Das was vor der Saison keiner geahnt hat, ist nun eingetroffen:
Stolpe muss den bitteren Gang in die Kreisliga antreten.
Die schwere Bürde von nur 8 geholten Punkten in der Hinserie konnte vom Team um Trainerduo Schmidt / Brümmer in der Rückrunde nicht mehr gestemmt werden.
Die Aussichten vor der Saison ließen auf eine entspannte Saison hindeuten. Stolpe verfügte über das beste Spielermaterial seit Jahren, andere Teams schienen vom Leistungsvermögen deutlich schlechter zu sein und mit 26 Punkten ist der Klassenerhalt nirgendwo einfacher zu schaffen als in der Bezirksklasse ……
Es kam jedoch alles ganz anders. Ständig beruhigte man sich, indem man die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Stolper Mittelfeldes und die Cleverness der Defensive hervorhob. Die Extraklasse entpuppte sich jedoch als Überheblichkeit und die Cleverness war nichts anderes als Trägheit.
So geriet man immer schneller in den Sog des Tabellenkellers. Nervosität und Frust machten sich breit und spiegeln sich in der hohe Anzahl der gelben / roten Karte wider. Einem kurzen Zwischenhoch zu Beginn der Rückrunde folgte wieder die pure Ernüchterung.
Zaghaft und hinter vorgehaltener Hand werden nun die Schuldigen der Stolper Misere gesucht. Ein Name fiel dabei recht häufig: „St. Krüger“. Nun mag man über die von ihm in dieser Saison gezeigten Leistungen geteilter Meinung sein, jedoch ist es m.E. zu einfach, ihn als Hauptschuldigen auszumachen. Ein oft genannter Vorwurf ist die mangelhafte Chancenverwertung. Nach Meinung der Kritiker wäre der Klassenerhalt drin gewesen, hätte S.K. seine Einschussmöglichkeiten konzentrierter zum Abschluss gebracht. Jedoch sollte man sich in diesem Zusammenhang folgende Fragen stellen:
Wie ist es um die Offensivqualitäten der Mannschaft bestellt, wenn S.K. trotz seiner mangelhaften Chancenverwertung in diesem Jahr bester Torschütze der Stolper geworden ist?
Wieso eröffnen sich S.K. mehr Torchancen als seinen Mitspielern? Liegt es daran, dass er von seinen Mannschaftskameraden so herrlich freigespielt wird oder eher daran, dass er sich die Chancen selbst energisch erarbeitet?
Wie viel Tore muss Stolpe erzielen, damit bei durchschnittlich 2,73 gefangenen Toren pro Spiel (71 Gegentore in 26 Spielen) ein Sieg rausspringt?
Wie wären die Spiele gegen Plate (Heim) und Cambs – Leezen (Heim) ausgegangen, wenn S.K. nicht dabei gewesen wäre ?
Wieso wird es ihm zum Vorwurf gemacht, wenn ein Mitspieler einen wichtigen Elfmeter verschießt ?
Wieso sind andere Spieler nicht in der Lage, das Heft des Handelns in die Hand zu übernehmen, wenn S.K. einen gebrauchten Tag erwischt hat oder er sich der Sonderbewachung der generischen Mannschaft erwehren muss?
Nichtsdestotrotz sollte sich der Blick der Stolper jetzt nach vorne richten. Der Großteil der Mannschaft hat ein Bleiben signalisiert, wobei man darauf noch nicht so viel geben sollte, solang die Wechselfrist noch nicht abgelaufen ist. Personelle Veränderungen hat es trotzdem schon gegeben. Ingolf Brümmer, der bisher „nur“ die Funktion des Betreuers und Stimmungsmachers inne hatte, wird in der kommenden Saison den Stolpern als Trainer und Spieler zur Verfügung stehen. Außerdem ist ein Stolper Urgestein von seiner Funktion als Manager zurückgetreten. Willi Bremer wird nach Jahrzehnten keine Position mehr innerhalb des Stolper Vereins bekleiden. Hoffentlich findet der Vorstand einen adäquaten Nachfolger……..
Mit sportlichen Grüßen
Ihr Heinz – Florian Oertel