26.03.05 – WM-Qualifikation
Türkei – Albanien 2:0
Inönü: min. 25000 Zuschauer (1000 Gäste)
Am Stadion dann schon eine Menge los, ups haben wir uns da am Einlass etwa vorgedrängelt? War wirklich keine Absicht. An den Einlasskontrollen durfte man auch gleich sämtliches Kleingeld sich abnehmen lassen, daran hatte ich gar nicht gedacht, aber allzu viel hatte ich zum Glück nicht dabei und man bekam auch gleich eine Türkeifahne in die Hand gedrückt. Noch 90 Minuten bis zum Anpfiff, dennoch schnell rein ins weite Rund, denn im Stadion war schon eine feine Party im Gange, alles feierte, schwenkte die rote Fahne mit dem Halbmond und sang und sprang zur Partymusik, das gefiel und vertrieb gut die Zeit. Zu Beginn war das Stadion freilich komplett gefüllt und man war sich einig, hier passen sicher mehr Leute rein, als die 21000 die im Informer stehen (später erfuhr man im Internetcafe von einem Journalisten das da auch ne Menge Leute ohne Karte drin gewesen sein sollen) und zur Überraschung war auch der Gästeblock richtig fett gefüllt, das hätte ich bei Albanien nicht erwartet (zeigten auch noch ein Spruchband: „Albania & Turkeye, fuck Greece“). Nun also die Nationalhymnen beider Länder, dabei zeigte der Gästemob 2 Blockfahnen, nicht schlecht. Nun die türkische Hymne, die erwartete man selbst mit Spannung und es sah richtig geil aus, wie alle die Fahnen still vor sich hielten und die Hymne aus bestimmt 25000 Kehlen gesungen wurden. Überrascht war man auch über die bunte Mischung im türkischen Publikum, klar die Masse hatte was schwarz/weißes an, da man ja bei Besiktas spielte, aber auch Leute von Galatasaray und Fenerbahce konnten gesichtet werden. Im Spiel war denn jedoch der Stimmungspegel nicht mehr ganz so stark, wie vor der Begegnung, obwohl die Türken nach 6 Minuten schon 2:0 führten, schade eigentlich. Auch taten die schnellen Tore dem Spiel überhaupt nicht gut und die Albaner (u.a. mit Ex-Unioner Erwin Skela) hatten gegen die Gastgeber auch wenig entgegenzusetzen. Mitte der 2. Hälfte heizte der Stadionsprecher die Massen nochmal an, 2 Bengalen erleuchteten noch und die bekannten türkischen Gesänge trugen die Begegnung in Richtung Abpfiff. Wir schlossen uns den Massen an und liefen noch einige Zeit zu Fuß, um dann endlich mal ein Taxi zu erhaschen, welches uns in Richtung Bahnhof fuhr. So also schnell ins Hotel, ausschlafen war angesagt und nötig, leider klaute uns die Zeitumstellung dabei noch eine Stunde. Am nächsten Morgen dann ausgecheckt und auf zum Bahnhof, der Zug nach Bucuresti fuhr ja erst 22 Uhr und ein 2.Ligaspiel war ja auch noch drin. Leider keine Gepäckabgabe am Bahnhof, also in einem recht guten Hotel mal freundlich angefragt und man durfte dort auch sein Gepäck unterstellen. Noch ein wenig über eine Basar geschlendert, eine Moschee mal von innen bestaunt, eine Sportzeitung erworben, wo ein großes „Prügel-Bild“ vom gestrigen Spiel zu finden war, der „Engländer“ und „Weißer Pullover“ in Aktion (Erklärung: man verlieh den Beteiligten schon vor Ort ein paar Spitznamen ihres Aussehens wegen, hehe), schade das man uns auf jenem nicht im Hintergrund sieht, das wäre ja mal richtig geil gekommen und dann wieder ein Taxi geordert (das war echt teuerste in dieser Stadt, denn vom öffentlichen Nahverkehrssystem hielt man sich lieber fern) und auf zum Spiel in den Norden Istanbuls:
