Beiträge von Iwan

    Wir haben ja jetzt ein Beispiel in der Nähe, das sich ganz gut vergleichen lässt, Neuruppin. Neuruppin ist als Stadt etwas kleiner, etwas weiter weg von Berlin. Stadion ist Neubau, aber etwas außerhalb. Preislich schlägt man dort genauso zu wie bei uns (5.-). Arbeitslosigkeit ist fast auf den Punkt gleich hoch, Reichtum ist auch nicht vorhanden. Aber in NP ist die Oberliga eben neu. Sind vor drei Jahren aufgestiegen und haben schon davor 2 Aufstiege (also glänzende Saisons mit vielen Siegen) gespielt. Aber hatten sie im ersten Ol-Jahr noch im Schnitt über 800, so bröckelt das runter und ist jetzt schon um die 400. Wie wird das in 10 Jahren (Oberliga) aussehen? Zumal der dortige Vorstand, mit hohem finanziellen Aufwand, sogar noch die Illusion nährt es wäre ein Aufstieg drin (bei genauerem Hinsehen völlig irreal). In Neuruppin war die Oberliga eben "etwas", in Eberswalde ist sie der "Normalzustand".


    Neustrelitz (früher auch Stendal) haben ihre höheren Zuschauerzahlen wesentlich ihrer geografisch und verkehrstechnischen Lage, weitab von Bundesliga und anderen permanten Sport-Highlights zu verdanken. Dort ist es eben ein Aufwand nach Berlin oder Rostock zu fahren (den vor allem die Alten scheuen). Bei anderen Vereinen sitzt oft ein attraktiverer anderer Sport im Nacken (z.B. Handball in Stralsund oder Schwerin) , bei dem die Leute als "Bundesligist" oder zumindest "was Besseres" fühlen können. Dort sind sie dann auch gerne bereit, einen großen Teil vom (wenn auch schmalen) Gelbbeutel zu legen.
    Krassestes Beispiel sind die "Ossi" Eisbären mit ihren 15 Euro fürn (Quetsch)-Stehplatz an 30 Heimspielen (6x sogar +5 € Topzuschlag) pro Saison, wo es fast immer ausverkauft ist und mindestens die Hälfte der Leute aus Brandenburg und viele sogar aus Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt kommen.


    Die Fußball (Amateur) Oberliga ist so gesehen auch die schwierigste Klasse überhaupt. Auf der sportlichen Seite müssen die Vereine mit reinen Amateuren gegen professionelle Vereine spielen (und werden oft entsprechend gebügelt). Auf der anderen Seite haben sie einen enormen Aufwand (Fahrkosten, "Aufwandsentschädigung") bei völliger Ignorierung durch die (überregionalen) Medien. Bei einigen Kicks der Kreisliga/klasse oder Landesklasse, sind die Zuschauerzahlen manchmal höher. Hier ist es billig (Eintritt 1€ oder ganz frei), Dorf gegen Dorf da wird der Anspruch in Parallele zur Bundesliga nicht gezogen. Da spielt Image keine Rolle und da "kann man dann auch hingehen" auch wenn man ja als Fernseh-Hanseat oder Herthaner eigentlich "Bundesligist" ist.

    Es geht überhaupt nicht darum, ob Motor und Hertha-Union-Eisbären-Energie-Hansa an einem anderen Tag spielt. Image ist alles. Wenn ich erstmal "Berliner" oder "Bundesligist" bin, dann ist für mich Motor nur noch der kleine bemitleidenswerte Popel vor Ort zu dem ich nicht mehr gehe weil er es ja jetzt "was besseres" für mich gibt. Wenn ich in der Stadt was von Motor erzähle höre ich überall das die Leute FRÜHER oft da waren und interessiert sind was die "jetzt so machen". Aber hingehen würden die jetzt nicht mehr - "Die Zeiten" sind für sie vorbei.

