch ein Punkt zum großen Ziel und den muss sich der LSV kommende Woche in Bad Kleinen verdienen.
Die Brisanz der Partie war vor allem in der ersten Halbzeit zu spüren. Keiner der beiden Kontrahenten wollte einen Fehler machen und so spielten sich die ersten 45 Minuten nur zwischen den Strafräumen ab, ohne klare Torchancen.Allerdings hatten die Grevesmühlener in den ersten 20 Minuten mehr vom Spiel und wirkten frischer.
In der 20. Minute hatten die Lübzer die erste nennenswerte Torchance durch Pingel nach guter Vorarbeit von Schult, doch er erwischte den Ball nur mit dem Knie. Schon in der 29. Minute musste Sager verletzt das Feld verlassen, für ihn kam Scheel. Das Spiel hatte indes nur wenig Höhepunkte, beide Mannschaften taktierten mehr im Mittelfeld, als zwingende Angriffe vorzutragen.
Vor allem im defensiven Bereich agierten Pingel (Gegenspieler des torgefährlichen GFC-Stürmers Kapzschik), Kampf und Kaltenstein sehr gut. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörten eindeutig den Lübzern, mit guten Chancen durch Scharf (Freistoß) sowie Guder und Kisch.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gastgeber zielstrebiger im Angriffsaufbau. Die Grevesmühlener standen tief gestaffelt und lauerten auf Konter. Einen gefährlichen Schuss der Gäste konnte Pingel per Kopf übers Lübzer Gehäuse lenken.
In der 52. Minute setzte sich Schult bis zur Grundlinie durch und wurde gefoult. Den Elfmeter verwandelte Ronny Scharf mit etwas Glück, denn GFC-Keeper Sykorra ahnte die richtige Ecke. Jetzt häuften sich die Lübzer Chancen (Eichhorn, Kisch, Scharf). Für den nächsten Aufreger sorgte aber der Gästekeeper, der sieben Minuten vor Schluss außerhalb des Strafraumes den Ball mit der Hand abwehrte – dafür gab Schieri Bengsch die rote Karte.
Die Lübzer blieben am Ball und hatten in der 86. Minute noch eine gute Freistoßchance an der gegnerischen Strafraumgrenze, das Leder landete jedoch in der GFC-Mauer. Am Ende konnten die Gastgeber über einen insgesamt verdienten Sieg jubeln. Die vorletzte Etappe im Rennen um die Meisterschaft hatte der LSV gewonnen.
Nur wenn in der kommenden Woche die Lübzer in Bad Kleinen verlieren und gleichzeitig Grevesmühlen gegen Cambs/ Leezen gewinnt, ist den Bierstädtern der Staffelsieg noch zu nehmen. Mindestens ein Remis beim Tabellensiebenten ist daher Pflicht für die Lübzer am letzten Spieltag. Und dafür müssen sich Trainer und Mannschaft noch einmal voll konzentriert in die Spielvorbereitung knien.
"Heute können wir uns ausgiebig über den Sieg gegen Grevesmühlen freuen, zum Feiern haben wir noch keinen Grund," hält Trainer Andreas Ritter die Euphorie in Grenzen. "Wir haben uns voll auf das Spitzenspiel vorbereitet und es jetzt gewonnen – nun gibt es kein Zurück mehr, die Jungs wollen die Meisterschaft", fasst Co-Trainer Marc Späth die derzeitige Stimmung in der Mannschaft zusammen. Thomas Zenker
Lübzer SV: C. Held, Pingel, Dethloff, Kaltenstein, Kampf, M. Held, Kisch, Sager (29. Scheel), Schult, Scharf (88. Schröder), Guder (65. Eichhorn)