Nun gut, dann fassen wir die Aussagen nochmal zusammen: Union ging als krasser Außenseiter mit lauter Feierabendfußballern quasi chancenlos in dieses Spiel. Glückwunsch zu euerm Fußballwunder.
Aber im Ernst, dass zwischen Union und TeBe respektive zwischen dritter und Oberliga, also an der Schnittstelle von Profitum zu Amateur-/Halbamateurfußball, Welten liegen, ist doch keine neue Erkenntnis. Gemessen daran und die Tatsache einberechnet, dass nicht nur Union Spieler aus der zweiten Reihe aufbot, sondern auch bei TeBe wichtige Leute wie Kalkan, Ilic, Kalyoncu, Griesert (ganz schmerzlich) oder Fuß fehlten und keine wirklichen taktischen Alternativen auf der Bank hatte, schließe ich mich der Meinung an, dass man aus TeBe-Sicht absolut zufrieden mit dem Auftreten der eigenen Truppe sein darf. Der späte Gegentreffer tat kurzzeitig etwas weh, andererseits glaube ich, dass Union das Spiel ansonsten eh in der Verlängerung entschieden hätte, denn einige der Stützen des TeBe-Spiels bauten gegen Ende des Spiels dann doch ziemlich ab. TeBe hatte seine Möglichkeiten mehrfach durch Streit, Ben-Hatira und Aydogdu - hätte man zumindest eine davon genutzt, dann hätte man am Ende vermutlich feiern dürfen, so war es eben Union.
Ansonsten hat mir das Spiel über weite Strecken Spaß gemacht, denn wie gesagt, gemessen am durchschnittlichen Oberliganiveau war das schon ganz ordentlich. Zwei Verbandsligaspieler, mit denen ich nach dem Spiel sprach, waren ebenfalls anspruchslos genug, um das Niveau gut gefunden zu haben. Ein gewisses Leistungsgefälle innerhalb der Union-Elf war schon erkennbar, allerdings fielen auch Leute aus der ersten Garnitur (Matuschka) durch unnötige Ballverluste auf. - Dazu kam dann noch der Kitzel eines Pokalfinals, der trotz bzw. gerade wegen der bereits erfolgten DFB-Quali genossen werden konnte. Bis auf diesen einen Gesang, der einige Male aus der Ultraecke aufkam, fand ich das Drumherum vergleichsweise relaxed, und auch wenn ich der Botschaft der Union-Choreo - natürlich - nicht zustimme, fand ich sie dennoch unterhaltsam. Darüber hinaus bin ich stolz darauf, wie synchron wir scheinbar den Charlottenburger Akzent in unseren anglizistischen Chants hinbekommen haben - in solchen Feinheiten zeigt sich dann eben, wer die führende Ultragruppierung der Republik am Start hat.
Abschließend natürlich danke schön an Köpenick für unsere unverdiente DFB-Pokalteilnahme! Ich hoffe, wir haben unsere untilgbare Schuld zumindest ein kleines bisschen gemindert, indem wir eure geliebten Dreisterne am Aufstieg hinderten. 
Kurzum, mir hat das Spaß gemacht gestern, und im DFB-Pokal gibt es dann Revanche. 