Beiträge von Spieler(6)

    Tipp`s 16.Spieltag


    FV Blau-Weiß 90 Briesen - Neuzeller SV 22 3:0

    SV Empor Mühlberg - FV Erkner 1920 3:1

    Ludwigsfelder FC II - RSV Waltersdorf 09 0:6

    1.FC Guben - FSV 63 Luckenwalde II 1:1

    SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen - KSV Tettau/Schraden 2:0

    MSV 19 Rüdersdorf - SV Askania Schipkau 3:0

    SG Burg - BSC Preußen Blankenfelde/Mahlow 2:1

    Tipp`s 16.Spieltag


    FSV Union Fürstenwalde II - SG Müncheberg 4:1

    SG Grün-Weiß Lindenberg 1931 - FC Wacker Herzfelde 1925 1:2

    SG Hangelsberg 47 - FSV Dynamo Eisenhüttenstadt 2:1

    FSV Blau-Weiß Wriezen - MSV Eintracht Frankfurt 3:1

    FC Strausberg II - SV 1919 Woltersdorf 1:2

    SG 47 Bruchmühle - FSV Germania 90 Storkow 1:2

    SG Aufbau Eisenhüttenstadt - Frankfurter FC Viktoria ´91 II 1:2

    FC Union Frankfurt - SG Wiesenau 03 2:1
    (mit Blick auf die Tabelle muss gewonnen werden)

    Im Hinterkopf der Durchmarsch
    Woltersdorf (moz) Es hat sich in den vergangenen Jahren fast eingebürgert – der Meisterverein der Fußball-Spreeliga schaffte nicht nur der Aufstieg in die Landesklasse Ost, sondern dessen Reserve auch der Sprung von der Spreeklasse in die Spreeliga. Was der SG Hangelsberg vor zwei Jahren und FSV Union Fürstenwalde II bzw. III davor gelang, vollzog in der vergangenen Saison nun der SV Woltersdorf.


    Am Aufstieg der Randberliner gab es am Ende der Spielzeit 2009/10 überhaupt keinen Zweifel. Mit zehn Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten FV Erkner  II sicherten sich die Woltersdorfer die Meisterschale. Eigentlich sogar eine Saison zu spät. „Wir wollten schon im Jahr davor aufsteigen“, sagt Trainer Uwe Stammnitz. Aber da scheiterte das Team noch knapp als Zweiter an der SG Hangelsberg.


    Der Erfolg der vergangenen Saison kommt nicht von ungefähr. Vor zwei Jahren vollzog der Vorsitzende Peter Bienia einen Bruch im Verein. „Wir wollten für unsere A-Junioren eine Perspektive schaffen“, erklärt der Fuhrunternehmer. Also mussten zahlreiche alte Kempen der ersten Mannschaft ihren Platz räumen. Um Korsettstangen wie Ex-Profi Martino Gatti wurden die Junioren eingebaut.


    Baumeister Uwe Stammnitz sah den Schlüssel zum Aufstieg dabei in der Defensive. „Wir haben uns stabilisiert.“ Dazu kam mit Philipp Müller ein guter Torwart aus Berlin. Und die Offensive um Torjäger Philipp Karras tat vorne ihre Pflicht. 118 erzielte und nur 23 kassierte Tore drückten die Dominanz auch in Zahlen aus.


    Und in der Landesklasse Ost schlagen sich die Randberliner bisher hervorragend. Derzeit liegt das Team auf dem zweiten Tabellenplatz – nicht unerwartet. Denn Bienia verpflichtete vor und während der Saison weitere Ex-Profis als Korsettstangen. Der bereits 41-jährige Jens-Uwe Zöphel dirigiert souverän die von Coach Stammnitz vor der Saison eingeführte Vierer-Abwehrkette. Als Stellvertreter von Kapitän Gatti hat er auch sofort Verantwortung im Team übernommen. Und im Sturm wirbelt Steffen Baumgart (Union, Cottbus). Zu allen dreien unterhält Bienia schon seit längerem freundschaftliche Verbindungen. Allerdings wollen die Woltersdorfer kein Auffangbecken für Ex-Profis oder Berliner Spieler werden. „Wir wollen schon die Woltersdorfer Identität wahren“, sagt Bienia. Gatti, Zöphel und Baumgart sind zudem voll in den Verein integriert, trainieren Jugendmannschaften (Gatti) und sind auch bei Vereinsveranstaltungen anwesend. Zudem kamen mit Matthias Bütow, Florian Walckowiak (beide FV Erkner) und Gordon Karras (Germania Schöneiche) weitere höherklassige Spieler aus der Region. Angesichts der Qualität in der Mannschaft gibt auch der Vorsitzende zu: „Im Hinterkopf steckt natürlich schon der Gedanke an einen Durchmarsch.“


