Beiträge von Manuel

    Es stellt sich doch nicht nur die Frage der Wettbewerbsverzerrung, sondern insbesondere die der Attraktivität. Schauen wir uns doch einmal die Regionalliga Nord an: Auf den Abstiegsplätzen stehen mit der SG Wattenscheid, Preußen Münster und dem FC Sachsen Leipzig drei Traditionsvereine, von denen vermutlich am Ende mindestens zwei den bitteren Gang in die Oberliga antreten müssen. Auf den gesichteren Plätzen tummeln sich statt dessen solche hochinteressanten :rolleyes: Mannschaften wie die zweiten Garnituren von Dortmund, Bremen, Schalke, Köln und Hamburg. Bei Blick auf die Oberligen müssen wir feststellen, daß uns bald eine Regionalliga droht, die zur Hälfte aus Amateurmannschaften besteht:


    Oberliga Nord: VfL Wolfsburg (A) auf Platz 1 mit sehr guten Chancen (morgen 18:00 direktes Aufeinandertreffen mit dem Zweitplazierten Nordhorn)
    Oberliga Nordost: Hertha BSC Berlin (A) als möglicher Aufsteiger
    Oberliga Nordrhein: Da deutet zum Glück alles auf Fortuna Düsseldorf hin. Sollten sie ihren 10-Punkte-Vorsprung jedoch noch verspielen, drohen uns die Amateure von Mönchengladbach oder Leverkusen.
    Oberliga Westfalen: VfL Bochum (A), Arminia Bielefeld (A), LR Ahlen (A) allesamt mit hervorragenden Aufstiegschancen.


    Wen interessiert in drei Jahren noch die Regionalliga, wenn dort hauptsächlich die zweiten Mannschaften der Bundesligisten spielen?

    Falls sowohl der Meister der Südstaffel den Aufstieg als auch der FC Sachsen Leipzig den Klassenerhalt schafft, dürfte es theoretisch keinen dritten Absteiger geben. Andernfalls müßte man in der nächsten Saison mit 17 Vereine spielen, was ich mir kaum vorstellen kann.

    Gerecht ist die Aufteilung genau dann, wenn jeder Fußballverein in Deutschland eine gleichhohe Chance hat, die Regionalliga zu erreichen. Wenn für einen Verein aus Baden-Württemberg der Aufstieg dreimal so schwer ist wie für einen aus Brandenburg, weil er sich gegen 5695 statt 1588 Vereine durchsetzen muß, ist Gerechtigkeit nicht mehr gegeben.


    Außerdem stimmt es nicht, daß dann aus jedem Gebiet Deutschlands ein Verein aufsteigen würde. Es kann dann schließlich nur eine Mannschaft aus Südwest oder Baden-Württemberg - zwei völlig verschiedene Regionen - die Regionalliga erreichen. Ebenso nur eine aus Hessen oder Thüringen, aber z.B. zwei aus Nordost-Süd. Wenn schon, dann sollten wir sachlich an die Oberligafrage rangehen und nicht durch die rosarota Ostbrille schauen.

    Zitat

    Original von Fischkopp
    Dann würde die Südstaffel aber nur 17 Mannschaften haben ...


    Dann hätte der 15. der Regionalliga Süd Glück und müßte nicht den bitteren Gang in die Oberliga antreten. Ich muß mich natürlich korrigieren - es dürfen maximal vier Vereine in die Oberliga absteigen, weniger sind selbstverständlich möglich.


    TSVler
    Die vorgeschlagene Aufteilung ist keineswegs gerecht. 1936 Vereine in der Staffel Sachsen/Sachsen-Anhalt und gerade mal 1588 Vereine in der Nord-Nordost-Staffel (beide jeweils einen Aufsteiger) ständen 5695 Vereinen in der Staffel Baden-Württemberg-Südwest gegenüber. Das Mißverhältnis ist hier noch größer als bei der derzeitigen Einteilung und würde die Vereine im Raum Süd/Südwest klar benachteiligen.

    In diesem Falle würde die Regionalliga Nord - wie schon die Regionalliga Süd in der letzten Saison - mit 19 Vereinen spielen, da die Anzahl Absteiger immer konstant bei vier bleiben muß.


    Nord, Nordost, Nordrhein, Westfalen -> Regionalliga Nord
    Südwest, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern -> Regionalliga Süd
    So sieht es aus. Die Karte auf der anderen Seite ist nicht aktuell, sondern spiegelt den Stand bei der Einführung der zweigleisigen Regionalliga wieder.