27.03.05 – 2.Liga Türkei
Sariyer Genclik Kulübü – Vestel Manisaspor 0:2
Yusuf Ziya Önis Stadi: ca.1000 Zuschauer (200 Gäste)
Vor Ort angekommen und noch auf einen Kaffee in eine typisch türkische Lokalität, vorm Ground noch schnell nen Schal erworben, Ticket gekauft und dann rein. Ups, was war das? Plötzlich fand man sich erstmal im Gästeblock wieder, hier also schnell wieder raus, dies den Ordnungskräften halbwegs vermitteln können und dann auf der Haupttribüne Platz genommen. Die Gästefans standen auf der kleinen Gegentribüne sehr eng zusammen und sangen richtig gut, dazu viel Rumgehüpfe, sehr fein, da ließ sich der Heimanhang auch nicht lange bitten, später merkte man auch, das beide Fanlager zusammen feierten und sangen, keine Ahnung ob da ne Freundschaft oder so besteht. Auf jeden Fall ein guter Türkeiabschluß, dann noch ein wenig im Internet rumgesurft, was zu futtern in sich rein geschoben und Verpflegung für die lange Fahrt geholt, kein Plan aber, warum mich ein Türke bei Kauf einer „Turk-Cola“ auslachte. Zumindest schmeckte diese auch nicht schlechter als irgendein Billiggesöff hierzulande. Ok, das rein in den Zug, für 5 € zusätzlich hätte man auch den Liegewagen nutzen können, aber da der Zug recht leer war, ließ man sich im Sitzwagen nieder, laberte noch etwas, versuchte mit dem Schaffner zu handeln (da mir die Fahrkarte bis zur Grenze am Schalter zu teuer erschien, wollten die doch fast 16€ haben), der Schaffner allerdings nicht mit sich reden ließ und auf einmal das Doppelte verlangen wollte. Irgendwann einigte man sich (leider) doch auf den ursprünglichen Preis und verbrachte dann weite Strecken der Fahrt in der Waagerechten. So ging es dann quer durch Bulgarien, man erhielt traurige SMS´s mit der Niederlage von Union in Paderborn und in Russe an der bulgarisch/rumänischen Grenze stand dann wieder der Junge, der uns auch vor einem Jahr schon was verkaufen wollte, glaube Otsch erkannte er sogar noch. Dann ging es über die Donaubrücke nach Rumänien , satte Verspätung inklusive, und in Giorgiu das übliche Bild, mit den ganzen rumstreunernden Hunden am Zug. MV war mal wieder bedient, schwor er sich doch vor geraumer Zeit, nie wieder nach Rumänien fahren zu wollen, tja erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, hehe. Das Wetter war richtig scheiße und kurz bevor der Zug sich dann wieder in Bewegung setzen sollte, blickte ein rumänischer Jugendlicher ins Abteilfester, Otsch und MV rissen dieses gleich auf, kannten sie jene Person die da stand. Es war Georghe aus Bucuresti, den beide bei Rumänientouren der letzten Jahre kennen gelernt hatten. Das geht ja mal gar nicht, da kennt ein Rumäne ein paar Deutsche und ein paar Deutsche genau einen Rumänen und jener steht dann am Grenzbahnhof und guckt ins Abteil hinein, einfach nur krass. Dann fuhr unser Zug auch schon los und man erfuhr noch schnell das Georghe und sein Begleiter auf dem Weg zum Länderspiel Mazedonien vs Rumänien waren. Das letzte Stück war dann wieder Rumänien live, man bestaunte die Müllberge am Rande der Strecke und alsbald kamen auch schon die Vororte von Bukarest zum Vorschein. Nach satten 22 Stunden Fahrt (inklusive 3 Stunden Verspätungen) war