Pampow dreht Halbzeitrückstand noch zum Sieg
Plate (hack) Mit einem 2:1-Auswärtssieg beim SV Plate wurde der Junggesellenabschied des Trainers Uwe Brauer eingeleitet, der in der kommenden Woche heiraten wird. "Es waren immer heiße und brisante Duelle gegen die Plater Mannschaft", sagte Trainer Uwe Brauer nach der Partie und fügte noch hinzu: "Es war eine schwere Geburt heute, aber der Sieg war verdient". Dass dem nicht alle Beteiligte zustimmen werden, ist klar, aber wenn man sich im klaren ist, dass man kaum zwingende Möglichkeiten zugelassen hat, kann man dem zustimmen. Sowohl Plate als auch Pampow mussten auf zahlreiche Stammkräfte verzichten.
Das Spiel auf dem Plater Kunstrasen begann, insgesamt gesehen, sehr verhalten. Der einzig zu nennende Abschluss Richtung Tor in der Anfangsviertelstunde hatte Evert, der einen lang geschlagenen Ball von SVP-Keeper Wölk noch erlief, den Ball jedoch nur unkontrolliert über das Tor schoss (3.). Auf der Gegenseite war es Tell, der nach einem Groth-Solo Wölk prüfte, aber an diesem scheiterte (15.). In der 22. Minute fiel dann das kuriose Führungstor für den SV Plate - ein langer Ball wurde von Zientz unkontrolliert in die Mitte geköpft zu Reis, der leicht bedrängt seinen eigenen Torwächter überwindete, da dieser sein Gehäuse verließ, um nach den Ball zu stürmen - 1:0 für die Heimmannschaft (22.). Dann war es wieder Groth, der mit seinen Dribblings häufig die Gegenspieler reihenweise stehen ließ, mit einem Solo, der Tell anschließend bediente. Dieser war im Abschluss aber zu unentschlossen, so dass diese Chance verpuffte (24.). Nach einer halben Stunde dann wieder ein Lebenszeichen von der Heimelf. Ein abgewehter Freistoß sprang vor die Füße von Neumann, aber sein Schuss verfehlte das Tor aus 18 Metern (30.). Beinahe hätte es den Ausgleich noch vor dem Pausentee gegeben. Reis, sichtlich bemüht, seinen Fehler auszumerzen, bediente den bärenstarken Groth auf der rechten Seite, der elfmeterwürdig am Laufen gehindert wird im Strafraum, jedoch weiter läuft und aufs Tor schießen wollte. Dieser Abschluss wurde aber fast zu einer Vorbereitung für die vorbeirauschenden Stürmer Waack und Köhn (35.). Die letzte Möglichkeit in Halbzeit eins hatte wieder der MSV Pampow - eine kurz ausgeführte Ecke wurde per Doppelpass von Kapitän Heberlein wieder zu Hasselmann gespielt, sein schöner Schlenzer auf das lange Eck verfehlte das Tor nur um Haaresbreite (41.).
Sichtlich unzufrieden wechselte das Trainergespann Brauer/Hecht dann. Für Rechtsverteidiger Müllerchen kam mit Alexander Dahl ein Mittelfeldspieler und mehr Schwung in die Partie. Tell füllte nun die Verteidigerrolle aus und sollte diese Rolle offensiv interpretieren. Aber es dauerte ne ganze Weile bis die bis dahin gut gestaffelte Plater Hintermannschaft wieder eine Chance zuließ. Der starke Plater Abwehrchef Drews kam gegen Dahl zu spät und es gab am 16er-Eck Freistoß. Reis schlug den Ball zentral auf Wölk, dem die Sicht genommen wurde von Köhn und einem Manndecker, so dass der Torwart dem Ball keine entscheidende Richtungsänderung mehr geben konnte - 1:1 (59.). Damit hatte Reis seinen Fauxpas wieder vergessen gemacht. In der 67. Minute war es der bärenstarke Paul Groth, der allen Gegenspielern davon lief im Mittelfeld, auch noch Innenverteidiger Drews umkurvte und Wölk im Plater Gehäuse mit einem Schuss ins kurze Eck von der Strafraumgrenze überwand zum 2:1 (67.). Nun überschlugen sich die Ereignisse in einer immer hitziger werdenden Partie. Wölk schnappte sich den Ball beim energischen Herauslaufen, streckte den Fuß gegen Waack leicht aus und kollidierte mit diesem. Der Keeper war völlig außer sich und drosch den Ball auf den Stürmer des MSV, der bereits außerhalb des Feldes stand. Für die versuchte Tätlichkeit bekam der SVP-Keeper dann die rote Karte und Plate musste nun mit Danny Evert einen etatmäßigen Angreifer ins Tor stellen (75.). Nun boten sich den Pampowern noch mehr Löcher in der Hintermannschaft, da Plate aufmachen musste, wollte man doch den Ausgleich erzielen. Groth bediente kurz nach dem Feldverweis Dahl, der den Ball an Evert vorbei, aber leider auch am Tor vorbei schob (78.). Der blasse Stürmer Köhn hatte die Hände kurz darauf schon zum Jubeln hochgerissen, wurde aber sofort auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, denn das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits, weil der spätere Torschütze, wie Adolf auch, in Richtung des Balles ging. Wie so oft konnten die Schiedsrichter das Winkelement nicht lange genug unten behalten und die Situation abwarten. Plate hätte um ein Haar noch den Ausgleich erzielt durch einen Drews-Freistoß. Reis rettete mit dem Kopf vor Dreuße und bereinigte damit die Situation, obwohl der MSV-Keeper diesen Ball wohl auch gehabt hätte (83.). Die letzte Möglichkeit hatte dann noch einmal der MSV. Die völlig offene Hintermannschaft der heimischen Elf, leistete sich ein Katastrophenabspiel in der Vorwärtsbewegung. Der eingewechselte Zerrenner, im 1-gegen-1, wartete geduldig auf Sturmpartner Köhn und bediente diesen auch im Strafraum mustergültig. Dieser hatte es an diesem Tag nicht mit dem Glück und scheiterte am stark reagierenden Evert (90.+1). Danach war dann auch Schluss und der MSV konnte die drei Punkte verdient mit nach Hause nehmen und somit mit guter Laune den Junggesellenabschied des Trainers genießen.
SV Plate: Wölk (78. rote Karte)– Franke, Silbernagel, Schultz, Kreuzmann (83. H. Neumann), A. Neumann, Götting, M. Ludorf, Wrobel, Drews, Evert
MSV Pampow: Dreuße – Müllerchen (46. A. Dahl), Zientz, Reis, Heberlein – Tell, Groth, Hasselmann, Adolf – Köhn, Waack (78. Zerrenner)