    Also der erste Einbruch (von 2000 auf ca.1000 im Schnitt) kam eindeutig nach dem zweiten Hansa Aufstieg. Mit Hansa konnten sich hier alle identifizieren und hatten plötzlich "ihren" Verein in der Bundesliga und Bundesliga war für sie plötzlich interessant (war bei Dynamo Dresden vorher nicht der Fall, weil die "Sachsen" bei uns nicht so populär sind). Auch wenn kaum einer nach Rostock gefahren ist.


    Lokalpatriotismus bezieht sich eben nicht mehr darauf das man "Brandenburger" (Land Brandenburg wird als reine Verwaltungseinheit gesehen ohne Emotionen und Produkt von den langhaarig/bärtigen und zu tiefst verachteten "Bürgerbewegten" gesehen.) und schon garnicht als Preusse (das wurde in der DDR rauserzogen, als Preussen für rückständig und militärisch galt. Wobei die DDR auch ziemlich "preussisch" war und gerade das "preussische" als die Scheisse an der DDR galt). Die Leute sind aber große Patrioten wenn sie was als "Ossi" anspricht. Die waren keine DDR Patrioten (eher Anti-Patrioten) aber immer wenn einer als Repräsentant aller "Ossis" antritt, ist er everybodies darling. Das ist der Patriotismus der zieht.


    Der Hertha Aufstieg zog dann das endgültige Siechtum nach sich gezogen (von ca.1000 auf erst 400 und jetzt 150 im Schnitt). Das hat eher die jungen und die ganz jungen mobilisiert, die das "Ossi" und "DDR-war-alles-besser" Gequatsche von ihren Alten nicht mehr hören wollten. Zu Hertha konnten sie (im Gegensatz zu Hansa) in einer Stunde mit dem Zug hinfahren (ohne zu zahlen, weil an Hertha Spieltagen zwischen Eberswalde und Bernau grundsätzlich kein Schaffner an Board ist). Ähnliches (wenn es sich auch kaum noch wirklich ausgewirkt hat, weil die Zahlen schon im Keller waren, war dann beim Union Aufstieg und dem Eisbären Höhenflug). Bei Hertha konnten die Leute dann im Gegensatz zu den Rostock- (später auch Cottbus-) Liebhabern in der (West-)Bundesliga nicht nur mitspielen, sondern (zumindest dem Anspruch nach) auch "vorne mit dabei sein". Sie waren bei Hertha jetzt sogar "Berliner" und nicht "nur Ossis" wie ihre Alten.


    Dritter Grund dürfte sein, das Motor selbst keine Höhepunkte mehr bietet. 13 Jahre Oberliga ist den Leuten langweilig geworden. Das hat man ja beim Handball gesehen. Die sind von der 2.Bundesliga bis in die 5.Liga abgestiegen. Als sie dann dort alles weggeschossen haben und wieder aufgestiegen sind in die 4.Liga, waren auf einmal 800 Zuschauer da. Wenn Motor nebenan schon wieder "nur" 4.Liga spielt ist das eben "normal" und wer will schon "normal" sehen. So gesehen wäre ein Abstieg wahrscheinlich sehr zuschauerfördernd. Denn dann gäb es beim Fußball wieder Bewegung, Höhepunkte und neue Gegner.
    Beim Handball und Judo (als Konkurrenz), haben ja höhere Mächte eingegriffen und das Dach der Westendhalle einstürzen lassen :D :D :D

    Zitat

    Original von Der Guido aus Pasewalk
    Na ja Iwan. Dann war es ja wohl kein Punktspiel


    Doch war ein normales Punktspiel Saison 92/93 und es ging gegen den Abstieg. Gegen TeBe (Tabellenführer) waren damals auch 2800 (1:0 gewonnen), Schnitt war damals um die 2000. Es war ja nicht immer so mau wie jetzt ...

