Energie Cottbus Amateure - Optik Rathenow 2:0

  • Zu wenig Zug zum Tor


    Wie lange braucht man eigentlich von Rathenow nach Cottbus? Nun, wenn der Vater eines Spielers am Nachmittag hinter dem Steuer seines Autos sitzt, ziemlich genau drei Stunden. Steuert Guido Block einen Transporter durch die regnerische Nacht etwa eine halbe Stunde weniger.


    Trotz vier Lizenz- und zwei Anschlussspieler in der Anfangself hatten die Gäste die erste Chance. Nach Freistoß von Guido Block verpasste Tim Berger ganz knapp. Auf der Gegenseite war es Manuel Zemlin, der Mario Rotter in der 13. Minute erstmals prüfte. Nach einer Viertelstunde lag der Ball im Tor. Doch Schütze Kevin Meinhardt stand nach Ansicht von Schiedsrichter Rosenkranz im Abseits. Daraus entwickelte sich eine kurze Regeldiskussion mit dem in der ersten Hälfte neben uns stehenden Stussy. Als wenig später wieder Meinhardt den Ball nicht an Mario Rotter vorbeibrachte, schoss Lars Jungnickel den Abpraller über das leere Tor. Gegen die gut gestaffelte und diesmal auch einsatzfreudige Rathenower Elf tat sich Cottbus in der Folge schwer. Ein paar Fernschüsse, einige Kopfbälle – richtig gefährlich war das nicht. Die schönste Kombination des Spiels hätte nach 39 Minuten die Führung für die Gäste bringen können. Über vier, fünf Stationen wurde direkt gespielt. Am Ende spitzelte Rayk Schröder den Ball vor dem einschussbereiten Dejan Kljaic aus der Gefahrenzone. Auch interessant ein Disput mit dem Cottbusser Trainer Detlef Ullrich: Er monierte immer wieder Entscheidungen des Schiedsrichterkollektivs. Als ihm ein etwa drei Meter hinter uns stehenden älterer Mann zurief, er solle doch aufhören so einen Mist zu erzählen, wies Ullrich auf den (im Übrigen verschlossenen) Gästekäfig „Du kannst dahin gehen, wo du hingehörst.“ Mit der Antwort hatte er nicht gerechnet: „ ... Ich bin Cottbusser ...“
    In der 48. Minute fiel das 1:0. Nach einem Angriff über links rollte der Schuss von Lars Jungnickel vom Innenpfosten ins Tor. Am Spielverlauf änderte das zunächst nichts. Optik blieb hinten sicher und vorne harmlos. Bis zur 69. Minute als der gerade eingewechselte Sören Osterland volley über das Tor schoss. 180 Sekunden scheiterte Matthias Kellner an Gunnar Berntsen. Auch Marco Lindemanns Versuch aus spitzem Winkel fand nicht den Weg ins Tor. Und so setzte Jungnickel eine Minute vor Schluss in Rathenows Offensive hinein einen straffen Schuss ins lange Eck. Mit diesem 2:0 war die Partie entschieden.
    Ingo Kahlisch meinte: „Wir müssen lernen, einen Punkt mehr zu erzwingen. Wir waren dem Ausgleich näher als der Gegner einem zweiten Treffer. Der Unterschied hieß heute ganz einfach Lars Jungnickel. Die Mannschaft hat sich sehr gut verkauft, doch hat am Ende davon nichts. Nun gibt es gegen Neustrelitz schon das erste Endspiel.“


    Aufstellung:


    Energie Cottbus Amateure:


    Berntsen – Lempke, da Silva (37. Bankert), Schröder, Winkler – Lindner (78. Wojciechowksi), Jahn, Mattuschka, Zemlin – Meinhardt (64. Grätsch), Jungnickel


    Optik Rathenow:


    Rotter – Block – L. Leppek, Szabo, Gassel – Berger, Lindemann, Kellner (84. Senf), Kumovic – Kienle (64. Osterland), Kljaic


    Schiedsrichter: Lutz Rosenkranz (Plauen) mit guter Leistung, wenigen (für mich erkennbaren) Fehlern


    Zuschauer: 210 (etwa 10 Rathenower), wenn ich hätte schätzen müssen, ich hätte mich gewaltig vertan