Beten zu Petrus ist die eine Seite, erzwingen lässt sich damit trotzdem nichts. "Wir wollen am Freitag unbedingt gegen Magdeburg spielen, aber letztlich müssen wir es so nehmen, wie es kommt", sagte HFC-Trainer Lutz Lindemann am Dienstagnachmittag, als es wieder spürbar kälter und glatt wurde und die Schneeflocken immer dichter fielen. "Wir können im Training auf Ausweichplätzen alles probieren, nur eines können wir eben nicht: die Spannung in einem Spiel simulieren, in dem es tatsächlich um etwas geht. Schon drei ausgefallene Spiele in der Rückrunde hinterlassen da eben ihre Spuren."
Wegen des aussichtslosen Rückstandes auf das Oberliga-Führungsduo Jena / Plauen wurde das Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Magdeburg schon vor geraumer Zeit zum HFC-Spiel des Jahres ausgerufen. Zur letzten Chance aber auch, um die verkorkste Saison noch mit Anstand über die Bühne zu bringen. Und dafür stünde nach langer Zeit mal wieder die vermeintliche Bestbesetzung bereit. Lediglich Miftari plagt sich noch mit einer leichten Grippe (Lindemann: "Die steckt er weg.") herum, selbst Linkert hat wieder mit dem Training angefangen, kann jedoch noch "keine Ansprüche auf einen Platz in der Mannschaft anmelden", sagt Lindemann.
Neben dem Trainer ist auch Lars Georg, der dienstälteste Spieler beim HFC, besonders heiß auf den Klassiker gegen die Blau-Weißen von der Elbe. Der am 2. April 31 Jahre alt werdende "Schorschl" schoss beim mit 2:0 gewonnenen Hinrunden-Spiel gegen Magdeburg das wichtige Führungstor, hat aber die schlimmsten Tage seiner Fußballer-Karriere gegen Magdeburg erlebt: eine 0:7-Klatsche. Passiert im Herbst 2000, als der HFC mit seinem letzten Aufgebot beim späteren Aufsteiger in die Regionalliga anreiste. Im Rückspiel gab's dann noch einmal ein deftiges 1:5. "Einmal noch den Pokal gewinnen", wünscht sich Georg, der auch beim Finalsieg 2002 gegen Wolfen dabei war. Von aktuellem Interesse: Im Halbfinale wurde damals Magdeburg mit 6:5 im Elfmeterschießen besiegt.