Um mal eine andere Seite zu den ganzen abenteuerlichen Berichten zu veröffentlichen:
Ich war ab zirka 13.00 Uhr iom Stadion und habe ein wenig bei den Vorbereitungen geholfen. So gegen 14.20 Uhr kamen dann die ersten Radebeuler an. Wir saßen vor Buschis Klause und genossen das herrliche Fußballwetter. Zirka 10 Herren gesetzteren alters kamen jeder einzeln an unserem Tisch vorbei begrüßten uns freundlich und setzten sich zu uns. Darunter auch der Präsident. Wir zischten gemeinsam Bierchen, wobei den Radebeulern unser Wittichenauer nicht so sehr mundete, ein jeder hat numal einen anderen Geschmack. Es entwickelte sich ein halbstündiges angeregtes Gespräch, geprägt von einer durchweg freundschaftlichen Atmosphäre. Jeder war am Verein und Vereinsleben des jeweiigen Gegenübers interessiert. Wir diskutierten über unsere Insolvenz, den Aufstieg unserer Gäste und die Bezriksliga. Wir wünschten uns ein gutes Spiel, viel Spaß und Erfolg, danach verzogen sich die Radebeuler in den eigentlich zur Verfügung gestellten "Gästeblock", der sich LINKS neben der Sprecherkabine befand. Warum die vornehmlich jüngeren und uns vom Präsidenten als durchaus erlebnisorientiert geschilderten Fans dann doch den Block nahe unseren "Fans" und Fans wählten, bleibt ihr eigenes Geheimnis. Es wurde jedoch deutlich darauf hingewiesen, dass ihr Block am anderen Ende sein sollte.
Das Spiel begann recht gut, HoyWoy machte das verdiente Tor. (Es sei kurz erwähnt, dass sich hier vortrefflich diskutieren lässt, ob es sich um eine klare Abseitsstellung handelte oder nicht). Radebeul befand sich im Angriff auf unser Tor, da spitzelte einer unserer Abwehrspieler dem Angreifer (Rau) den Ball davon uns wollte ihn ins Aus schlagen, traf aber mit seiner mächtigen Granate nur das Gemächt seines Gegenübers, der noch mehrere Minuten nach dem "Volltreffer" merkwürdig gebeugt lief. Dabei wollten wir uns ja nicht absichtlich in seine Familienplanung einmischen
!
Daraufhin flippte aber der Radebeuler Trainer Horst Rau vollkommen aus belegete unsere Spieler, den Schiedsrichter und später unseren Trainer auf das Übelste mit Schimpftiraden, die ich hier nicht wiedergeben mag! Das brachte verständlicherweise das gesamte Publikum (ein HoyWoy-"Fan" warf seinen noch gefüllten Bierbecher Richtung Rasen) gegen ihn auf, aber die Hektik und Spannung übertrug sich auch auf den Rasen und das folgende Spielgeschehen. Der Schiedsrichter Andre Nicklich aus Kamenz machte deutlich klar, dass Herr Rau das Geschehen beim nächsten ähnlichen Vorfall gerne auch von der bequemen Haupttribüne verfolgen dürfe, das beruhigte zumindest vorübergehend, nur wurden nun seine Kommentare Richtung Schiri immer zynischer! Nun wurden die Zweikämpfe deutlich häter uns unfaierer geführt, die Radebeuler Spieler provozierten Freistlöße uns Fouls am laufenden Band (das meine zumindest ich, ist aber sicher auch eine Frage der Perspektive). Diese Spannung übertrug sich leider auch auf die Ränge.
Die Zuschauer sahen ein wechselhaftes, interessantes und hoch spannendes Match auf Bezirksliganiveau. Fussball machte wieder richtig Spaß. Zur Halbzeit hin verflachte die Partie, das Niveau sank deutlich, die Fehlpässe auf beiden Seiten häuften sich und auch der Schiedsrichter passte sich dem an.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste. Hoywoy setzte diesmal einen geschickten Konter und führte 2:0 (auch hier lässt sich vortrefflich über Abseitspositionen streiten, aus meiner Position war hier aber nichts deutliches erkennbar). Die Stimmung war nun deutlich gelöster und wir stellten uns hinten rein, was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Radebeul machte folgerichtig zwei verdiente Tore, wobei mir insbesondere der Ausgleich, der wunderbar leicht angeschnitten direkt genommen wurde, gefiel.
Nun kippte aber die Stimmung auf den Rängen, zunächst unterstützten die Hoyerswerdaer ihr Team äußerst stimmgewaltig und lautstark. Unser Team fühlte sich beflügelt nur zählbares sprang nicht heraus. Auf den Rängen begannen hingegen die Pöbeleien von beiden Seiten, angestachelt durch Radebeuler Spieler aber auch zwei Fans (dies ist eine gesichterte Aussage von zwei neutralen Beobachtern). Auch der eine oder andere Bierbecher veranstaltete Flugübungen. Ein nicht akzeptables Verhalten, das hätte bestraft werden müssen. Bei einer Zaunstrumaktion zweier Hoyerswerdaer verletzte sich ein Ordner, der unmotiviert auf die beiden losstürzte und ins Krankenhaus gefahren wurde. Insgesamt kann man dem starken Ordnungsdienst keinen Vorwurf machen. Sie kontrollierten, was zu kontrollieren war und gingen oft mutig dazwischen. Die "Lausitzer Füchse" stellten sich auch oft gegen die sogenannten "Fans" und verhinderten Schlimmeres, trotz aller Provokationen und Pöbeleien. Es wurde gezielt provoziert! Das is festzuhalten.
