Getrieben von den ersten Sonnenstrahlen des Jahres, sah ich mich genötigt den Sportplatz in Rießen zu besuchen um mir das Spiel gegen Gastrose zu Gemüte zu führen.
Zum Glück saß ich rechtzeitig mit nem Pils bewaffnet in der ersten Reihe, denn schon nach ca. einer halben Minute ging die Heimmannschaft durch einen Foulelfer in Führung. Lediglich zwei drei Minuten später glichen die Gäste per Handelfer aus und die Ausgangsituation war wieder hergestellt.
Die Stimmung an der Stange konnte man zu dem Zeitpunkt als lau bezeichnen, und nachdem Rießen durch einen Torwartfehler des Gastroser Keepers in Führung ging, war der Rießener Pöbel erst einmal komplett zufrieden.
Durch einen sehr schön rausgespielten Treffer glichen die Gäste nun abermals aus und auch and der Stange begann es leicht zu köcheln.
Besonders auffällig in der Folgezeit SK Nemack, der durch ständiges Lamentieren und einer gehörigen Portion Theatralik die Stimmung auf den Platz und den Pöbel anheizte.
Der Unparteiische ließ sich nun auch davon anstecken und fiel immer öfter auf die zuvor genannte Theatralik herein. Aus einem der vielen daraus resultierenden Standards konnten die Rießener die 3:2 Pausenführung erzielen.
Pause, Bier 1 wegbringen – Bier 2 holen.
Hälfte 2 begann mit viel Tempo und die Partie wurde immer intensiver.
Was sich dann aber im Laufe der Zeit abspielte war an asozialem Verhalten seitens einiger Rießener kaum noch zu übertreffen. Scheinbar angetrunkene Bewohner, des Waldes hinter oder besser um Rießens Sportplatz, die sich genötigt sahen, auf Gästeseite ständig Trainer sowie Ersatzspieler anzupöbeln waren noch das kleinere Übel.
Das Ganze gipfelte in fremdenfeindlichen Äußerungen einzelner, gegenüber eines Gastroser Akteurs. Das sich nun mehrere Kinder im Vorschulalter direkt in der Nähe aufhielten während dieser sinnfreien Kommentare schien auch den Rest des vermeintlich vernünftigen Publikums nicht zu interessieren. Aber gut, wohl mehr ein Thema für Frau Saalfrank.
Anmerkung am Rande: Ordner sah ich im übrigen nur beim Kassieren, selbst als „ die Dorfschönheit“ mit Kippen auf den Platz lief, um wahrscheinlich erst einmal klar Schiff zu machen , holte sie erst Betreuer später vom Platz.
Ansonsten Gastrose mit dem Ausgleich per Elfer nachdem Spizak niedergestreckt wurde.
Die letzten 20 Minuten verliefen dann nach ein und demselben Schema. Dem Schiri sah man den Bolzen in der Hose förmlich an und es hagelte unzählige Freistösse in Strafraumnähe der Gastroser. Rießen demzufolge mit dem, von mir dann schon erwarteten, vierten Treffer und der damit einhergehenden Entscheidung in der 87. Minute. Gastrose mit den letzten Zuckungen, versuchte noch einmal gefährlich vors Tor zu kommen, was aber nicht mehr gelang. Der schon erwähnte Bolzen des Schiris spielte da auch eine Rolle, wobei ich meinen letzten Glauben an den Rießener Pöbel verlor, als selbst rüdeste Attacken gegen Gästespieler, die vom Schiri ungeahndet blieben, frenetisch gefeiert wurden.
Fazit: Hier hilft leider nur ein abgedroschener Spruch.
Niveau ist keine Creme, und wie ich heute lernen musste, in Rießen äußerst schwer zu finden.