Mitteldeutsche Zeitung: Im Jahr 2006 feiert der VfB Sangerhausen sein 100-jähriges Bestehen. Doch schon ein Jahr zuvor ist der VfB zu einem Anfang der Saison 04 / 05 ungeahnten Höhenflug aufgebrochen. Das 99. Jahr der Vereinsgeschichte könnte dem Sangerhäuser Vorzeige-Verein die größten sportlichen Erfolge der Historie bescheren. Zwar kriselt es in den älteren Spielklassen im Nachwuchs-Bereich, doch bei den Männern und Frauen läuft es buchstäblich rund.
Frauen einfach Spitze
Das von Edgar Meyer betreute Frauen-Team eilt von Erfolg zu Erfolg. In der Landesliga liegen die Schützlinge von Trainer Edgar Meyer mit 92:7 Toren und 39 Punkten aus 13 Partien schon fast uneinholbar auf Meisterkurs. Die Hallen-Landesmeisterschaft bei den B-Juniorinnen und der zweite Rang bei den Frauen runden das Bild ab. Dazu kommen die Erfolge im Pokal, stehen doch die VfB-Frauen im Halbfinale des Landes-Pokals Sachsen-Anhalt und im Endspiel des DFB-Kreispokals.
Ob, wie in der Vorsaison geschehen, der Aufstieg erneut weggeschenkt wird, und ob es endlich mit dem 1. Pokalsieg am 1. Mai in Brücken klappt, wird sich bald zeigen.
VfB II auf Vormarsch
Eine erstaunliche Wendung hat auch der VfB Sangerhausen II hinter sich. Im vergangenen Jahr kämpfte die Elf gegen den Abstieg in der Landesklasse. Nun, mit Trainer Günter Dienemann, könnte sogar der Aufstieg in die Landesliga gelingen. Das Zeug dazu steckt in der Mannschaft, die zudem die Chance hat, sich am 1. Mai in Brücken den DFB-Kreispokal zu sichern. "Jux" Dienemann und sein Team können dabei auf eine eindrucksvolle Bilanz verweisen. Lediglich ein einziges Pflichtspiel (am 18. September 2004 beim 1:5 in Freyburg) kassierten die Sangerhäuser. Sie sind damit 16 Punktspiele und zudem im DFB-Kreispokal noch unbesiegt. Nicht zu vergessen den Erfolg bei der Hallen-Kreismeisterschaft, den die Heuert, Meergarten, Herrmann und Co. schon einfuhren.
Hoffen auf den Titel
Sind die Erfolge der Frauen und des VfB II schon eine Klasse für sich, so könnten die Akteure des Verbandsliga-Teams um Kapitän Frank Schneider für den größten Coup sorgen. Knappe zwei Monate vor dem Ende der Saison mischen die Sangerhäuser in den Regionen mit, in denen sie sonst über die Rolle des ehrfurchtsvollen Zuschauers nie heraus kamen.
Im Halbfinale des DFB-Pokals Sachsen-Anhalt kommt es zum Spiel der Spiele gegen den HFC. Gelingt hier ein Wunder, und das scheint angesichts der nun schon jahrelangen Talfahrt des HFC nicht unmöglich, steht der VfB im Finale des Landes-Pokals. Ruhm, Ehre und wohl weitaus wichtiger, ein Erst- oder Zweitligist als Kontrahent des künftigen Cupsiegers wären der Lohn für Schneider und Co.
Nicht zu vergessen die Meisterschaft, die sich der VfB Sangerhausen noch lange nicht abschminken kann. Bis zum Schluss will das Team das Geschehen an der Spitze offen halten und die Chance auf den Aufstieg in die Oberliga wahren. Angesichts des schwierigen Restprogramms keine leichte Aufgabe, doch Trainer "Matz" Vogel und seine Elf hoffen, das Unmögliche noch möglich zu machen.