Erst Verlängerung, dann Traum-Los
Grün-Weiß Wolfen benötigt 120 Minuten, um im Viertelfinale den Verbandsligisten TSV Völpke zu schlagen
VÖLPKE/WOLFEN/MZ. Einen klangvollen Namen hielt die Auslosung bereit: den Regionalligisten Hallescher FC. "Der HFC ist in dieser Region ein interessantes Team", freut sich auch Wolfens Trainer Rastislav Hodul, "in diesem Jahr sind die Hallenser noch ungeschlagen." Das ist der FC Grün-Weiß Wolfen in dieser Saison auch - allerdings nur im Landespokal. In Völpke mussten die Grün-Weißen jedoch Überstunden machen, um am Ende die Viertelfinalbegegnung beim TSV Völpke mit 6:2 zu gewinnen und diese Serie aufrecht zu erhalten.
Dabei bekamen die Zuschauer eine ausgeglichene erste Spielhälfte zu sehen. Der Gastgeber versteckte sich keineswegs und hielt mit dem Oberligisten gut mit. Die Wolfener boten eine neue Abwehrformation auf: Für den beruflich verhinderten Lars Georg rückt Ronny Ermel in die Dreierkette. Vor
große Probleme wurde sie jedoch nicht gestellt. Dennoch gelang ausgerechnet den Völpkern der Führungstreffer. Einen Konter verwandelte Mittelfeldspieler René Heckeroth zum 1:0 (33.). Die Wolfener Antwort ließ jedoch nur fünf Minuten auf sich warten - Petr Dragoun sorgte für den 1:1-Ausgleich. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Mannschaftskabinen.
Nach dem Wechsel präsentierten sich die Wolfener als das klar bessere Team. Grün-Weiß drängte auf die Führung, Völpke beschränkte sich nun darauf, hinten sicher zu stehen. Als Salvatore Rogoli in der 66. Minute im Strafraum gefoult wurde, ließ sich Kapitän Andreas Mieth die größte Gelegenheit vom Elfmeterpunkt nicht nehmen - das 2:1. Das Geschehen nun im Griff habend, ließen es die Wolfener etwas ruhiger angehen. Dennoch boten sich Möglichkeiten, mit einem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung zu sorgen. Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird im Fußball meistens bestraft. Dafür sorgte diesmal Völpkes Stürmer Nico Bremse, der in der 90. Spielminute zum 2:2 ausgleichen konnten - es ging in die Verlängerung.
Und die sollte ebenfalls vier Tore bereithalten, diesmal jedoch alle für Wolfen. Den Auftakt machte dabei Vladimir Peska. Nach einer Flanke von Marcus Zschiesche traf der Tscheche per Kopf zum 3:2 für Wolfen (95.). Weitere fünf Minuten später erhöhte Andreas Mieth mit seinem zweiten Treffer zum 4:2. Spätestens da war die Gegenwehr der Völpker gebrochen. "Eigentlich war der Gegner schon in der zweiten Halbzeit platt", erkannte Hodul, "aber wir haben unsere Chancen zum 3:1 nicht genutzt."
Das, was in der regulären Spielzeit nicht immer funktionierte, passte hingegen in den 30 zusätzlichen Minuten. Auch der für den fleißig arbeitenden Nico Scherz eingewechselte Tim Hebsacker konnte sich gleich doppelt in die Torschützenliste eintragen. Nach schönen Anspielen von Marcus Zschiesche und Ronny Ermel stellte er den am Ende verdienten 6:2-Endstand her.
"Wir haben diesmal trotz des schlecht bespielbaren Rasens Fußball gespielt und nicht nur die Bälle nach vorne geschlagen", zeigte sich Rastislav Hodul zufrieden, "trotzdem haben wir uns unnötig viel Arbeit gemacht." Und auch die direkt im Anschluss an die Partie durchgeführte Auslosung der Halbfinalpaarungen sorgte für Freude bei den Grün-Weißen. Die bescherte den Wolfenern ein Heimspiel gegen das Regionalligateam des Halleschen FC. Dabei kommt im Jahnstadion nur ein möglicher Spieltermin in Frage. "Da wir am 22. April unser Nachholspiel gegen Auerbach haben, werden wir am 29. spielen", so Wolfens Trainer. Und vielleicht findet die grün-weiße Erfolgsgeschichte im Landespokal dann ihre Fortsetzung.
Wolfen: Becker, Brendel, Dragoun, Ermel, Scherz (112. Hebsacker), Mieth, Zschiesche, Markow (118. Matuszewski), Weimann (108. Lochmann), Peska, Rogoli