man dann wieder am Gara de Nord in Bucuresti. Hier knurrte der Magen, also Geld getauscht, festgestellt das der Tauschkurs im Moment recht schlecht im Vergleich zum Vorjahr ist und erstmal was zu futtern geholt. Dann noch etwas Zeit und Fahrkarten, bzw. Reservierungen geholt, sollte es doch nach 90 Minuten Aufenthalt noch auf die 12 stündige Fahrt in die moldawische Hauptstadt, nach Chisinau gehen (Visum war im voraus für 37 € besorgt). Am Schalter dann festgestellt das der Zug ausschließlich aus Schlafwagen besteht und das Vorhaben, in Iasi (letzter rumänischer Bahnhof vor der Grenze) auszusteigen und weiter mit Bus oder Taxi zu fahren, gecancelt wurde und für etwa 3 € zusätzlich, dann eine durchgängige Fahrt im Schlafwagen geordert. Hinter uns in der Schlange stresste ein Zigeuner mal so richtig, als er bemerkte das wir Deutsche sind, hatte er nur noch 2 Worte auf den Lippen, Adolf H., na denn, du wirst es ja wissen und man ließ ihn links liegen Dann noch ein wenig die Getränkevorräte aufgefrischt und auf zum moldawischen Schlafwagen, astrein mit Kohleheizung usw. An Schlaf war zuerst auch nicht zu denken, war es doch enorm warm im Zug und auch die Schaffnerin hatte irgendwelche Probleme mit unseren Reservierungen. Dabei stellte sich heraus, das wir für 4 Reservierungen bezahlt hatten, aber irgendwie nur 3 auf dem Fahrschein standen, na gut, klären wollte man das dann am Zielort. Aber sah schon sehr schick aus, der Otsch und die recht hübsche 25 jährige Abteilschaffnerin hockend und diskutierend im Gang, der eine auf polnisch, sie auf russisch, hehe. Dann auch noch kurz eine junge englisch sprechende Moldawierin bei uns im Abteil (Name leider entfallen), die auf unsere Frage, was man sich denn in Chisinau ansehen könnte, antwortete, das ein paar Plätze der Stadt recht schön seien, sonst aber man nichts weiter zu bieten hätte. Na dann mal sehen. Die Zwickau-Bayern-Fraktion hielt dann ihre Tiefschlafphase und unsereins beobachtete dann an der Grenze das 2 stündige Umspuren des Zuges, da in den ehemaligen Sowjetstaaten ja breitere Spurweite gefahren wird, also von wegen Urlaub, Weiterbildung allez, hehe. Irgendwann erreichte man dann Chisinau mit nur unwesentlicher Verspätung. Abgeholt wurde man von brb-basti, welcher schon tags zuvor vor Ort eintraf und schon komplett nen Plan von der Stadt hatte, hehe. Er führte uns auch gleich zum Hotel, einchecken und erstmal frisch machen. Erster Eindruck vom ärmsten Land Europas: besser als erwartet, bei weitem nicht so dreckig wie Rumänien, der Eindruck durchaus positiv. Dann ein wenig die Hauptstraße entlang geschlendert, die Sonne strahlte, die Damen flanierten. Alter Schwede, soviel bildhübsche Damen auf einen Haufen hab ich bisher noch nirgends gesehen, wobei Budapest, Beograd usw da auch nicht ohne sind, aber das übertraf echt alles, hehe. Gut gestärkt ging es erstmal zum Dinamo-Stadion, wo das U21-Spiel bald stattfinden sollte, Ticket gekauft und erstmal zur Uni, brb wußte freilich schon längst wo wir da langlaufen mußten und so trank (man beachte das Herr MV aus Z sein Bier nicht austrank und das will was heißen, hehe) und laberte man noch etwas und ging dann wieder zum Spielort:
29.03.05 – U21 WM Qualifikation
Moldawien – Norwegen 1:3
Dinamo-Stadion: ca. 1500 Zuschauer (20 Gäste)