    Motor Eberswalde hat mit TV Eberswalde vereinbart, das alle Heimspiele in längeren Ausschnitten gezeigt werden. Diese Ausschnitte können auch über Internet bei http://www.eberswalde.tv als Livestream gesehen werden. Die heutige Sendung (mit Ausschnitten Motor-BAK) beginnt 18:00 Uhr.

    7.8. 12.00 Uhr Motor Eberswalde (B-Jugend) - 1.FC Union (B-Jugend)
    7.8. 15.00 Uhr Schorfheide Joachimsthal - Motor Eberswalde II (Landespokal)


    ab Westendstadion Eberswalde (Haltestelle Kranbau) fährt passgenau ein Lininienbus nach Joachimsthal (ab 14.05 Uhr - an 14.48 Uhr).

    An zwei Tagen ausgetragenes Turnier, mit etwas seltsamen Modus.


    Am Mittwoch 28.07. spielten


    Germania Schöneiche - Motor Eberswalde 1:3 (1:0)
    Schöneiche anfangs offensiver, liess aber in der zweiten Halbzeit stark nach und verlor verdient.


    BFC Dynamo - Eintracht Mahlsdorf 5:1 (2:1)
    Stark offensiver BFC wird durch eine Ecke/Kopfball von Mahlsdorf überrascht, dreht den Rückstand bis zur Pause souverän und gewinnt unangefochten.


    Sonntag 01.08.


    Fortuna Babelsberg - Eintracht Mahlsdorf 1:8 (0:3)
    Fortuna konnte nur in den ersten 20 Minuten mithalten, wurden dann völlig eingeschnürt. In der zweiten Hälfte wurden sie regelrecht vorgeführt, ein zweistelliges Ergebnis wäre möglich gewesen.


    Germania Schöneiche - Lichtenberg 47 2:0 (1:0)
    Schöneiche zu Beginn klar besser, dominierten das Spiel. Lichtenberg wehrte sich erst nach dem Rückstand (Eigentor). Zeigte aber in der zweiten Halbzeit teilweise haarsträubende Abwehrfehler. Ein Elfmeter kurz vor Schluss brachte die Entscheidung.


    Motor Eberswalde - BFC Dynamo 0:0
    Sehr ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Wobei Suwary (30.BFC) und Taube (85.Motor) die klarsten vergaben.
    Ein Elfmeterschiessen gabs nicht, da die Veranstalter das bessere Torverhältnis des BFC (gg.Mahlsdorf) heran zogen.


    Bilder usw. hier

    Ein müder Sommerkick im Sportforum Hohenschönhausen, was an diesem Tag zu einem Kinderfest mit allerlei Hupfburgen und anderem Tallala übersäht war. Als Gegner stand der FC Carl Zeiss Jena bereit, den von den zahlreichen Kinderfestbesuchern nur 483 Leute sehen wollten. Aus Jena waren ca. 30 jüngere Leute von "Horda Azurro" , einige Jena Fans aus Berlin und Gesichter die auch auftauchen würden wenn Jena auf dem Mond spielen würde.
    Das Spiel begann mit einigem Tempo, Jena setzte in der ersten Halbzeit eine Formation ein, in der viele Nachwuchsspieler waren und so ging es rauf und runter. Das war aber bei den warmen Temperaturen nicht durchzuhalten. Der BFC hatte zwei gute Chancen, eine durch einen Alleingang von Kukulies und durch einen zu tief angesetzten Heber, die beide vom souveränen Jovanovic gehalten wurden. Ansonsten fiel vor allem der agile Neuzugang Kamil Kopanski auf, der sich jedoch zusehends verausgabte. Ansonsten war Jena spielbestimmend und ging verdient in der 19. Minute auf Vorlage von Jovic durch Will in Führung.
    In der zweiten Halbzeit hatte der BFC dann keinen einzigen Torschuss mehr und kam nur noch höchst selten über die Mittellinie. Durch die Einwechslung von Schwesinger und dem zurückgekehrten Marc Zimmermann hatte Jenas Angriff jetzt wesentlich mehr zu bieten, allerdings bekamen sie keine der 3-4 hundertprozentigen Chancen untergebracht. Am Ende ist das Ergebnis sicher für Jena zu niedrig ausgefallen, geht aber in der Tendenz in Ordnung.
    Vom BFC Anhang war während des gesamten Spiels überhaupt nichts zu hören, die Jenaer hatten ansatzweise ganz guten Support, der jedoch ohne jede Antwort irgendwie öfter mal leer lief. Auf beiden Seiten zündete man je ein Tütchen weissen Rauch, was die zwei Anstandsbullen nicht störte und eher Blästigung der meisten Zuschauer war.
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    Sportplatz Werbellin
    neue Aluminiumtore, neue Ballfangnetze, Rasenqulität eher schlecht wird aber regelmäßig gemäht.
    hier findet am 24.August das Freizeit- und Firmenturnier der Gemeinde Schorfheide statt
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    Sportplatz Parlow
    Die ehem. SG Parlow-Glambeck ist leider durch Wegzug und Überalterung ausgestorben.
    Neue Tornetze, aber leider scheint der Rasenmäher kaputt gegangen zu sein.
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    ... kommst Du mit dem Auto mit ?


