Alles anzeigenIst es nicht so, daß der Teufel auf den großen Haufen scheißt? "Großer Haufen" heißt dabei Erfolg und dem Sponsor ist unter Garantie egal, wer da mit welcher hehren Tradition in der Champions League spielt > Der Erfolg zählt.
Und dann mal die Frage, welcher Verein sich eigentlich keine "Söldnertruppe" zusammen kauft, um Erfolg zu haben. Ist Geld da, wird eingekauft - Spieler aus der eigenen Jugend sind doch zumeist Mangelware. Oder wer spielt da mehrheitlich bei Bayern München? Bei Energie Cottbus?
Ob dann ein Hopp alles alleine gibt und ein solides Finanz-Fundament garantiert oder ob da diverse Unternehmen die Kohle zusammen bringen ... ist doch völlig egal. Der Verein braucht Geld, will Geld haben und gut isses.
Alles andere an Aussagen ist doch in einer sich drehenden, verändernden Welt nichts, als die von innen auch noch schwarz verklebte rosa-rote Brille. Fußball ist eine gewaltige Wirtschaftsmacht geworden. Eine Freizeit-Industrie, die in ihrer Entwicklung nicht zu Kaisers Zeiten stehen geblieben ist, sondern sich der Gesellschaft und deren zu erfüllenden Bedürfnissen anpaßt.
Da das ziemlich perfekt klappt, kann man ja nicht so ganz falsch liegen.
Das ist ja alles zum großen Teil richtig beobachtet, nur sehe ich bei nahezu allen größeren Vereinen auch andere Tendenzen: Hier wird teilweise subtil, teils offen, teils auch mit Gewalt Widerstand an der Entwicklung durch größere Gruppen in der Anhängerschaft geübt. Das gab es vor 5-10 Jahren so noch nicht! Große Teile der jungen Generation stehen dieser neuen Fußball-Welt kritisch bis ablehnend gegenüber. Viele Vereine reagieren mit Restriktionen, man wird diese Konsumenten von morgen aber nicht vollends verprellen können, um sich die Einnahmen von morgen zu sichern. Und viele Fangruppen erkennen bereits ihre Einflußmöglichkeiten, die sich über Vereinsgremien bieten und werden dies in Zukunft noch intensivieren. Das macht mehr Sinn als aktionistischer Stadionboykott o.ä. Ich will die jetzige Situation nicht schönreden, es gibt aber durchaus Ansätze, dass sich diese in der Zukunft positiver gestalten könnte.
So, und nu kommt Hopp.
Er hat diese interne Opposition nicht zu fürchten: Es gibt niemanden, der sich über Werte- oder Traditionsverfall mokieren könnte. Er zieht sein Ding jetzt gnadenlos durch, dies wird der erste Prototyp des reinen Event- und Spaßfussballs in Deutschland. Und bei seinem ofensichtlichen, unaufhaltbaren Erfolg werden weitere folgen, mal sehen wann sich die ALDI-Brüder, Flick oder Quandts sich ihr Schoßhündchen zulegen wollen.
Und was werden die alteingesessenen Platzhirsche tun?
Die werden mit aller Macht versuchen, ihr Revier zu verteidigen, neue Finanzquellen zu erschließen, ungezügelten Kommerz betreiben und haben nun fast keine Wahl mehr und die besten Argumente, jede Opposition in den eigenen Reihen im Sinne des Erfolgs zu unterdrücken und den ganzen sentimentalen Schnurz auf die Halde zu kippen. Das wars dann endgültig mit dem Fußball, so wie man ihn kannte.