"Holprig, aber erfolgreich"
Die A-Jugend des 1. FC Union schreitet von Sieg zu Sieg. Der Aufstieg ist fest eingeplant und eigentlich – so scheint es - gibt es nichts mehr was das Union-Erfolgsteam noch aufhalten könnte. Ein Tabellenletzter schon gar nicht. Doch Trainer Dirk Berger mahnte vor der Partie bei Lok Leipzig zur Vorsicht: „Das wird ein ganz schweres Spiel.“ Er sollte Recht behalten.
Lok war sich darüber im Klaren: Mit spielerischen Mitteln wird dem 1. FC Union wohl kein Punkt abzuringen sein. So machte sich trotz des herrlichen Wetters in Probstheida im Unionlager zunächst Unmut breit. Hatte der Gastgeber dem Tabellenführer doch den eindeutig schlechtesten Platz zugeteilt. Der Rasen war schlichtweg ungepflegt, sehr hart und holprig. Die zeitgleich spielende B-Jugend bekam im Übrigen einen besseren Platz. Nicht die besten Voraussetzungen also, aber ein Tabellenführer muss eben auch unter diesen Bedingungen bestehen. Und die letzten Tore wurden ohnehin meist nach Standards erzielt. Union lief mit nur einer personellen Änderung im Vergleich zum letzten Spiel gegen Aue auf. Der am Dienstag im Regionalligaspiel gegen Kiel brillierende Florian Müller fuhr mit der ersten Mannschaft nach Lübeck. So bekam Ephrem Tesfu seine Chance im Sturm. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er heute ein Tor macht.“ gab sich Trainer Berger vor dem Spiel diesbezüglich zuversichtlich. Immerhin sechs Spieler aus dem jüngeren 87er Jahrgang sollten es also richten.
Union zeigte sich zu Beginn sehr offensiv. Nart Kovulmaz, der Mann für alle Ecken und Freistöße, hatte gleich ordentlich zu tun. Und bereits in der elften Minute konnte er nach einem Eckball für Steven Ruprecht auflegen, der mit einem wuchtigen Kopfball die Führung erzielte. Sein fünfter Saisontreffer. Drei Minuten später hätte das Spiel bereits entschieden werden müssen. Der „Turm“ Daniel Schulz stand plötzlich mutterseelenallein vor dem Tor und ballerte das Spielgerät nur an die Unterkante der Latte. Auch Creutzberg konnte im Nachschuss den Ball nicht im Tor unterbringen. Danach überließ Union den Lokisten mehr Spielraum und die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Auch der Gastgeber kam nun zu guten Torchancen. In der 24. Minute zog ein Lok-Stürmer nur knapp am linken Pfosten vorbei. Später hämmerte Kovulmaz einen Freistoß aus gut 25 Metern direkt in die linke obere Ecke (30.), doch der Lok-Keeper parierte glänzend. Wiederum eine Minute später rettete Steven Ruprecht auf der Linie per Kopf, ehe selbiger kurz vor Ende der ersten Halbzeit fast ein Eigentor fabriziert hätte. Nach einer Ecke vergab Lok nochmals eine Riesenchance und so kam der Halbzeitpfiff dann doch erstmal erlösend für unsere Unioner.
Nach dem Pausentee kehrte zunächst Ruhe ein. In den Strafräumen tat sich nur sehr wenig. Die beiden Teams neutralisierten sich. Union tat sich insbesondere im Mittelfeld schwer. Insbesondere Kovulmaz (ging etwas angeschlagen in die Partie) erwischte keinen guten Tag. So musste Creutzberg im defensiven Bereich ein paar Löcher zusätzlich stopfen. Nach vorn ging dadurch natürlich sehr wenig. Nur wenn Hollenbach (rechter Läufer) und Wunderlich (linker Läufer) mal die Seiten tauschten, sorgte dies bei Lok für etwas Verwirrung. Auch die Bodenverhältnisse machten den Unionern sichtbar zu schaffen: Es ließ sich kein sauberer Pass spielen und die Ballannahme fiel schwer. In der 70. Minute kam Lok zur großen Ausgleichschance. Doch Daniel Klose im Uniontor fischte einen harten Schuss aus spitzem Winkel aus dem unteren Eck. Fünf Minuten später verfehlte Lok das Tor wiederum nur um einen Meter. In Minute 76 schickte Schulz Tesfu mit einem langen Pass. Der schnelle Tesfu enteilte seinem Gegenspieler und überwand gekonnt den Lok-Torhüter zum viel umjubelten 2:0 für Union. Tesfu enttäuschte seinen Trainer also nicht. Berger setzte nun auf Defensive und ersetzte Firat und Kovulmaz durch Hurtig und Frank. Der Kuchen schien gegessen… da sorgte eine Unachtsamkeit von Hollenbach zum Anschlusstreffer für Lok: Nach einem Eckball ließ sich der allein gelassene Lok-Spieler die Chance nicht nehmen per Kopf zum 1:2 einzunicken. Die A-Jugend machte es – wie so oft in letzter Zeit – also noch einmal spannend. Bei einem Freistoß für die Blaugelben musste Union noch einmal zittern. In den letzten fünf Minuten kämpfte Lok aufopferungsvoll. Dennoch: Die Abwehr um Schulz, Ruprecht und Günther gab sich sattelfest. Der Schiedsrichter pfiff pünktlich ab. Ein hartes Stück Arbeit. Keiner war so recht zufrieden, aber wirklich wichtig waren schon bald nur noch die drei Punkte. Trainer Berger brachte die Leistung seiner Mannschaft nach der Partie auf den Punkt: „Holprig, aber erfolgreich!“
Statistik:
Tore:
0:1 Steven Ruprecht (11.)
Ecke von Kovulmaz, sehenswert wuchtiger Kopfball (siehe Foto)
0:2 Ephrem Tesfu (76.)
Langer Paß von Daniel Schulz, Tesfu enteilt seinem Gegenspieler und überwindet gekonnt den Torwart, der übrigens eine Hertha-Mütze aufhatte
1:2 (80.) Ecke LOK, Hollenbach "pennt", Kopfball - Tor
Zuschauer: ca. 80
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