In den Sportnews von www.yahoo.de fand ich dieses Leckerli
aus Moldawien:
Vereinsboss attakiert Schiedsrichter mit Auto
Do 18 Nov, 14:11 Uhr
Chisinau (dpa) - Aus Ärger über eine Elfmeterentscheidung hat der
Präsident eines moldawischen Fußballclubs den Schiedsrichter spontan mit
seinem Auto auf dem Rasen angegriffen. Der aufgebrachte Vereinsboss habe
im Audi 100 den Schiedsrichter «kreuz und quer» über den Platz gejagt,
berichtete die ukrainische Tageszeitung «Fakty».
Mehr als 1000 Fans hätten die Attacke beim Heimspiel des moldawischen
Zweitligisten Roso Floreni beobachtet. Der Schiedsrichter, ein
durchtrainierter Offizier der moldawischen Armee, habe die Jagd
unbeschadet überstanden. Der rasende Vereinsboss sei vom Verband mit
einer Strafe von umgerechnet 1550 Euro belegt worden. Das abgebrochene
Spiel wurde mit drei Punkten zu Gunsten des Gegners Politehnica Chisinau gewertet.
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Im "SPIEGEL" ist ein interessanter Artikel über Albaniens Fußball
unter der Aera von Trainer Briegel mit ganz netten Impressionen
über Land & Leute...
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,328033,00.html
"Albanien im Herbst. Die Mercedes-Dichte ist so hoch wie in Stuttgart. "
"500.000 Dollar für einen Sieg, die Hälfte bei einem Remis. Applaus. "Wo
das Geld herkommt, fragt man lieber nicht", wird Altin Lala von Hannover
96 später sagen."
"Bei Misserfolg greifen die reichen Männer schon mal zu Mitteln, von
denen deutsche Profimanager nur träumen. Zuletzt setzte einer nicht den
Trainer, sondern sieben Spieler vor die Tür. In Albanien geht das."
"Neulich traf der Trainer in Tirana einen fünfjährigen Jungen. Der heißt
Briegel - mit Vornamen." ...nur so ein paar Ausschnitte...
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Interessant auch der Bericht in der FAZ über Hooligans in Polen:
http://www.faz.net/s/RubFB1F9C…Tpl~Ecommon~Scontent.html
Hooligans in Polen
„Europas gefährlichste Fußballfans”
Von Michael Reinsch
16. November 2004 Vielleicht war das Horrorvideo im deutsch-polnischen Polizeiseminar vom Montag der Höhepunkt der Gewalt. Da entrollten Gewalttäter, wie sie zu Hunderten aus Deutschland zum Länderspiel nach Zabrze gekommen waren, Transparente mit antisemitischen Parolen und fielen prügelnd über Zuschauer und Polizisten her. Daraufhin schlugen polnische Randalierer los. Fünfzig Polizisten aus Polen und Brandenburg haben sich mit den Aufzeichnungen dieser historischen Gewaltorgie auf das "U 21"-Länderspiel zwischen Deutschland und Polen an diesem Dienstag in Polen vorbereitet.
"Wir haben keinerlei Information, daß sich Gewalttäter auf den Weg machen", beruhigt der Sprecher des Polizei-Schutzbereichs Cottbus, Berndt Fleischer. Innenminister Jörg Schönbohm hat die Verlegung der Partie nach Mainz, wie sie der Deutsche Fußball-Bund aus Sicherheitsgründen und unter Hinweis auf Zabrze 1996 veranlaßt hatte, rückgängig gemacht. Es gebe kein Sicherheitsproblem in Cottbus. Man kann den erwarteten gut fünftausend Zuschauern nur wünschen, daß die Polizei gut informiert ist über die Pläne von polnischen Gewalttätern. Denn diese scheinen aus einem anderen Holz geschnitzt als ihre deutschen Pendants.
Jedes Jahr Todesopfer bei Schlägereien
Trauermarsch für zwei von Polizeikugeln getötete Studenten in Lodz
Er sei 1996 in Zabrze dabeigewesen, schreibt ein Deutscher in einem Internet-Forum für Hooligans. Hinterher hätten Polen mit Ketten auf sie gewartet. "Wenn ich höre", schreibt ein anderer, "daß da selbst Motorsägen und Beile mit im Spiel sind, dann vergeht mir echt der Spaß an dem Sport." Mit Sport meint er nicht Fußball, sondern die Schlägereien.
