FC Grün Weiss Piesteritz - Brandenburg Süd 05 1:4
WITTENBERG/MZ. Grün-Weiß-Keeper Jan Lindemann wusste nach dem Abpfiff nicht so richtig, wie er die Piesteritzer 1:4-Niederlage gegen Oberligist Brandenburger SC Süd 05 einordnen sollte. Am 13. Februar wurde er erstmals Vater (Tochter Emma), einen Tag später musste er den Ball viermal aus dem Maschen holen. "Emma wir auch ohne Sieg groß. Ein bisschen sauer bin ich trotzdem. Wir haben uns in der Abwehr zu viele Fehler geleistet." Chefrainer Uwe Ferl war zumindest mit der ersten Halbzeit zufrieden: "Wir hätten 2:0 führen müssen und haben dann unserem Gegner sprichwörtlich einen Treffer geschenkt. Aufgrund der vielen Auswechslungen war im zweiten Abschnitt ein leistungsmäßiger Abfall zu erkennen. Insgesamt war ich mit dem Test zufrieden."
Beide Mannschaften praktizierten von Anbeginn das gleiche System: Forechecking. Der Gegner sollte mit dieser Maßnahme zur Fehlerproduktion gezwungen werden, das Verschieben der Abwehrblöcke klappte hervorragend. Piesteritz hatte in den ersten 45 Minuten noch eine Trumpfkarte mehr im Ärmel. Kevin Gerstmann und Ladislav Stefke praktizierten des Öfteren den "tödlichen Pass", nur im Abschluss fehlten Nervenstärke plus Präzision.
Beim Führungstreffer der Grün-Weißen funktionierte das Zusammenspiel jedoch hervorragend. Flanke Stefke, Nils Naujoks wuchtete das leder unter Bedrängnis per Kopf ins Dreiangel (13.). Lachend: "Das war erst mein dritter Kopfballtreffer überhaupt."
Das Oberliga-Team aus Brandenburg nahm, wie von Ferl angedeutet, das erste Geschenk des Gegners, dankbar entgegen. Der grün-weißen Abwehr gelang es in der 19. Minute nicht, den durch den Strafraum springenden Ball unter Kontrolle zu bringen, Tom Mauersberger hieß der Nutznießer des Durcheinanders. Piesteritz drängte zwar bis zum Pausenpfiff auf die erneute Führung, doch mehr als ein Aufreger von Naujoks (36.), der Gäste-Keeper Markus Jurzik das Leder direkt in die Arme schoss, sprang nicht heraus.
Nach dem Wechsel verloren die Grün-Weißen, bedingt durch erste Auswechslungen, etwas die Grundordnung. Trotz dieser Tatsache sahen die etwa 80 Zuschauer bis zur 60. Minute nur Chancen der Volkspark-Elf. Naujoks (52.) zog nach tollem Pass von Benjamin Witt gegen Jurzik erneut den Kürzeren, Daniel Schwibbe (55.) wurde nach Freistoß von Heiko Wiesegart im letzten Moment aus der Gefahrenzone gedrängt und Daniel Buchholz (61.) verfehlte das Ziel nach Pass von Wellington um wenige Zentimeter.
Brandenburg wartete geduldig auf seine Chance. Den Schuss von Gäste-Kapitän Stephan Voß konnte Witt noch von der Linie bugsieren, den Abpraller versenkte Marko Görisch (69.) mit aller Entschlossenheit. In der Folgezeit wurden der Klassenunterschied zwischen beiden Teams (Verbandsliga - Oberliga) sichtbar. Christian Gerstenberger (75.) marschierte im Expresstempo durch die gegnerische Abwehr und zeigte auch im Abschluss viel Nervenstärke. Für den Endstand sorgte dann der beste Mann auf dem Platz, SC-Kapitän Stephan Voß. Flotter Antritt, alle Gegenspieler abgeschüttelt, Keeper Lindemann stand auf verlorenem Posten (81.). Den letzten Aufreger in diesem Fußball-Testspiel lieferten die Grün-Weißen. Nach Ecke von Gerstmann schoss Wellington den auf der Linie stehenden Gäste-Verteidiger David Kappel an, der das Leder seinem Torwart per Reflex in die Arme bugsierte.
Piesteritz: Jan Lindemann, Kevin Schüler (46. Benjamin Witt), Daniel Buchholz, Tobias Heede, Wellington, Luis Fernando (62. Marvin Richter), Nils Naujoks (70. Tobias Klier), Marc Richter (67. Tim Körnig), Daniel Schwibbe (62. René Fischer), Kevin Gerstmann, Ladislav Stefke (46. Heiko Wiesegart)