    Deshalb gibt es im Winter Verstärkungen. Ein offenes Geheimnis ist die Verpflichtung von Robert Rudwaleit (Berlin-Ligist BFC Viktoria), Sohn von Torwart-Legende Bodo Rudwaleit, der beim SVW die Torhüter trainiert. Auch Trainer-Sohn Daniel Stammnitz kehrt von Mahlsdorf/Waldesruh zurück. Beide haben bereits Oberliga-Erfahrungen gesammelt und sollen den Woltersdorfer Erfolgsweg weiter mitschreiben. „Mittelfristig planen wir mit der Brandenburgliga“, gibt Bienia als Ziel aus. Es soll also weitere Aufstiege in den Fuchsbergen geben.


    Anlässlich der Umfrage zu den populärsten Sportlern des Kreises Oder-Spree für das Jahr 2010 stellt die Märkische Oderzeitung in loser Folge alle 36 Kandidaten vor. Heute: Die Fußballer des SV Woltersdorf.

    Seelow - Union FF


    Zu große Schwächen im Abschluss
    Frankfurt (moz) Fußball-Landesklasse-Vertreter FC Union Frankfurt hat seinen ersten Test im Freien nach der Winterpause verloren. Die Frankfurter unterlagen beim zwei Ligen höher spielenden Brandenburgligisten Victoria Seelow mit 0:4 (0:1). Trotz der deutlichen Niederlage fuhren die Unioner zufrieden zurück. Die Niederlage lag in erster Linie an der schlechteren Chancenverwertung.


    In der ersten Halbzeit gestalteten die Frankfurter das Spiel nahezu ausgeglichen. Lindenberg prüfte Evest im Seelower Tor mit einem fulminanten Distanzschuss. Doch als Seelow eine Standardsituation zugesprochen bekam, passten die Gäste nicht auf, und der in Halbzeit eins auffälligste Akteur Sebastian Jankowski erzielte mit einer Einzelleistung die Führung der Gastgeber.


    Nach der Pause wechselten beide Teams fleißig durch. Zunächst waren die Unioner aktiver. 20 starke Minuten mit Chancen für Saueressig, Fölger, Gegas, Neumann und Perzynski. Aber Torwart Evest vereitelte alle.


    Anders der Brandenburgligist. Mit der ersten guten Möglichkeit in Halbzeit zwei erhöhte er auf 2:0. Als dann eine Unstimmigkeit zwischen Torwart Labs und den Abwehrspielern gar das 3:0 brachte, war das Spiel praktisch entschieden.


    Die Frankfurter ließen sich jedoch nicht hängen, um wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Als Perzynski sich durchsetzte und präzise auf den Kopf des agilen Torjägers Fölger köpfte, blieb allerdings erneut Evest Sieger. Schließlich fiel noch das vierte Gegentor.

    Triumph der Techniker


    Frankfurt (moz) . Das 1. Krombacher Hallenturnier des FC Union Frankfurt hat mit dem FFC Viktoria einen verdienten Sieger. Die Frankfurter setzten sich am Montagabend im Finale mit 4:2 gegen den Brandenburgliga-Kontrahenten EFC Stahl durch. Brandenburgligist Viktoria Seelow holte sich den dritten Platz.