Der Rest ist schnell erzählt: Nach dem verdienten Ausgleich der Radebeuler, bekam HoyWoy von drei strittigen Strafraumszenen einen Elfer (wohl als Kompensation, da man hier von einem wahren Geschenk reden darf, wenn der Schiri eine solche Situation kurz vor Spielschluss pfeift). RAdebeul blieb bis zum Ende hin gefährlich und Schiedsrichter Nikclich schien gefallen an dem Kick zu finden, ließ er doch knappe 100 Minuten spielen, so dass mancher meinte, wir wären in einem Pokalspiel und wartete daher auf die Entscheidnung durch Elfmeterschießen. 
Nun das Spiel endete gerecht 2:2, es hatte einfach keinen Sieger verdient gehabt, auch wenn unser Verein einen Sieg dringend nötig gehabt hätte!
Nach dem Spiel kam es dann kurzzeitig zu einer Entgleisung: Die Gästespieler mussten sich (die Stadt Hoyerswerda als Stadioneigentümerin hatte das so festgelegt, keiner weiß warum) durch die Zuschauermassen hindurch in Richtung der Holzbaracke hinter der Haupttribüne begeben und einen Spießrutenlauf unternehmen und durften sich dann in den wohl schäbigsten Mannschaftskabinen der Liga umkleiden. Dabei pöbelte ein Radebeuler Spieler einen Hoyerswerdaer Fan an und stieß diesen mehrfach. Der stieß einmal zurück, so dass der Gästespieler im Dreck lag. Mehrere Hoyerswerdaer Fans gingen dazwischen und schleppten diesen "Fan" aus dem Stadion, der RAdebeuler Spieler stellte sich nun als unschuldiges Opfer dar, die Radebeuler Präsidentschaft hat dieses Szene aber genau mitverfolgt und machte deutlich klar, dass ein Großteil der Provokationen das gesamte Spiel über nur von Gästeseite her kam. Die kurze Nachbetrachtung auf dem Nachhauseweg verlief aber uach hier harmonisch, wir gaben uns die Hände und waren uns einig, dass die Radebeuler ein ganz sympahtischer Verein sind, auch ein Großteil der Fans.
Dass die Provokationen letztlich von beiden Seiten kamen ist unstreitig, auch dass die Radebeuler, die sich unbedingt direkt neben unsere Fans stellen mussten) sehr erlebnisorientiert waren und den Ärger wollten! Auch hätte Horst Rau mit einem professionellerem Auftreten auch zu einem deutlich entspannteren Verlauf beitragen müssen. Traurig ist das Verhalten einiger "Fans" des FCL, die sich auch tatsächlich daneben benahmen. Der Ordnungsdienst hat nun mal die vorrangige Aufgabe die Offiziellen, Schiedsrichter und Spieler zu schützen (und das in der Reihenfolge), was ob der widrigen Umstände auch recht gut gelang. Alles was vor dem Stadion passiert kann der Verein nicht beeinflussen. Hier wurde schon alles probiert, einmal hat ein Riesenaufgebot an Polizei und BGS jeden kontrolliert, der zum Spiel wollte, ohne Erfolg. Stadionverbote konnten nicht kontrolliert ider durchgesetzt werden. Dann warten die Leute halt VOR dem Stadion auf die Gästefans und dann kann man auch nichts machen. Jeder Mitmensch ist nun mal ein Produkt unser Gesellschaft, das kann unser Verein nicht allein lösen. Es wurde alles versucht (Fanprojekt, viele Gesprächsrunden und die harte Keule) nicts hat gefruchtet. solche "Aktionen" haben unseren Verein in der Oberligaabstiegssaison immerhin satte 4000,00 EUR an Starfen gekostet (ungeachtet des Prinzips, dass stets der Gastgeber für die Sicherheit zu sorgen hat, durfen wir auch für Auswärts"aktionen" zahlen). Diese Fans fügen unserem Verein fortgesetzt schweren Schaden zu, zerstören unser über viele Jahre hinweg positives Image und schaden unserer Stadt und Region.
Positiv zu erwähnen ist, dass sich die "Lausitzer Füchse", die zu DDR-Liga-Zeiten des öfteren härter zugepackt haben, unseren Verein unterstützen und versucht haben, die "Fans" zu kontrollieren und positiven Einfluß auf sie zu nehmen! Nicht unschuldig ist auch die Situation, dass die Gästespieler durch die Fans hindurch zu ihrer Kabine müssen, das muss geändert werden.
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