International gerade noch dabei
Nicht nur in der Liga, sondern auch international verlief die Saison nicht ganz nach Wunsch. Allerdings ist das mit dem Anliegen etwas weit hergeholt, wenn die Gegner in der Gruppenphase der Champions League unter anderem Paris Saint-Germain und Manchester City heißen. Doch zwischen die Niederlagen im Etihad Stadium in Manchester und im Parc des Princes in Paris mischte sich auch noch eine Heimpleite gegen das schwächer eingestufte Brügge. Immerhin reichte es in der Gruppe A noch für den dritten Platz, der einen Transfer in die UEFA Europa League bedeutete, wo die internationale Saison gegen Real Sociedad San Sebastián weiterging.
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Das internationale Geschäft muss für Rasenballsport Leipzig auch in der kommenden Saison das Ziel sein. Für die Champions League ist dabei ein Rang unter den besten vier in der Bundesliga gefragt, wo aktuell noch andere Teams den Ton angeben. Die spezialisierten Buchmacher für Fußball Wetten führen in der Bundesliga den FC Bayern München per 21. Februar 2022 als Topfavoriten, mit einer Quote von 1,02. Als einziger Verfolger halbwegs auf Tuchfühlung ist Borussia Dortmund, mit sechs Punkten Rückstand in der Tabelle und einer Quote von 17,00. Ob der BVB diesen Rückstand noch aufholen kann, ist indes fraglich. Das Team von Marco Rose hat auch immer wieder mit der Konstanz zu kämpfen, während die Bayern vorne recht einsam ihre Kreise ziehen.
Aderlass zu Beginn der Saison
Apropos Bayern: Es gibt nicht wenige, die behaupten, dass der Rekordmeister schuld daran sei, dass Leipzig in der Saison 2021/22 nicht richtig in die Gänge kam. Trainer Julian Nagelsmann wurde schon früh als Nachfolger des zum DFB abgewanderten Hansi Flick bekannt gegeben. Hinzu kam ebenfalls schon recht früh der Transfer von Abwehrchef Dayot Upamecano, ebenfalls zu Bayern München. Als wäre dies nicht genug gewesen, wechselte schließlich zum Ende der Transferperiode auch noch der Kapitän des RBL, Marcel Sabitzer, nach München. Die Vermutung lag nahe, dass es bei diesem Transfer seitens der Bayern vor allem darum ging, Leipzig strategisch zu schwächen.
Weitere Abgänge waren vor allem dem Überangebot im Leipziger Kader geschuldet. Ademola Lookman wechselte erneut auf Leihbasis nach England, dieses Mal zum amtierenden FA-Cup-Sieger Leicester City. Alexander Sørloth ist an Real Sociedad San Sebastián ausgeliehen und wurde somit im Achtelfinal-Playoff der Europa League zum Gegner seines eigentlichen Vereins. Bereits seit 2020 an den PSV Eindhoven ausgeliehen ist der Schweiz Torwart Yvon Mvogo, dem die Rolle des Ersatzmannes hinter Péter Gulácsi in Leipzig ganz offensichtlich nicht behagte.
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Der Anspruch auf das europäische Geschäft
Seit dem Aufstieg in die Bundesliga im Sommer 2016 hat RB Leipzig immer das internationale Geschäft erreicht. Je zweimal schloss man die Saison auf dem zweiten und dem dritten Platz ab. Lediglich 2017/18 resultierte „nur“ ein sechster Platz, der bedeutete, dass man international mit der UEFA Europa League vorliebnehmen musste. 2020 erreichte man in der Champions League sogar das Halbfinale, wo man allerdings klar an Paris Saint-Germain scheiterte, das so ins Finale gegen den FC Bayern München einzog. Den Verein in Deutschland und in den internationalen Wettbewerben zu etablieren, war vor Anfang an eines der Ziele der Verantwortlichen bei RB Leipzig – und dies ist ihnen auch gelungen.
Neu ist für den RBL indes, dass man auch sportlich Gegenwind erlebt. Lange schien es nur vorwärts und aufwärtszugehen. Doch in der Bundesliga erweist sich der FC Bayern als nur schwer zu überwindender Gegner, was auch schon andere Vereine erleben mussten. International fehlt es gewiss nicht an Erfahrung. Doch um auf dieser Bühne die ganz großen Stücke reißen zu können, reichen durchschnittliche bis gute Spieler schlicht nicht aus. Bevor man nun schon wieder an ganz große internationale Nächte denkt, gilt es aber zuerst einmal die Position in der Bundesliga zu konsolidieren. Der zwischenzeitlich vierte Platz ist gut genug für die Champions League – doch die Konkurrenz schläft nicht.