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-Die Sicherheit der Schiedsrichter und der gegnerischen Spieler waren zu keiner Zeit gefährdet.
-Es war nur ein Spieler des SK Türkyurt an den Auseinandersetzungen beteiligt.
-Die Auseinandersetzung fand nicht auf dem Spielfeld statt.
-Die Schiedsrichter haben nicht alle Mittel ausgeschöpft
-Es war nur noch eine Minute zu spielen, Türkyurt war schon fast aufgestiegen.
Ein Blick in die Regel 5 des aktuellen DFB-Regelhefts listet auf den Seiten 29 und 41 u.a. Rechte und Pflichten des Schiedsrichters auf und gibt ihm Handlungsempfehlungen zu Hand.
Der Schiedsrichter hat zum einen dafür Sorge zu tragen, dass Unbefugte nicht auf das Spielfeld (dazu zählt für mich auch der "Innenraum") gelangen und dass er das Spiel frei von "...Einflüsse(n) von außen wie Zuschauerausschreitungen, massive Bedrohungen..." leiten kann.
Hierzu ist er auch auf die Hilfe der platzbauenden Mannschaft angewiesen. Wenn nun aber unmittelbar an der Torauslinie eine körperliche Auseinandersetzung ausschließlich zwischen Verantwortlichem(/-en), Spieler(n) der Heimmannschaft und einer unüberschaubaren Anzahl an Zuschauern beginnt, die sich dazu auch noch im Ablauf weiterverlagert, dann muss ich als Sportsmann dem Schiedsrichter dieser Partie uneingeschränkt den Rücken stärken für seine richtige Entscheidung und ihm mein Mitleid aussprechen, dass er diese Erfahrung machen musste.
Man muss doch gar nicht erkennen können auf den Videos, wer dort schlägt oder schlichtet. Schon eine solche Auseinandersetzung zwischen zwei Personen auf oder neben dem Platz sollte ein Tabu sein. Eine unüberschaubare Situation mit so vielen Beteiligten ist eine Bankrotterklärung für das Sozialverhalten derjenigen, die dort nicht zum Schlichten anwesend sind.
Es ist nicht zumutbar, ein solches Spiel fortzusetzen. Es kann weder die Aufgabe des Schiedsrichters in diesem Bereich sein, ein solches Spiel mit dem gerade erlebten weiterzuleiten noch sollte es so weit kommen, Spiele in diesem Bereich nur unter Anwesenheit von Polizeikräften ordnungsgemäß zu Ende zu bringen. Und schon überhaupt nicht, wenn er sich nicht der Unterstützung der Heimmannschaft sicher sein kann.
Ja, und manchmal gibt es keine andere Möglichkeit auszuschöpfen als die mit der drastischsten Konsequenz: Der Spielabbruch. Für den Schiedsrichter ist das aktive Spielgeschehen mit dem Schlusspfiff beendet. Eine solche Situation ist in der ersten Spielminute genauso unerträglich, wie in der letzten und erfordert die selbe Konsequenz in der Entscheidung.
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Die Presse war zahlreich vor Ort und ganz Türkei berichtete am Nachmittag bereits über die ungerechte Behandlung des SK Türkyurt.
Wo wurde denn in der ganzen Türkei darüber berichtet? Ein identischer Pressetext wurde auf unrelevanten bis mäßig relevanten Seiten veröffentlicht, davon einige aus Deutschland. Der Inhalt dieses Textes erweckt bei dem uninformierten Leser tatsächlich den Eindruck, dass hier der SK Türkyurt benachteiligt worden sein kann. Vielleicht liegt das auch daran, dass der Auslöser dieser Situation in einem Nebensatz als "ein Vorgang außerhalb des Spielfeldes" beschrieben wird. Das entspricht nicht den Tatsachen und schafft eine einseitige Meinung.
Off Topic: Die Türkei hat aktuell im Allgemeinen als auch speziell im Fußball mit Sicherheit andere Sorgen als sich für die Belange des SK Türkyurt zu interessieren. Und wenn: Was hat das alle mit der Türkei zu tun? Es geht um Berlin, wenn man möchte, vielleicht auch ein Stück weit um Deutschland. Wo waren die regionalen Berichterstatter? Wo waren Vertreter der Berliner Presse? Ich habe in keiner Tageszeitung einen Bericht finden können. Für Hinweise bin ich dankbar.
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Das Türkische Sportbegegnungszentrum (Dachorganisation der Interkulturellen Sportvereine), Mitglied im Landessportbund, Türkische Gemeinde zu Berlin, Türkischer Bund Berlin Brandenburg, wurde im Jahr 2000 von allen Deutsch-Türkischen Vereinen gegründet. Das TSM vertritt die Interessen seiner nunmehr 22 Interkulturellen Sportvereine in Berlin.
Die Ausrichtung des TSZ ist für mich weniger interkulturell als mono-(türkisch) oder höchstens bi-kulutrell (deutsch-türkisch). Das TSZ betreibt Lobbyarbeit und ist leider wenig integrativ ausgerichtet. So, wie sich das TSZ in der Öffentlichkeit präsentiert, sollte man sich als Vereinsvertreter sehr genau überlegen, ob man durch diese seine Interessen vertreten lässt.