Quelle: MAZ - Dahme Kurier
18.08.2009
FUSSBALL: Frank, frei, Frankonia
Wernsdorfer Mannschaft beginnt die Kreisligasaison mit Paukenschlag: 6:0-Sieg und Tabellenführung
KÖNIGS WUSTERHAUSEN - „Bei uns herrscht frischer Wind“, freute sich der langjährige Wernsdorfer Vereinsvorsitzende Erhard Pietruschka. Seine Frankonia-Fußballer, die in der vergangenen Saison dem Abstieg eher mit Ach und Krach entronnen waren, sorgten am Sonntag für einen Paukenschlag und besiegten die Gäste vom BSC Blankenfelde-Mahlow II mit 6:0.
Vierfacher Torschütze war Robert Panjas, der einst aus dem Wernsdorfer Nachwuchs nach Gosen wechselte, es schon mal auf 68 Treffer in einer Saison brachte, und nun zu Frankonia zurückgekehrt ist. „Doch das Spiel war durchaus keine Ein-Mann-Show“, erklärte Pietruschka, „die gesamte Mannschaft bot eine überzeugende Leistung. Nach der recht ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten wir nach der Pause dann konditionelle und dadurch auch spielerische Vorteile.“
Hinter dieser Auftaktüberraschung steckt vor allem hohe Trainingsbereitschaft. Auch dadurch, dass sich potenzielle Stammspieler, die in der vergangenen Saison schmerzlich vermisst worden waren, zurückmelden konnten, gibt es gesunden Konkurrenzkampf um die Plätze. „Da können wir für den weiteren Saisonverlauf erstmals an einen einstelligen Tabellenplatz denken“, so Pietruschka.
Frankonia Wernsdorf – BSC Blankenfelde-Mahlow II 6:0; Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Panjas (18., 55., 73.), 4:0 Liedloff (75.), 5:0 Panjas (86.), 6:0 Klosig (88.).
Phönix Wildau – Blau-Weiß Schenkendorf 6:2: Bei den Wildauern stimmt die Frühform, der Angriffwirbel der Vorsaison ist nicht verflogen. Sie überzeugten mit dynamischem Offensivspiel und kamen nach der Pause im Fünf-Minuten-Takt zu Chancen.
Bereits nach vier Minuten konnte Bielinski von der Schenkendorfer Hintermannschaft nur durch Foul gestoppt werden. Vigansky, der an allen sechs Wildauer Toren beteiligt war, verwandelte den fälligen Elfmeter. Günther gelang zwar per 25-m-Freistoß der Ausgleich (11.), doch nach scharfer Eingabe von Vigansky unterlief den Blau-Weißen ein Eigentor (30.), und Phönix führte 2:1.
Nach der Pause bemühten sich die Schenkendorfer ebenfalls um schnelle Kombinationen. Das eröffnete den Gastgebern neue Räume im Mittelfeld, die sie eiskalt nutzten. Müller (53.) und Vigansky (61.) erhöhten auf 4:1. Durch eine Schlafmützigkeit der Wildauer Abwehr begünstigt, gelanf Welz das 4:2 (65.). Davon aber ließen sich die Phönix-Kicker nicht aus dem Rhythmus bringen. Jeweils nach Vorarbeit von Vigansky sorgten Tabor (71.) und Müller (79.) für den 6:2-Endstand. „Ein gelungener Auftakt ist immer wichtig“, wirkte der Wildauer Trainer Bernd Strahl sehr zufrieden. „ Wir haben wenig zugelassen, flüssig kombiniert. So soll er weiter gehen.“
Union Bestensee – Blau-Weiß Ragow 1:1: Für die Bestenseer, neben Phönix der zweite heiße Aufstiegskandidat, war der eine Punkt recht mager. Doch auch die Ragower Freude schwappte nicht gerade über. Vor dem Anpfiff hätte ein Unentschieden noch als beglückendes Erfolgserlebnis gegolten. Beim Abpfiff stellten die Gäste fest, dass eigentlich mehr möglich gewesen wäre.