Vor Ort dann erstmal auf einen Pin- und Eintrittskartensammler gestossen, gute Auswahl hatte er ja und dann begann auch schon die Begegnung. Das Stadion war für die frühe Anstosszeit recht ordentlich gefüllt, ein paar wenige Norweger waren auch da und so genoß man bei bestem Wetter den Kick. Nach dessen Abpfiff ging es wieder in die City, noch etwas Internet sollte es schon sein und man verabredete sich zum Abend mit den auch anwesenden Dortmundern, so das man zuerst gleich mal eine Nobelkneipe aufsuchte und feststellte, das sie kein einheimisches Bier haben und dies vorhandene dann etwa 40 Cent gekostet hätte. Einmal Kehrtwendung, einheimisches Bier sollte es schon sein und 40 Cent ist echt zu teuer. Jetzt mal kein Scheiß, preismäßig ist dieses Land der Rausch, ne Schachtel Zigaretten gibt es ab 1 Lei (etwa 9 Cent), nen Bier in einer Kneipe um die 20 Cent, teurer sollte es nicht sein, da sonst zu teuer, hehe. Nachdem man dann doch ne kleine Location für Speis und Trank gefunden hatte und dort auch auf seine Kosten kam, bzw der Magen nun gut gefüllt war, ließ man sich zu fünft noch in eine Disko fahren. Am Einlass dann Diskussion, was war passiert? Da steht man in Chisinau an der Disko und kommt nicht rein, weil Mister MV eine Jogginghose anhat, muaha, 10 Minuten Diskussion, dann dürften wir doch passieren. Typische Disko fand man dann halt vor, nicht sonderlich gefüllt, die Preise echt der Hammer, Heiniken für umgerechnet 1,50€, also lange bleiben war da nicht drin. Mister MV hatte auch gleich seine Mission im Blick, ne Dame auf die Schulter und einmal quer durch die Disko, Rausch, dann auch gleich ne Zunge im Mund, allez allez. Ok, irgendwann verließ man dann die Location wieder und machte den Fehler zu Fuß zum Hotel in der Nacht laufen zu wollen. Fehler? Ok, also erstmal an nem Kiosk noch nen Getränk erworben und an einer Kreuzung gleich in eine Polizeikontrolle geraten, da standen wir nun also und waren gefundenes „Fressen“ für die Polizisten. Diskussion, Ausweiskontrolle, Frage nach ner deutschen Adresse, damit beide Beamte nach Germany kommen könnten ,um dort zu arbeiten, ne ausreichende Antwort erhielten sie aber von uns nicht und für die Zahlung von 5 € durften wir dann weitergehen, nun also schnell in die Federn. Am nächsten Morgen dann Blick aus dem Fenster, schock, Schneeregen , na schöner Mist. So erstmal ein paar Runden über den riesigen Markt direkt vorm Hotel gedreht, das deutsche Gesundheitsamt sollte da mal lieber nicht in die Hallen schauen, wo allerlei Viehzeug und seine verwertbaren Reste vertickt werden und Eintrittskarten erworben. Durch den andauernden Regen waren dann meine Schuhe völlig klitschnass und mir nun arschkalt, als man sich dann endlich entschloss auf dem Basar billigen Ersatz zu besorgen, war dieser schon geschlossen, shit. MV hatte sich, da er sich am Abend zuvor noch den Fuß verknackste und nicht mehr so gut zu Fuß war, in der Kneipe gegenüber dem Hotel niedergelassen, nach kurzer Zeit kannte er da auch schon die Anwesenden, hehe, unter anderem auch einen Norweger, der fleißig Bier spendierte, da für ihn das Preisgefälle zur Heimat ja noch enormer sein mußte. Ok, der Regen wandelte sich so langsam wieder in Schnee und wir marschierten so zum Spiel: