Moldenhauer hat nen Plan

  • So und wer garantiert denn, dass sich die sehr grossen Vereine mit dem Status einer sportlich und finanziell sinnlosen Reserverunde für ihre Nachwuchstalente abfinden. Für die ist es ein Klacks einen eigenen "Farm"-Verein zu gründen. Ehrenamtlicher Präsident von diesem Verein wird der hauptberufliche Nachwuchsmanager, Trainer der hauptberufliche C-Jugend-Coach usw... In ihrer Großzügigkeit überlassen die Profivereine dann den neuen reinen "Amateurmannschaften" auch noch kostenlos die Nutzung ihrer Infrastruktur, ihrer medizinischen Abteilung ...
    Genug Spieler zum Ausleihen an diesen Verein sind auch vorhanden. Formal fängt man ganz unten an, wenn keine eigene 3. Mannschaft vorhanden ist, die sich ausgründen könnte (wie z.B. Werder Amateure II). Durch geeignete "Fusionen" läßt sich die Ochsentour durch alle Klassen aber erheblich abkürzen, Kandidaten zum Übernehmen gibt jedenfalls bei den chronisch klammen 4.-6. Ligisten zur Genüge. Innerhalb weniger Jahre könnte es dann die jetzige Situation unter anderem Namen wiedergeben (Jungwölfe Wolfsburg - Almbubis Bielefeld). So und jetzt kommt es noch dicker: diese neuen Vereine sind an keine bisherigen Einschränkungen hinsichtlich der Altersstruktur gebunden und auch der Aufstieg in Liga 2 ist prinzipiell möglich, den Uli Hoeneß wird's freuen. Außerdem besteht auch das Anrecht mit einer weiteren A-Jugend Mannschaft in die zugehörige Bundesliga aufzusteigen. Zu wessen Ungunsten diese Punkte sich einstellen ist wohl auch klar. Daher es geht prinzipiell noch schlimmer!!! Klingt im ersten Augenblick alles ein wenig weit hergeholt, es soll aber Profisportligen in dieser Welt geben, bei denen jedes Team mehrere Nachwuchs- und Ergänzungsvereine besitzt.


    Noch ein Kommentar zur eingleisigen Dritt- und Vierten Profiliga (alternativ zweigleisige Dritte Profiliga). Wer die Einführung weiterer Profiligen fordert, der muß auch alle Konsequnzen daraus ziehen. D.h. für mich vor allem die Abgrenzung nach unten - keinen bis maximal zwei Absteiger in den Amateurfußball. Gleichzeitig hohe Anforderungen an die potentiellen Aufsteiger (Stadionkapazität > 5.000, Jahresetat), die nicht nach sportlichen Gesichtpunkten gewählt (!) werden. Gleiches gilt für die Gründungsmitglieder - Auswahl nicht nach sportlichen sondern nach derzeitiger und zukünftiger wirtschaftlicher Potenz und Vermarktungsmöglichkeit. Osnabrück, Magdeburg wird's freuen, Halberstadt, Dessau usw. bleiben auf der Strecke.

  • Zitat

    Original von mabuvok
    Noch ein Kommentar zur eingleisigen Dritt- und Vierten Profiliga (alternativ zweigleisige Dritte Profiliga). Wer die Einführung weiterer Profiligen fordert, der muß auch alle Konsequnzen daraus ziehen. D.h. für mich vor allem die Abgrenzung nach unten - keinen bis maximal zwei Absteiger in den Amateurfußball. Gleichzeitig hohe Anforderungen an die potentiellen Aufsteiger (Stadionkapazität > 5.000, Jahresetat), die nicht nach sportlichen Gesichtpunkten gewählt (!) werden. Gleiches gilt für die Gründungsmitglieder - Auswahl nicht nach sportlichen sondern nach derzeitiger und zukünftiger wirtschaftlicher Potenz und Vermarktungsmöglichkeit. Osnabrück, Magdeburg wird's freuen, Halberstadt, Dessau usw. bleiben auf der Strecke.


    Das ist Käse. Die Vereine mit hoher wirtschaftlicher Potenz und Vermarktungsmöglichkeit werden sich früher oder später schon von alleine durchsetzen. Nur müssen dafür überall gleiche Bedingungen herrschen. Und das gibt es nur bei Eingleisigkeit.
    Nochmal: Halberstadt, Dessau & Co. kommen für Profifußball nicht in Frage. Das wissen die Leute dort auch.
    Aber es gibt in Deutschland über 80 Vereine, die Vollprofi-Fußball betreiben. Leider gibt es nur 2 Ligen für 36 dieser Vereine, die den Profifußball-Status haben. Die meisten anderen Vereine arbeiten defizitär. Es spielen mehr Profifußballvereine in Amateurligen als in Profiligen. Das muß sich ändern.



