FC Erzgebirge Aue verliert Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 in der zweiten Hälfte
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Vor der Partie musste FCE-Trainer Dirk Schuster seine Mannschaft umbauen, da Stammkeeper Martin Männel aufgrund seiner fünften gelben Karte pausieren musste. Für ihn kam Robert Jendrusch zu seinem ersten Saisoneinsatz. Und er sollte an diesem Abend viel zu tun bekommen, denn die Darmstädter traten nach fünf Siegen aus den vergangenen sieben Spielen äußerst selbstbewusst auf. Die Gäste ließen sich auch nicht von der frühen Führung der Veilchen beeindrucken, als Florian Krüger einen Fehler der gegnerischen Hintermannschaft nutzte, um den Ball überlegt in das rechte Eck zu schieben (8.).
Stattdessen erhöhten die Darmstädter den Druck und zwangen die Hausherren zu Fehlern. Daraus resultierte dann auch ein Strafstoß. In der 18. Minute hatte Sören Gonther einen schlechten Pass in den Strafraum gespielt und anschließend fehlte den Auern das nötige Glück, wie es zum Beispiel auch die Spieler im Casino brauchen. Denn um den freien Ball kämpften Jendrusch und der heranstürmende Braydon Manu, wobei Letzterer kurz vor der Grundlinie nach einer leichten Berührung durch den Keeper zu Fall kam. Schiedsrichter Christof Günsch entschied sofort auf Elfmeter, den dann Tobias Kempe sicher im Gehäuse unterbrachte.
Zweite Hälfte brachte die Entscheidung
Der zweite Abschnitt begann dann gleich mit einem Paukenschlag. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da konnte Nicolai Rapp einen Freistoß von Kempe mit dem Kopf ins Tor verlängern. Doch auch die Geisterspiele werden von den Videoassistenten überwacht und in diesem Fall hatte Felix Zwayer am Bildschirm eine knappe Abseitsstellung des Torschützen entdeckt. Dem Treffer wurde daher völlig zu Recht die Anerkennung verwehrt.
Auch im Erzgebirge wird vor leeren Rängen gespielt.
Durch die Niederlage haben die Erzgebirgler den Sprung über die 40-Punkte-Marke verpasst, dürften jedoch auch so nichts mehr dem Abstieg zu tun haben.
Dimitrij Nazarov droht Ärger
Beim vergangenen Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg, auf welches auch wieder im Internet gewettet werden konnte, war Dimitrij Nazarov nach seinem Tor zur zwischenzeitlichen Führung (Endstand 1:1) in die Arme von Busfahrer und Teambetreuer Thomas Romeyke gesprungen. Damit wollte er sich für dessen schnelle Reaktion auf der Anfahrt nach Nürnberg bedanken, als Romeyke mit einer Gefahrenbremsung einen schwereren Unfall verhindern konnte. „Er hat uns einfach das Leben gerettet. Wer weiß, was passiert wäre, wenn er nicht so schnell reagiert hätte. Deshalb ging der Torjubel ganz klar an ihn“, äußerte sich Nazarov zu dieser Situation. Nun hofft der 30-jährige Offensivspieler auf Nachsicht, da er mit dieser Aktion gegen die Hygiene-Maßnahmen verstoßen hatte.
Präsident Helge Leonhardt sieht wirtschaftliche Probleme
Auch wenn der Ball nun wieder rollt und die TV-Einnahmen gesichert sind, sieht der Präsident des FC Erzgebirge Aue, Helge Leonhardt, noch immer wirtschaftliche Risiken. So rechnet der 61-Jährige auch längerfristig mit massiven Einbußen. „Bleiben die strikten Vorgaben über den Sommer hinaus bestehen, starten wir mit Geisterspielen in die neue Saison. Dann wären ungefähr zwei bis drei Millionen Euro weg“, erklärte der FCE-Boss gegenüber dem Onlineportal Tag24.
So fürchtet Leonhardt, dass es aufgrund der leeren Stadien zu Einnahmeverlusten im Ticketing- und Sponsoring-Bereich kommen wird. Dadurch wird es dann zu Etatanpassungen kommen müssen, von denen nicht nur der Profibereich betroffen sein wird. Entspannung wird es da wohl erst geben, wenn, wie von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angekündigt, es ab dem 1. September zu Lockerungen kommen könnte. Gegenüber der Bild am Sonntag hatte Kretschmer geäußert, „dass Besuche von Fußballspielen, Konzerten, Theater- oder Opernaufführungen in Sachsen nach dem 1. September wieder möglich werden. Mundschutz und 1,5-Meter-Sicherheitsabstand reichen nach menschlichem Ermessen aus, um sich nicht anzustecken.“ Es wäre so wichtig, gerade für die kleineren Vereine, die wesentlich stärker auf die Zuschauer und regionalen Sponsoren angewiesen sind.