    Schon in den interessanten Gruppenspielen ließ der FFC nichts anbrennen, zelebrierte mit einem gut aufgelegten und mitspielenden Schlussmann Tony Schnürer schon beim 2:1 gegen Stahl und beim 3:0 gegen Wiesenau den technisch anspruchsvollsten Fußball. Im entscheidenden Vergleich mit dem polnischen Zweitligisten von MKS Polonia aus der Nachbarstadt Slubice genügte den Theis-Schützlingen ein 2:2 zum Gruppensieg. „Wenn wir auch in den Punktspielen unsere technischen Vorzüge mit Kampfgeist und Toren krönen, ist mir um den Klassenerhalt nicht bange“, kommentierte Präsident Alexander Wolf.


    In der anderen Staffel setzte sich Union Fürstenwalde klar vor Seelow an die Spitze. Im ersten Überkreuz-Halbfinale allerdings unterlagen die Spreestädter um Christian Mlynarczyk dem EFC in einer hektischen, umkämpften Partie erst im Neun-Meter-Schießen mit 1:2. Insgesamt drei Duelle wurden „vom Punkt“ entschieden.


    Im Halbfinale gegen Seelow landeten die Viktorianer nach Treffern der Alexandropoulos-Brüder, von Krause und einem artistischen Fallrückzieher von Fiebig ihren höchsten Turniersieg (4:1). Im Endspiel gegen Eisenhüttenstadt zeichneten sich mit Schnürer und Grünberg beide Schlussmänner als Torschützen aus. Anastasio Alexandropoulos erzielte das 4:2-Endresultat – es war zugleich der 100. Treffer im 18. Turnierspiel.


    „Unser erstes Hallenturnier in diesem Jahr, ich bin zufrieden“, urteilte Stahl-Coach Harry Rath. „Das bringt Abwechslung, da sind Technik und Athletik gefragt.“ Er erwartet zum Trainingsauftakt am 10. Januar seine Schützlinge, darunter den bisherigen Viktoria-A-Junior Tony Wernicke. Die FFC-Männer übrigens haben sich auch einen „Neuen geangelt“: Witold Tomasz Przychodzen. Der 24-jährige Viadrina-Student kommt von LKS Zobinec, ist ab 1. Januar spielberechtigt „und könnte uns im Mittelfeld oder Angriff verstärken“, hofft Theis. Viktoria beginnt bereits am 4. Januar mit dem Training. Hallenturniere folgen noch in Schwedt (8. Januar) und Angermünde (15. Januar).


    Etwas Pech hatten die gastgebenden Unioner. Wie schon beim Benefiz-Turnier des MSV Eintracht vor einer Woche belegten sie im Achterfeld nur den letzten Platz, gaben sich in den drei Vorrundenpartien allerdings mit nur je einem Tor weniger geschlagen. „Wichtiger aber ist, dass wir in der Rückrunde die nötigen Punkte für den Erhalt der Landesklasse schaffen“, ist sich Trainer Frank Losensky mit seinem FC-Vorsitzenden Konrad Pintaske einig.


    Der hatte freilich mit mehr als 500 Zuschauern in der Brandenburg-Halle gerechnet. „Das Wetter mit neuem Schnee hat auch uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, vermutete er. Mit der Organisation und dem kämpferischen wie spielerischen Niveau auf dem Parkett allerdings konnte auch der Union-Chef zufrieden sein. „Herausragend waren die Torhüter-Leistungen, auch deshalb wird es unser Turnier auch 2011 geben.“


    Dann vielleicht in etwas verkürzter Form, was die Spielzeit (diesmal 15 Minuten) betrifft. Sechs Stunden „Budenzauber“ am Stück sind wohl auch für Freunde des technischen Fußballs etwas viel. Schade, dass so das „Kleine Finale“, das Endspiel und die Siegerehrung kurz vor 23 Uhr unter starkem Zuschauerschwund litten.


    Statistik des 1. Krombacher Hallenturniers vom FC Union Frankfurt :


    Vorrunde Gruppe A: FC Union Frankfurt – SV Vogelsang 2:3, Victoria Seelow – FSV Union Fürstenwalde 1:3, FC Union – Seelow 4:5, Vogelsang – Fürstenwalde 0:3, FC Union – Fürstenwalde 3:4, Vogelsang – Seelow 0:1.


    1. Union Fürstenwalde


    2. Victoria Seelow


    3. SV Vogelsang


    4. FC Union Frankfurt


    Vorrunde Gruppe B: EFC Stahl – FFC Viktoria 1:2, MKS Polonia Slubice – SG Wiesenau 6:2, EFC – Slubice 4:3, Viktoria – Wiesenau 3:0, EFC – Wiesenau 8:2, Viktoria – Slubice 2:2


    1. FFC Viktoria


    2. EFC Stahl


    3. Polonia Slubice


    4. SG Wiesenau


    Halbfinals: Fürstenwalde – EFC 1:2 nach Neun-Meter-Schießen, Viktoria – Seelow 4:1


    Spiel um Platz 7: FC Union – Wiesenau 2:3 nach Neun-Meter-Schießen


    um Platz 5: Slubice – Vogelsang 5:6 nach Neun-Meter-Schießen


    um Platz 3: Fürstenwalde – Seelow 1:5;


    Finale: FFC Viktoria – EFC Stahl 4:2


    Bester Spieler: Christian Wulff (Vogelsang); Bester Torwart: Piotr Dmudarski (Slubice); Bester Torschütze: Carsten Hilgers (EFC/5 Treffer).

    Starke Oldies und Schlussmänner
    Frankfurt (Oder) (moz) Das erste Tor unterm Dach der Sabinus-Sporthalle erzielte Paul Herrmann beim 1:2 des Kreisligisten Müllrose gegen Gastgeber MSV Eintracht. Den letzten von 115 Treffern in 18 Turnierspielen markierte Olaf Schnürer beim Finalsieg der All Stars gegen Osno (2:1). Dazwischen lagen vier Stunden „Budenzauber“ beim 21. Benefiz-Spektakel.


    Die Oldies verdienten sich die Turniersieg-Wiederholung vom Vorjahr, weil sie besser den Ball und mehr den Gegner laufen ließen. Und weil sie zwei gleich gute Schlussmänner in den Reihen hatten. Im ersten Vergleich mit dem polnischen Viertligisten aus Osno, der als Premierengast durchaus eine Bereicherung darstellte, hatten solche gestandenen Fußballer wie „Olli“ Bitzka (48 ), Hardy Duckert (46), „Matze“ Duden (41) oder Carsten Moritz (38 ) ihren Kasten sauber halten können. Das Siegtor für die Altstars erzielte ausgerechnet ein Jungspund, ein weitgehend Unbekannter: Tom Schmidt. Als sich der Ex-Viktorianer, spätere Cottbus-Profi und jetzige Diplom-Ingenieur Gunnar Berntsen (33) beim Stande von 0:2 bei einer glänzenden Rettungsaktion gegen Müllrose arg am Knie verletzte, musste ein „Neuer“ zwischen die Pfosten. Es war Tom Schmidt. Kein Wunder, der 19-Jährige ist
„gelernter“ Torwart.


    Im Schülerbereich von Viktoria ist er groß geworden, wechselte dann zur Jugend von Werder Bremen, 2008 zur Berliner Hertha. Mit 17 Jahren stand der Frankfurter bei der Bundesliga-Reserve zwischen den Pfosten, hatte seinen (vorerst) letzten Einsatz vor zwei Monaten im Regionalliga-Vergleich mit Wilhelmshafen. „Hertha hat sich auf der Torwartposition zuletzt ordentlich verstärkt, da wird es schwer für mich“, urteilt der 1,85 m große Schlussmann
realistisch. Auch auf dem Parkett als Feldspieler gab er eine gute
Figur ab, traf selbst noch zweimal ins Netz, schoss u. a. in der Halbfinal-Partie mit Viktoria das „goldene Tor“. Das war auch ein Vergleich von Vater und Sohn: Olaf „Wuschel“ Schnürer (44) kontra Tony (22).


    Torwart Tony Schnürer machte nicht nur mit Paraden von sich reden. Er markierte selbst das zwischenzeitliche 3:2 für den FFC gegen Union und das 1:0 gegen Eintracht II – und er musste zweimal eine Zwei-Minuten-Strafe wegen absichtlichen Handspiels außerhalb des Strafraumes hinnehmen. Dennoch retteten die Viktorianer zwei Vorrundensiege über die Zehn-Minuten-Spielzeit. Ins Finale wie im Vorjahr allerdings kamen sie diesmal nicht.


    Die FCV- und Viktoria-Strategen unter dem Banner der All Stars erwiesen sich im Halbfinale als Stolperstein, und selbst im Duell um den dritten Platz triumphierte Briesen klar. „Da war die Luft raus, die Motivation weg“, schätzte der junge Schnürer ein, der von Trainern und Betreuern der acht Teams als „Bester Torwart“ gewählt wurde.


    Übrigens: Nach einem halben Jahr bei Kreisligist Blau-Weiss Markendorf und einigen „Lazarett“-Monaten beim FSV Union Fürstenwalde kehrt der Schlussmann zu Viktoria zurück, ist ab
1. Januar für den Brandenburgligisten spielberechtigt.

    Von der 
Spree in die finnische Liga
    Fürstenwalde (moz) Große Chance für Benjamin Griesert, seit Saisonbeginn Kicker bei Brandenburgliga-Spitzenreiter FSV Union Fürstenwalde. Der 24-jährige Mittelfeldspieler aus Berlin hat über Kontakte ein Angebot zu einem Probetraining beim finnischen Erstligisten Vaasa PS erhalten. Griesert, der für Union in zwölf Spielen bereits sieben Tore erzielte, soll beim Tabellenzehnten der „Veikkausliiga“ vorspielen.


    Nach einem ersten Probetraining konnte jedoch noch keine Entscheidung getroffen werden, zumal auch in Finnland derzeit Winterpause ansteht. Griesert ist jedoch erneut für ein weiteres Probetraining im Januar eingeladen.


    „Benny hatte Angebote aus der Regional- und Oberliga, die er abgelehnt hat. Aber die Chance, in den Profifußball zu gelangen, will er zumindest ausprobieren. Wir legen ihm da keine Steine in den Weg“, sagt Union-Manager Sven Baethge.

    Steigerung des Siegers nach der Pause

    Frankfurt (Oder) (moz) Das dritte Frankfurter Fußball-Stadtderby in der Landesklasse Ost hat einen verdienten Sieger. Der MSV Eintracht gewann am Sonnabend unter schwierigen äußeren Bedingungen nach 1:2-Rückstand und nach Steigerung in der zweiten Halbzeit noch mit 3:2 (1:1) beim FC Union. Die kampfbetonte Partie auf nasser, dünner Schneedecke am Baumschulenweg begann mit halbstündiger Verspätung, weil das angesetzte Schiedsrichtertrio unter Leitung von Patryk Mettke (Guben) nicht angereist war. „Die haben angesichts der Umstände wahrscheinlich angenommen, dass das Spiel abgesetzt ist und sitzen jetzt am warmen Kaffeetisch“, vermutete etwas süffisant der eilends per Telefon georderte Ersatz-Unparteiische Hannes Hähnel. Mit den Assistenten Jahn und Günther an den Linien hatte er die Partie weitgehend im Griff.


    Und er griff auch hart durch, als sich Union-Verteidiger Newerla am Mittelkreis (!) ein grobes Foul gegen den dynamischen „Krücke“ Krüger leistete: Rote Karte in der 26. Minute. Da stand es aus Union-Sicht bereits 0:1, weil Bochow in der stärkeren Anfangsphase der Gäste getroffen hatte. Unverständlich allerdings, dass die Eintrachtler danach ihre Offensivbemühungen merklich einstellten.


