Freitag, 18. November 2011
(Sächsische Zeitung)
Lommatzscher sind als Trainer begehrt
Nach Mario Oster beim Meissner SV heuert mit Mike Kutsche ein weiterer ehemaliger Fußballspieler aus Lommatzsch nun beim Bezirksliga-Rivalen in Großenhain an.
Von Von Jörg Richter und Günther Höntzsch
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M. Oster
Auf Umwegen kehren frühere Fußballer des Lommatzscher SV (LSV) in die Bezirksliga zurück. Und zwar als Trainer. Nach Mario Oster, der beim Meissner SV immerhin Trainer-Urgestein Horst Rau beerbt hat, ist es nun Mike Kutsche, der die sportliche Führung eines weiteren Bezirksligisten übernimmt. Wie der Großenhainer FV in dieser Woche mitgeteilt hat, soll Kutsche den bisherigen Trainer Kay Mattheß ablösen.
Am Montagabend ist der GFV-Vorstand zusammengekommen und hat über die derzeitige Tabellensituation des Bezirksliga-Aufsteigers beraten. Großenhain ist mit neun Punkten nur Zwölfter. Nach eingehender Analyse und sachlicher Diskussion habe der Vorstand beschlossen, Mattheß rückwirkend zum 8. November als Trainer zu beurlauben. Kutsche soll nun die Großenhainer aus dem Tabellenkeller führen. „Ausschlaggebend sind seine Erfahrungen, die er bereits als Spieler und Trainer in der Bezirksliga gesammelt hat“, sagt GFV-Geschäftsführerin Kerstin Albrecht. „Außerdem kennt er die Mannschaft und die Spieler vertrauen ihm.“
Nach einem einjährigen Gastspiel in Großenhain kehrte Kutsche im Juli 2010 als Trainer zum LSV zurück. Unter seiner Regie wurden die Lommatzscher in der letzten Saison Vierter der Bezirksliga, mussten aber wegen eines unerfüllten Nachwuchssolls in die Kreisoberliga absteigen. Wegen seines Umzugs nach Meißen gab Kutsche die Trainerstelle in Lommatzsch auf, hielt sich aber beim LSV körperlich fit.
Nun will er länger in Großenhain bleiben. Seine ehemaliger Lommatzscher Mannschaftsleiter Peter Rennert traut ihm das zu. „Als Trainer ist er auf alle Fälle eine Nummer und eine Bereicherung für Großenhain“, sagt Rennert. Denn Kutsche sei ein „Fußball-Verrückter“. Schade findet es Rennert nur, dass es auf Bezirksebene für Trainertransfers kein Geld gibt. Auf diesem Niveau werden für gute Spieler schon mal 1500 Euro Ablöse gezahlt. „Aber wenn man einen Trainer abgibt, guckt man in die Röhre“, sagt Rennert schmunzelnd.
Für Kutsche und Oster zusammen wären das 3000 Euro. Die könnte der LSV gut in den Nachwuchs investieren, um in Zukunft einem Zwangsabstieg zu entgehen.