Nun kommt der MSV so langsam in den Bereich, den viele im Umfeld befürchtet haben aber gleichzeitig gehofft haben, dass er so nicht eintritt. Nämlich nahe an die Grenze des Burn-Out's.
Christian Schreier hat dann richtigerweise der Mannschaft in der Pressekonferenz keine Vorwürfe gemacht. Aber beim Abklatschen an der "Nordgeraden" sind die Spieler doch schon eher mit hängendem Kopf als mit erhobenem Haupt angetreten. Die Mannschaft war natürlich niedergeschlagen nach dem Remis, weil das ein Rückschlag in Bezug auf den möglichen Relegationsplatz bedeutete. Aber nun zum Spiel:
Die Heimmannschaft begann so wie es alle erwartet hatten. Druckvoll, spielstark, souverän, nur der letzte Pass in die Tiefe fehlte. Für den Zuschauer, ich denke auch für den neutralen, ergab sich eigentlich nur die Frage wann das erste Tor für den MSV fällt. Mein Nachbar im Fanblock, Matzetias, orakelte schon "Wir gewinnen heute 4:0". Diese Phase dauerte so ca. bis zur 25. Minute. Dann ließ das zielstrebige Spiel des MSV nach.
Ratlosigkeit unter den Fans nach etwa einer halben Stunde als der "Held vom BFC-Spiel" Aydin, ausgewechselt wurde und keine Verletzung im Zweikampf registriert wurde. Auflösung in der PK: Der Gute hatte Herzrasen.
Obwohl der MSV die Feldüberlegenheit besaß, sind dann bis zur Halbzeit noch zwei hochkarätige Chancen der Gäste zu verzeichnen gewesen, während auf Seiten der Ruppiner die Torraumszenen eher mager ausfielen. Hoffnung auf Sieg in Halbzeit zwei bestand aber allemal.
Wer dachte der MSV würde nun mehr Konsequenz im Angriff an den Tag legen, der sah sich getäuscht. Im Gegenteil der LFC machte die Räume Hinten sehr eng (teilweise fünf-sechs Spieler auf einer Linie) und verlangsamte das Spiel um dann immer wieder gefährliche Konter zu setzen. Der MSV lief das eine oder andere Mal in die "Abseitsfalle" der Gäste. Einer der gefährlichen Gästekonter, der über Fricke abgeschlossen wurde, konnte nach einer guten Stunde gerade noch abgewehrt werden. Die anschließende Ecke, in der Walle das 0:1 durch schönen Kopfball erzielte, war dann aber das Ergebnis der Bemühungen der Gäste. Gleichzeitig war das aber der Weckruf für unsere Jungs. Von nun an wurden die Ludwigsfelder fast nur noch in die eigene Hälfte gedrückt. Das Tor von Rogoli nur 5 Minuten später war dann auch der Beweis für die wiedererlangte Überlegenheit. Die folgende Viertelstunde bis zum Spielende gehörte dann auch eindeutig dem MSV mit mehren guten und sehr guten Chancen, die aber mit wenig Glück und teilweise überhastet vergeben wurden.
Am Ende muss man konstatieren, dass das Unentschieden wohl in Ordnung geht.
Meine persönliche Einschätzung, dass durch die Wahnsinnsbelastung der vielen Pflichtspiele der Relegationsplatz wohl nicht erreichbar ist, scheint sich nun zu bestätigen. Deshalb geben wir als Fans die Mannschaft aber noch längst nicht auf und ziehen immernoch den Hut vor ihr. :top:
offizielle Zuschauerzahl: 405