    Oder lag das am nun druckvolleren Spiel der experimentierfreudigen Unioner, die mit Verteidiger Gunnar Schulz schon den 31. Akteur einsetzten? Ein straffer Distanzschuss von Gegas ging nur knapp vorbei (23.), und Fölger traf anschließend mit Kopfball nur den rechten Pfosten. Nach einem gefährlichen Saueressig-Freistoß (30.) kamen die dezimierten Gastgeber zum völlig verdienten Ausgleich. Routinier Fölger, von Mielke in Szene gesetzt, setzte sich am Strafraum auch gegen Libero Martyniak durch und vollendete – bereits sein achter Saisontreffer im erst sechsten Einsatz. Pech hatten die Platzherren vor der Pause, als ein guter Konter über Fölger, Mielke und Rabe im letzten Moment noch abgeblockt wurde.


    Einen abgefälschten Schuss von Merten konnte Schlussmann Richter nach Wiederanpfiff gerade noch so über die Latte lenken. Praktisch im Gegenzug brachten sich die Losensky-Schützlinge erstmals in Führung. Beim Neumann-Freistoß hielt sich Gegas auf rutschigem Geläuf am besten auf den Beinen und köpfte ein. Nach Fölgers Vorarbeit nahe der rechten Torauslinie reagierte Kreutzer großartig beim Schuss von Mielke, verhinderte so einen größeren Rückstand (56.).


    Eine unglückliche Ausrutschaktion vom eingewechselten Patrick Dorenburg mit Foul an Jönson hatte einen Elfmeter zur Folge. Aber der erfahrene Peschke versagte diesmal, schob nach drei Wochen Trainingspause die rote Kugel am rechten Pfosten vorbei (63.). Doch davon ließen sich die Kwade-Männer nicht beeindrucken. Der eingewechselte Miro Dorenburg, zwei Jahre älter als Bruder Patrick auf der anderen Seite, flankte von rechts genau in den Lauf von Jönson, und der traf zum 2:2. Drei Minuten später dann die Entscheidung. Merten fasste sich in Mittelstürmerposition ein Herz, zog aus 25 Metern einfach mal ab, und das Leder landete unhaltbar im rechten Dreiangel – ein Sonntagsschuss am Sonnabend.


    Pechvogel Andy Peschke hätte danach alles noch klarer machen können. Doch im Konter gegen die kräfte- und konzentra-
tionsmäßig abbauenden Unioner suchte er nicht selbst den Abschluss, sondern spielte den im Abseits mitlaufenden Miro Dorenburg an (85.).


    Frank Kwade sah sich in seiner Prognose eines „engagierten und zuschauerfreundlichen Derbys“ bestätigt. Klar, er konnte sich über den ersten MSV-Auswärtssieg, an dem auch der eingewechselte Sohnemann Maximilian Anteil hatte, und über den Sprung auf Tabellenrang 7 richtig freuen, denn „die Moral stimmt auch nach Rückständen“. Freuen durfte sich auch Torwart Matthias Kreutzer, denn er angelte sich danach die von Assistenztrainer Mirko Schröder für einen „Dreier“ gestiftete „uralte Trainingsjacke“.


    Frank Losensky sah den Platzverweis als „mitentscheidend“ für die achte Saison-Niederlage, „denn danach mussten wir umstellen“. Konrad Pintaske, der Vorsitzende des mit 328 Mitgliedern nach der Fusion von Preußen und Post nun zahlenmäßig stärksten Fußballvereins der Stadt, nahm es sportlich: „Schade, wir hatten alles für die Spielfähigkeit des Platzes getan. Kampfgeist allein reicht manchmal nicht.“


    FC Union: Richter – Newerla, Schulz, Lindenberg – Meißner (70. Vogel), Saueressig, Gegas, Mielke, Rabe – Neumann (50. P. Dorenburg), Fölger, Trainer: Losensky/Clemens


    MSV Eintracht: Kreutzer – Martyniak – Merten, Schneider, Leitschak – Krzeptowski, Bochow (61. M. Dorenburg), Radtke (86. Reusch), Jönson, Krüger (77. M. Kwade) – Peschke, Trainer: F. Kwade/Schröder


    Tore: 0:1 Bochow (15.), 1:1 Fölger (36.), 2:1 Gegas (49.), 2:2 Jönson (69.), 2:3 Merten (72.) – Schiedsrichter: Hähnel (Frankfurt) – Zuschauer: 240 – Rot: Newerla (26./grobes Foulspiel)