    Zitat

    Original von mabuvok
    Innerhalb weniger Jahre könnte es dann die jetzige Situation unter anderem Namen wiedergeben (Jungwölfe Wolfsburg - Almbubis Bielefeld).



    Almbubis Bielefeld oder LR Ahlen, macht nich viel Unterschied. =)
    Mal ernsthaft: Schon wieder muß ich England als Beispiel heranziehen, wo es möglich ist Spieler für z.B. 3 Monate auszuleihen, damit sie Spielpraxis bekommen. Die Wechselmodalitäten sind viel einfacher. Dann macht sich niemand die Mühe, einen ganzen Retortenklub zu finanzieren, wenn man schnell Spieler X, der gerade benötigt wird, verpflichten kann und Spieler Y, der gerade nicht zum Zug kommt, verleihen oder verkaufen kann.



    Bei der ganzen Diskussion haben wieder alle Nörgelossis nur Einwände gehabt, aber außer FENOMEN's "Zieht-die-Mauer-wieder-hoch"-Vorschlag kam noch nicht ein konstruktiver Gegenvorschlag.

  • Zitat

    Original von Gewitter
    Und ein Wettrüsten ist ganz unabhängig davon, eher wäre ein solches bei der 3. oder 4. Bundesliga größer, da die Präsis glauben, mit teuren Einkäufen den 3. Platz auf keinen Fall verpassen zu können. Reicht dazu nur eine Meisterschaft, werden sie vorsichtiger sein.


    Sorry, aber das ist Käse. Man kann auch mit Gewalt Gegenargumente an den Haaren herbeiziehen...


    Zitat

    Wer die Einführung weiterer Profiligen fordert, der muß auch alle Konsequnzen daraus ziehen. D.h. für mich vor allem die Abgrenzung nach unten - keinen bis maximal zwei Absteiger in den Amateurfußball.


    Hä? Warum das denn? Ist ja gerade der Witz an der Sache, daß der Übergang zwischen 2 Leveln so weich wie möglich gestaltet werden soll. Und das ist ja nicht der Fall, wenn nach einer zweigeteilten semiprofessionellen Klasse eine mit 9 versch. Divisionen folgt, wo in manchen noch nichtmal der Titel zum Aufstieg reicht.


    Zitat

    Gleichzeitig hohe Anforderungen an die potentiellen Aufsteiger (Stadionkapazität > 5.000, Jahresetat),


    Völlig richtig! Wer kein halbwegs vernünftiges Stadion hat braucht auch nicht in der 3. Liga spielen. Ist ja außerdem jetzt auch schon so, daß es Mindestanforderungen in der RL diesbezüglich gibt. Wo ist das Problem?


    Zitat

    die nicht nach sportlichen Gesichtpunkten gewählt (!) werden. Gleiches gilt für die Gründungsmitglieder - Auswahl nicht nach sportlichen sondern nach derzeitiger und zukünftiger wirtschaftlicher Potenz und Vermarktungsmöglichkeit. Osnabrück, Magdeburg wird's freuen, Halberstadt, Dessau usw. bleiben auf der Strecke.


    ?????


    Hat hier irgendjemand von einem Franchisesystemn nach US-Vorbild geredet? Manchmal glaub ich, daß einige Leute sich die Beiträge von anderen gar nicht durchlesen...


    natürlich werden sich mit der Zeit zumeist die Großtadtvereine mit großen Fangemeinden und besseren Vermarktungsmöglichkeiten durchsetzen. So what? Ist halt so.


    Und es gibt immer wieder Beispiele, wo ein sog. Kleiner für Furore sorgt.
    Verl hat ne lange Zeit in der RL gespielt, ohne großen Sponsor (wie z.b. Lokalrivale LR Ahlen), ohne Skandale, ohne großes fanpotential, sondern einfach mit ner cleveren Vereinsleitung.
    Bischofswerda hat glaub ich mal ganz gut die DDR-OL aufgemischt.
    Oder der Durchmarsch von Ulm in die erste Liga (und wieder zurück...).
    So was hat es immer wieder gegeben und wird es auch immer wieder geben, das ist ja auch das Salz in der Suppe.
    Frag mich nur, was das überhaupt mit der eigentlichen Thematik zu tun hat...