Wilmersdorf II - FC Treptow II 3:2 (1:1)
Aufstellung:
Punzel - M. Hoffmann, Leder, Medelis (75. Schubert) - Carls (75. Bartsch), Wieser, Wiese, Witt (75. Stuckartz) - Geske - Reichenbach, Potthoff
Tore:
1:0 Potthoff (20., ohne Vorarbeit), 2:2 Potthoff (65., Carls)
Verwarnungen:
Medelis (F), Geske (Meckern), Leder (F), Reichenbach (F)
Spielbericht:
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Nach dem Aufwärtstrend mit dem Punktgewinn gegen Hellersdorf, reiste man mit dem Ziel nach Wilmersdorf mindestens einen Punkt mit nach Treptow zu nehmen. Dieses Ziel ging man forsch an und es wirkte einige Zeit so, als wäre der Tabellen-6. aus Wilmersdorf auf ein Schützenfest gegen den Gast aus dem Tabellenkeller eingerichtet gewesen. Treptow überraschte mit einer starken Anfangsphase hielt körperlich gut dagegen und iniziierte aus einer disziplinierten Defensive schnell vorgetragene Angriffe: technisch sicherlich nicht fehlerfrei, aber doch vor allem durch einen erneut überragenden Potthoff immer wieder gefährlich. Nach einen Eckball dann die verdiente Führung, nachdem Wieser noch ausließ doch Potthoff schnell reagierend abstaubte.
In der Folge rannte Wilmersdorf wütend an ohne aber aus ihrer technischen Überlegenheit Kapital zu schlagen: das Treptower Tor schien vermauert und Treptow konterte hin und wieder gefährlich, so in der 30. und 35. Minute als erst Geske und dann Reichenbach freistehend vergaben.
Doch dann wie so häufig in den vergangenen Spielen ein kollektiver Fehler der Hintermannschaft, die sich beim rausrücken uneinig war und dem Heimteam quasi mit der ersten Chance kurz vor Halbzeit den Ausgleich schenkte.
Fest entschlossen, sofort bei Wiederanpfiff hell wach zu sein kam man aus der Kabine, aber in den folgenden Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst brachte der Wilmersdorfer Führungstreffer gleich alle auf den Boden der Tatsachen. Ein scharfer Freistoß rutschte durch die Mauer, der ansonsten wenig geprüfte Torwart Punzel konnte den glitschigen Ball nicht festhalten und es stand 2:1. So schnell gab man sich jedoch nicht geschlagen, fast postwendend fiel der Ausgleich durch Potthoff, der sich im Rücken der Abwehr davon gestohlen hatte und ungehindert einköpfte. Doch das Wechselbad der Gefühle war noch nicht beendet. Während die Treptower sich noch über den verdienten Ausgleich freuten, befand sich die Abwehr erneut im Tiefschlaf und ermöglichte die erneute Führung der Gastgeber durch einen sehenswerten Heber. Da half auch alles reklamieren auf Abseits nichts!
Wer nun dachte das Gast stemmt sich konzentriert gegen die Niederlage, sah sich leider getäuscht. Was so gut begonnen hatte, machte man sich in wenigen Minuten kaputt. Das durch Nickligkeiten und harte Zweikämpfe geprägte Spiel verkam zu einem unansehnlichen Gebolze mit rüden Fouls, versteckten Tätlichkeiten und unentwegt diskutierenden Spielern auf beiden Seiten. Mit nur einem entscheidenden Unterschied: Wilmersdorf lag in Führung. Und daran änderte sich auch bis zum Schlusspfiff nichts, was vor allem an einem fehlenden Aufbäumen der Treptower in der Schlussphase lag.
Gegen ein technisch ordentliches Team aus Wilmersdorf, warf man vor allem Kampfkraft in die Waagschale und zeigte 60 Minuten eine starke Partie. Dass das Spiel dann so aus dem Ruder lief hatte mehrere Gründe und an dieser Stelle sollte man bei aller Zurückhaltung auch den Schiedsrichter erwähnen. In einer hitzigen Partie verlor er die Kontrolle, wirkte überfordert und unsouverän. Nicht zuletzt als er mehrere Male den Linienrichter (Trainer des Gegners!) unberechtigt ignorierte, rüdeste Fouls beider Mannschaften ungeahndet ließ und ein ständig unterbrochenes Spiel ohne Nachspielzeit abpfiff. Trotzdem stimmt wahrscheinlich jeder zu, dass heute - Emotionen, Schiri, Gegner hin oder her - wegen fehlender Cleverness wieder 3 Punkte verschenkt wurde.