Polen sei berühmt für seine exzellenten Fußballanhänger, prahlt ein Pole im Internet: "Kürzlich hat die Uefa die polnischen Fans die gefährlichsten in ganz Europa genannt." Ein anderer berichtet, es gebe jedes Jahr Todesopfer bei Schlägereien. Erst jüngst kam es zu einem fatalen Zwischenfall, als Polizisten bei Ausschreitungen in Lódz statt mit Gummigeschossen mit scharfer Munition auf Hooligans schossen, die ein Studententreffen gestürmt hatten. Zwei Menschen starben.
Polizei schwankt zwischen Laxheit und Überreaktion
Hooligans empfehlen sich gegenseitig Fotoseiten der "Gazeta Wyborcza" im Internet. Darauf sind Schläger mit Holzknüppeln im Stadion von Kattowitz zu sehen, die Ordner und Polizisten in die Flucht schlagen. Im Detail ist dokumentiert, wie ein am Boden liegender Polizist unter Tritten den Helm verliert und ein Rowdy mit einer Metallabsperrung auf ihn einschlägt - das Schicksal des von Deutschen lebensgefährlich verletzten französischen Gendarmen Nivel ist sofort präsent. "Ist eine Frage der Zeit, bis ein Bulle ums Leben kommt", vermutet jemand aus Warschau.
Der gesellschaftliche Umbruch in Polen hat offenbar einen Teil der Bevölkerung entwurzelt - und junge Männer gewaltbereit gemacht. Fast ein Drittel der Fünfzehn- bis Neunzehnjährigen gaben sich bei einer Umfrage davon überzeugt, daß die Welt voller Angst und Haß sei. Auch Polizisten sind verunsichert und schwanken zwischen Laxheit und Überreaktion.
Vereine verantwortlich für Sicherheit
Entsprechend heftig war die öffentliche Diskussion, als ausgerechnet das vom Sozialismus befreite Polen strenge Gesetze zur Sicherheit von Sportveranstaltungen erließ. Nur noch gegen Ausweis, und sei es die sogenannte "Kiebitz-Karte" mit Foto, bekommen Zuschauer Karten für Fußballspiele. Die Vereine sind verantwortlich für die Sicherheit und haben Sicherheitspersonal zu beschäftigen. Sie verhängen Stadionverbote, die die Polizei auch durch vorbeugende Haft durchzusetzen bereit ist. Sie kontrollieren die Besucher und überwachen die Ränge mit Kameras.
Beim 4:0 des Meisters Wisla Krakau am vorigen Samstag vor neuneinhalbtausend Zuschauern auf Sitzplätzen zündete der Verein fünf Minuten vor Abpfiff ein Feuerwerk, um die Fans dafür zu entschädigen, daß sie selbst keine Böller mehr mitbringen dürfen. Ein Fan mit Megaphon intonierte atemlos immer neue Lieder und Sprechchöre. Das soll verhindern, daß rassistische Schmähungen und verbotene "rüde Lieder" angestimmt werden.
Probleme vor die Stadien verlagert
Radikal nannten selbst Politiker ihren Ansatz, Kriminalität und Gewalt, wie sie vor den Augen von Zuschauern und vor Fernsehkameras geradezu demonstrativ exerziert wurden, zu bekämpfen. Sie fanden nicht nur im polnischen Parlament Zustimmung. Als vor sechs Jahren beim Uefa-Cup-Spiel Wisla gegen Parma ein Fan mit einem Klappmesser nach dem Spieler Dino Baggio warf, wurde er nicht nur auf der Stelle verhaftet. "Sportveranstaltungen sind ein Ort der Erholung, nicht der Gewalt", sagte der Richter, dem er vorgeführt wurde. "Das Urteil möge all denen Warnung sein, die das nicht verstehen." Er verhängte sechseinhalb Jahre Haft. Der Messerwerfer sitzt heute noch im Gefängnis.
Die Gewalt ist weitgehend aus den Stadien verbannt. Damit ist sie noch lange nicht verschwunden. "Wir haben ein Problem", sagt Jaroslaw Krzoska von Wisla Krakau. "Nicht in den Stadien, sondern draußen.