Die dicke Chance zur Ragower Führung vergab Kallenbach, als er einen Elfmeter verschoss (30.). Nach Selbsttor von Vincenz (54.) lagen die Gäste dann doch kurzzeitig vorn. Schon zwei Minuten später aber glich Brosinsky mit Foulelfmeter zum 1:1 aus. In der Schlussphase scheiterte der Ragower Herlemann am Pfosten.
MTV Wünsdorf – RSV Waltersdorf 09 II 2:6: Eine bemerkenswerte Leistung der Waltersdorfer Gäste, die in dieser Verfassung und mit dieser Aufstellung auch in der vorigen Landesklassensaison eine bessere Rolle gespielt hätten. Nach einer Stunde sah es allerdings noch nicht nach einem so deutlichen Ergebnis aus.
Dass es für die Gastgeber dann noch so ungemütlich wurde, wollten einige Wünsdorfer Zuschauer dem Schiedsrichter anlasten. Der hatte sich gnädig gezeigt, und dem Waltersdorfer Seumer, der als „letzter Mann“ foul spielte, nur Gelb gezeigt. Eine Entscheidung, die nichts damit zu tun hatte, dass die MTV-Fußballer in der Folgezeit noch einbrachen.
Durch Kopfballtore von Jork (4.) und Speiler (8.) stand es früh 0:2. Böger zielte das Wünsdorfer Anschlusstor (12.), Redlin stellte den alten Abstand wieder her (15.). Per Handelfmeter verkürzte Albrecht noch auf 2:3 (51.). Den restlichen Spielverlauf bestimmten die Waltersdorfer. Milke (69.) und Paege (73.) profitierten dabei von Torwartfehlern. Milke setzte den Schlusspunkt zum 2:6 (87.).
Eintracht Königs Wusterhausen II – Grün-Weiß Großbeeren 0:2: Nach den vielen Abgängen herrschte Rätselraten darüber, was den Großbeerenern zugetraut werden darf. Durch Tore von Ross (24.) und Towitschke (84.) glückte ihnen gleich ein Auswärtssieg. Die Eintracht-Fußballer waren zumindest in der ersten Halbzeit nicht schlechter, vergaben aber drei hundertprozentige Chancen.
Wacker Motzen – KSV Sperenberg 1:2: Wie schon im Pokalfinale, das sie im Mai ebenfalls 1:2 verloren hatten, gingen die Motzener durch Strafstoß in Führung. Wieder war Klauck der Sünder, wieder traf Kevin Schneider zum 1:0 (49.). Der Aufsteiger blieb in der Offensive, doch mit ihrer Kontertaktik waren die Gäste zweimal erfolgreich. Beide Sperenberger Tore erzielte Sebastian Roch (62., 71.).
SG Niederlehme – SG Schulzendorf 1:4: Der Niederlehmer Aufsteiger bekam gleich die raue Kreisligaluft zu spüren. Die Schulzendorfer bestimmten die erste Halbzeit, zeigten sich zweikampfstärker, lauffreudiger, cleverer in der Chancenverwertung.
So gingen die Gäste schon in der 5. Minute in Führung, nachdem Wieczorek, der unbewacht Richtung Niederlehmer Gehäuse startete, schneller war als der entgegenkommende Torhüter Pagenkopf. Vor dem 0:2 konnte Pagenkopf einen Flachschuss nicht festhalten, und Lamprecht staubte ab (15.). Als die Niederlehmer Hintermannschaft einen Eckball nicht unter Kontrolle bekam, erhöhte Lamprecht aus Nahdistanz auf 0:3 (44.). Da der Schulzendorfer Schlussmann Dahlenburg dann einen haltbaren Freistoß von Thomas Klatt durch die Hände gleiten ließ, blieb den Gastgebern beim 1:3-Pausenstand etwas Hoffnung.
Der Aufsteiger berannte nach Wiederanpfiff das Gästetor und kam zu etlichen Chancen. In der 60. Minute wollten die Niederlehmer schon jubeln, als sie einen halbhohen Ball hinter der Linie wähnten. Doch Schiedsrichter und Linienrichter waren anderer Meinung. Nun vereitelte Dahlenburg auch mehrere ganz dicke Chance. Lamprecht sorgte mit dem 1:4 für die Entscheidung (74.).
RSV Mellensee 08 – MSV Zossen 07 1:0; Tor: Lütjens (54.).
MsG vom Schleifer 