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Ohne Groll und Getöse
Frankfurt (Oder) (moz) Uwe Woyde und der MSV Eintracht haben sich getrennt – ohne großes Getöse, ohne Groll. Am 15. Mai wird der 44-jährige Trainer zum Heimspiel gegen Steinhöfel ordentlich verabschiedet.
„Wir werden uns auch künftig offen in die Augen blicken können“, ist Markus Derling überzeugt. Nicht nur der Vereinspräsident ist dem fachlich versierten und engagierten Coach außerordentlich dankbar für die Arbeit in sieben Jahren. „Eintracht und Uwe Woyde, der die erste Männermannschaft von der Kreisliga in die Landesklasse geführt hat, haben sich stabil entwickelt. Jetzt suchen beide Seiten nach neuen Herausforderungen, neuen Konzepten.“
Auch Woyde ist noch auf der Suche, bestreitet vehement anders lautende Meldungen, die ihn schon in Verbindung u. a. mit Neuzelle, Storkow, Beeskow, Seelow oder Dynamo Eisenhüttenstadt gebracht haben. „Nein, da ist nichts dran. Ich bin noch offen, frei.“
Am 28. Februar ist sein vom Arbeitsamt gefördertes Projekt als Coach mit Kindergartenbetreuung ausgelaufen. Bis zum Stabwechsel an Frank Kwade zum 1. Mai war er ehrenamtlicher Trainer des MSV Eintracht, hat noch einen Vertrag bis 30. Juni.
„Es war eine super Zeit mit dem Fußballverein“, schätzt Woyde mit einem lachenden und einem weinenden Auge ein. „Ich habe einen riesigen Respekt vor den Freizeit-
Kickern, die nach teilweise schwerer Tagesarbeit noch zum Training kommen und an Wochenenden zu Wettkämpfen unterwegs sind. Da entwickelt sich über die Jahre so etwas wie Kameradschaft, da duzt man sich auch. Aber nach sieben Jahren sollte man einen Schnitt machen, da hat sich wie in mancher Ehe einiges abgenutzt.“
Woyde ist ein Fachmann, hat fußballerisch in der Region einigen „Staub gewischt“. 2002 hatte er als Co-Trainer an der Seite von Rolf Strecke bei Eintracht Frankfurt angefangen, ab der Rückrunde war er der verantwortliche Coach des Kreisligisten, führte ihn 2007 zum Aufstieg. „Das war eine Sternstunde, sonst wäre die Mannschaft auseinander gefallen.“ Danach folgte mit dem 2. Platz der Fast-Durchmarsch in die Landesliga.
„Bei der Eintracht herrschte ein großer Mannschaftsgeist“, hat der ehrgeizige C-Lizenz-Coach ausgemacht. „Die Fusion mit dem MSV Hanse im Vorjahr hat noch nicht die erwünschte Signalwirkung mit Leistungszuwachs gebracht. Das braucht offensichtlich längere Zeit, da muss noch mehr zusammenwachsen.“
Er ist einer vom Jahrgang 1966, in dem der FC Vorwärts Berlin seinen fünften Meistertitel holte und Jürgen Nöldner zum „DDR-Fußballer des Jahres“ gekürt wurde. Elf Jahre später begann seine eigentliche fußballerische Entwicklung: an der Frankfurter Sportschule unter Detlef Berger und Michael Kosow. „Wir waren damals ein starker Jahrgang mit Thoralf Bennert, Olaf Schnürer und Jens Jaschob, wurden Spartakiadesieger und DDR-Meister“, erinnert sich Woyde.