    Herzfelde ist Berliner Ring, Ausfahrt Hellersdorf, die A1 Richtung Osten, das zweite Dorf. Dort an der Kreuzung in der Ortsmitte rechts rum und gleich wieder rechts die Strasse "Am Sportplatz" rein , da ist dann der Platz.


    Es fährt regelmäßig auch ein Bus von und nach S-Bahnhof Strausberg (Richtung Erkner), der hält Herzfelde-Kirche, das ist an der Kreuzung ca. 200m vom Sportplatz.

    Allso ohne Glück gehts in der regulären Spielzeit auch nicht. :D
    Das Problem ist seit Einführung der 3-Punkte-Regelung , die ja den Offensivfussball fördern sollte, es Spiele gibt, in denen 2 Punkte vergeben werden und andere in denen es 3 Punkte gibt. Das verzerrt die Leistungsabbildung in den Tabellen und das kommt sowohl "Großen" zu gute (so sie die Spiele gegen die "Kleinen" gewinnen) , fällt gerade diesen jedoch auch regelmäßig auf die Füsse. Denn wenn sie gegen "Kleine" Mannschaften, die entsprechend defensiv zu Werke gehen (was legitim ist) durch Unentschieden Punkte liegen lassen, so ist dies bei der 3-Punkte Regel praktisch doppelt schwer gegenüber Konkurrenten auszugleichen. Gäbe es eine Zusätzliche Vergabe des dritten Punktes (z.B. durch Elfmeterschiessen) wäre dies gemäß deiner Argumentation förderlich.


    Gerade für die Zuschauer (für die ja Fussball letztendlich gespielt wird) hat es einen Vorteil. Stell Dir vor Du fährst zu einem weit entfernten Auswärtsspiel und gerade da wird Dir ein taktisch brilliantes 0:0 (zum Einschlafen) vorgeführt. Mormalerweise fährst Du danach nach Hause und hast nicht viel gesehen. So kommt ein zumindest dramatisches Elfmeterschießen gratis obendrauf. Entweder Deine Helden gewinnen das und Du kannst ihnen ob der gewonnenen 2 Punkte verzeihen, oder sie vergeigen und kannst damit ihrer gerechten Bestrafung ob ihrer mangelnden Risikobereitschaft im Spiel beiwohnen. Alle 3 Punkte für Elfmetersiege wären natürlich nicht korrekt. Denn das Fußballspiel dauert 90 Minuten , alles was danach kommt dient ausschließlich dem Ziel eine halbwegs sportliche Entscheidung herbeizuführen und ist immer mehr oder weniger Verlegenheitsentscheidung.


    Die wahre starke große Siegertruppe haut alle ihre Gegner immer in 90 Minuten mit 5:0 weg , aber wer ist das schon.