    Für unsere Ostvereine in den Ligen 1-3 wünsche ich mir natürlich maximale Erfolge. Der Klassenerhalt sollte für alle drin sein. Bei Rostock wäre ein sorgenfreies Jahr, welches mit einem Mittelfeldplatz abschließt, das Optimum. Cottbus kann hoffentlich ein Wörtchen um den Aufstieg in die Bundesliga mitreden, Union und Aue können hoffentlich das Abstiegsgespenst frühstmöglich verjagen. Was unsere vier Regionalligamannschaften angeht, hoffe ich insgeheim, daß zumindest eine davon am Ende auf Platz zwei steht.


    Für die Oberliga gilt: Bitte keinen Aufsteiger aus den Reihen der Amateurteams! Carl Zeiss Jena wäre es diesmal zu gönnen.


    Mein Hauptanliegen ist natürlich, daß der ZFC Meuselwitz endlich den Sprung in die Oberliga schafft.

    Zitat

    Original von Hullu poro


    Mein Vorschlag:


    - 3 Regionalligen (Nord/Nordost, West/Südwest, Süd)


    Das ist zwar Wunschdenken, wäre aber absolut fair und liese sich auch wunderbar spielen:


    Regionalliga Nord - 31,74% aller Vereine
    (Unterbau: Oberligen Hamburg/Schleswig-Holstein, Niedersachsen/Bremen, Nordost-Nord, Nordost-Süd)
    Regionalliga West - 30,99% aller Vereine
    (Unterbau: Oberligen Westfalen, Nordrhein, Südwest)
    Regionalliga Süd - 37,26% aller Vereine
    (Unterbau: Oberligen Hessen, Baden-Württemberg, Bayern)


    Der erste steigt direkt auf, die drei zweiten machen den vierten Aufsteiger unter sich aus. Gestärkt werden würde der Ostfußball durch ein solche Regelung auf jeden Fall.

    Zitat

    Original von NOFB
    NOFV-Präsident Moldenhauer wird sich nun auch beim DFB für einen zweiten Aufstiegsplatz stark machen


    Ich glaube, ich träume! Wenn dieser Gesuch Erfolg hätte, dann wäre das der Fortschritt, den wir uns alle gewünscht haben! Kann ich bitte die Quelle dieser Angabe bekommen?

    Zitat

    Original von Thomas
    Idealer Weise sollte der Nordosten zwei Aufsteiger in die RL stellen können.


    Und für diesen Zustand sollte jeder Fan des Ostfußballs, egal ob aus Neuruppin oder Pößneck, nicht aufhören zu kämpfen. Nicht eine eingleisige Oberliga, sondern eine faire Behandlung unserer Region im Fußballand Deutschland hat oberste Priorität!

    Das ist schon länger bekannt, mit dem Aufsteiger 1. FC Gera (ehemals TSV Gera-Zwötzen) spielt aber weiterhin eine Mannschaft aus Gera in der Thüringenliga. Neu ist, daß sich leider auch Schmalkalden aus der höchsten Spielklasse in Thüringen zurückzieht...

    Ich habe gerade eine E-Mail von der DFB-Pressestelle entdeckt, die mir auf meine Anfrage bzgl. der Benachteiligung der Ostvereine am 22. April 2003 folgendes mitteilte:


    Hallo,


    das Prinzip bei der Festlegung war nicht die Fläche der betroffenen Bundesländer, sondern die Zahl der in diesen Bereichen gemeldeten Herren-Mannschaften. Die Verbände Nord und Nordost haben dann beantragt, ihre Oberliga in zwei Gruppen zu spielen, um mehr Mannschaften in der Oberliga zu haben und die Reise-Entfernungen zu verringern. In Kauf genommen haben die beiden Verbände, dass es dann Relegationsspiele geben muss.


    MfG DFB-Pressestelle


    Der DFB bestätigt also selbst, daß nicht die Anzahl der Mitglieder, sondern die der Vereine ausschlaggebend ist.

    Die Zusammenlegung würde ein ganzes Stück anders aussehen, oder denkst du im Ernst, daß die schwache Nordstaffel drei Vereine mehr als die starke Südstaffel erhalten würde? Allein, weil der Süden doppelt soviele Vereine im Spielbetrieb hat als der Norden, könnte ich mir höchstens eine Verteilung 7 - 11 vorstellen.

    Schön, daß der Text auch auf die ungerechte Behandlung der Ostklubs in Sachen Oberliga-Aufstieg eingeht.


    Amateurteams sind mitverantwortlich für die grassierende Pleitewelle unter Traditionsvereinen. Sie verwehren einerseits den "richtigen" Klubs oftmals den Aufstieg in die Regionalliga, andererseits stehlen sie wertvolle Zuschauereinnahmen. Keinen Menschen interessiert das Duell RW Essen - Werder Bremen (A), bei RW Essen - Fortuna Düsseldorf hätte der Vereine mit Sicherheit volle Hütte. Bei mittlerweile fünf Amateurteams in der RL Nord und vieren in der RL Süd summiert sich der finanzielle Verlust in Sachen Zuschauer.


    Wie viel attraktiver (auch für Fernsehen & Co) wäre eine Regionalliga ohne Amateurmannschaften?


    Statt
    Werder Bremen (A), Borussia Dortmund (A), 1. FC Köln (A), Bayer Leverkusen (A), FC Schalke 04 (A), Bayern München (A), 1. FC Kaiserslautern (A), VfB Stuttgart (A), FSV Mainz 05 (A)
    die Vereine
    Kickers Emden, FC Gütersloh, SSVg. Velbert, SV Adler Osterfeld, SV Lippstadt 08, FC Ismaning, SC Hauenstein, SSV Ulm 1846, Wormatia Worms.


    Nicht alle mögen bekannt oder erfolgreich sein, aber sie hätten den Aufstieg auf jeden Fall eher verdient als die sogenannten Amateurmannschaften.

    Damit die Ligen unterhalb unserer geliebten Oberliga auch mal wieder zur Geltung kommen, möchte ich bitte, in diesem Thema die Staffeleinteilungen der unteren Ligen (Landesliga, Verbandsliga, Landesklasse, Bezirksliga etc.) zu veröffentlichen.


    Ich mache mal den Anfang mit Thüringen. Absteiger sind blau, Aufsteiger rot, Staffelwechsler grün gekennzeichnet.


    Thüringenliga


    SV Wacker Gotha
    ZFC Meuselwitz
    SV 08 Steinach
    FC Thüringen Weida
    Carl Zeiss Jena II
    1. Suhler SV 06
    SC 1903 Weimar
    Rot-Weiß Erfurt II
    FC Einheit Rudolstadt
    SSV 07 Schlotheim
    SV Jenaer Glas
    FSV Schmalkalden
    1. Sonneberger SC 04
    1. FC Gera
    TSV 08 Holzthaleben
    Empor Buttstädt


    Landesklasse Ost


    SV Germania Ilmenau
    FSV Wacker 90 Nordhausen
    FSV Schleiz
    TSV Bad Blankenburg
    FSG 99 Salza-Nordhausen
    SV Arnstadt Rudisleben
    FSV Sömmerda
    SV 1913 Schmölln
    ZFC Meuselwitz II
    SV Blau-Weiß 21 Weißensee
    1.FC Greiz
    SSV Jena-Lobeda
    Blau-Weiß Niederpöllnitz
    Blau-Weiß 90 Stadtilm
    SV Vimaria 91 Weimar
    FC Motor Zeulenroda


    Landesklasse West


    1. SC 1911 Heiligenstadt
    FC Union Mühlhausen
    FSV 04 Viernau
    FSV Ulstertal 1866 Geisa
    SV Blau-Weiß Gebesee
    EFC 08 Ruhla
    SV EK Veilsdorf
    Wacker 04 Bad Salzungen
    FC Hinternah-Schönbrunn
    Grün-Weiß Steinbach-Hallenberg
    Blau-Weiß Schwallungen
    SC 06 Oberlind
    FSV Eintracht 06 Hildburghausen
    SC 1912 Leinefelde
    Thuringia Struth-Helmershof
    SV Empor Walschleben

    Es steigen nur 5 Vereine aus der Oberliga Nordost-Süd ab :wink:. Und davon kommen sicher nicht drei aus Thüringen - macht uns nicht immer schlechter, als wir sind.

    Man wird sich die Hände in Zipsendorf reiben, daß man den Oberliga-Aufstieg so knapp verpaßt hat. Unbedingt aufsteigen wollten wir sowieso nicht, da uns aufgrund der Kosten für unser neues Stadion das Geld für eine schlagkräftige Oberliga-Mannschaft gefehlt hätte. Nun aber bleibt uns diese gnadenlose Ochsentour in Liga 4 erspart, und darüber bin ich sehr froh.


    Aus Sicht des Ostfußballs kann man diese Reform allerdings nicht unterstützen. Da sie langfristig zur eingleisigen Oberliga zu führen scheint, werden alle Hoffnungen auf eine entsprechende Präsenz des Ostens im deutschen Fußball - d.h. für mich ein weiterer, der Vereinszahl angemessener Aufstiegsplatz - zunichte gemacht.