Hansa erinnert sich seiner sächsische Heimat ... der BFC auch ?

  • Hallo,


    dieses Wochenende läuft ja das Blitzturnier in Auerbach, an dem neben Aue und Auerbach auch Hansa teilnimmt.


    Ganz nebenbei will man sich in der sächsischen Heimat des FC Hansa, beim SV Viktoria Lauter bedanken.


    ... zur Erinnerung (und nach meiner Recherche) absolvierte Empor Lauter am 24.Oktober 1954 sein letztes Oberliga-Heimspiel, was man gegen Rotation Babelsberg 1:0 gewann und damit Rang 3 nach 8 Spieltagen einnahm, danach verliess der Verein (oder besser fast alle Stammspieler und einige Fuktionäre) das Erzgebirge um bereits am 31.Oktober bei Motor Zwickau zum ersten Auswärtsspiel als SC Empor Rostock anzutreten und 1:2 zu verlieren. Es folgte ein weiteres Auswärtsspiel bei Aktivist Brieske-Senftenberg (weitere 0:1 Niederlage), um dann am 14.November gegen Chemie Karl-Marx-Stadt mit einem torlosen Remis die Heimpremiere in Rostock zu feiern.


    Über viele Jahre hat ja der FC Hansa dieses Thema eher totgeschwiegen und auch jetzt aktuell wird es eher nebensächlich erwähnt. Immerhin soll es ein Treffen der Ehemaligen beider Lager (der Umzügler nach Rostock und der Zurückgebliebenen) geben und der FC Hansa sponsort 1954 Euro und Sportausrüstung für Viktoria ... na wenigstens mit dem Geld hätten sie etwas grosszügiger sein können, auch wenn die die Jahreszahl symbolisieren soll, bloss gut für Hansa, dass unsere Zeitrechnung erst vor reichlich 2000 Jahren begonnen hat =) .


    Auch wenn dies eine typische DDR-Funktionärsentscheidung war, die in dieser Form heute wohl nicht mehr möglich wäre (heute kauft eher irgendein Millionäro einen ganzen Verein und siedelt ihn um), war es doch der Start in 50 Jahre erfolgreichen Fussball an der Küste, nachdem nach dem Krieg doch etwas "tote Hose" war (wenn man von kurzzeitigen Erfolgen von Anker und in Schwerin absieht) und es den Machthabern mit der anstehenden Bezirksbildung [mit einer Bezirksstadt Rostock] und dem Tor zur Welt mit dem Überseehafen doch auch wichtig war, sportlich etwas für die Massen zu bieten. Ausserdem gab es mit Wismut und Chemie Karl-Marx-Stadt, Fortschritt Meerane, Dynamo und Einheit Dresden, Motor Zwickau, sowie Rotation und Chemie Leipzig immer noch zeitgleich acht Oberligisten aus Sachsen, so dass man sich einfach den vermeintlich (zuschauer-/fan-)schwächsten Verein herauspickte.


    Aber wie zumindest die zahlreichen Dynamos wissen werden, ging dieses Spiel ja einige Tage später (genauer am 21.November 1954) mit der "Delegierung" des Teams zum SC Dynamo Berlin weiter - ist da auch noch irgend ne Danksagung vom BFC zu erwarten ? :nixweiss:


    Gruss
    bb60

  • hallo,


    ich denke auch , dass alle anhänger von hansa wissen woher wir eigentlich kommen. das war auch zu ddr zeiten schon bekannt und wurde nicht verheimlicht. allerdings wurde wohl die emporzeit ( also 1954 - 1965 ) nie so richtig in den vordergrund bei hansa gestellt. vielleicht spielte da die " zwangsumsiedlung " eine rolle , wer weiß....


    viele grüsse von der ostsee
    schroeder62

  • Zitat

    Original von dastalent71
    ich finde nicht, daß hansa dieses thema totgeschwwiegen hat. sie haben sich immer dazu bekannt, daß ihr vorgänger empor lauter war.
    und den hansa fans war dies auch bekannt und bewußt. man muß es ja nicht jeden tag erzählen und drauf hinweisen.


    Natürlich hat sich Hansa dazu bekannt, woher sie kommen. Alles andere wäre ja auch Quatsch. Trotzdem gab es bis zum Samstag keinerlei Danksagung nach Sachsen und das war traurig genug.

  • wie hättest dir denn so ne danksagung vorgestellt?
    ich finde das ein schwieriges und heikles thema insbesondere in lauter.
    kann mir vorstellen, daß sich dort einige auf den schlips getreten fühlen bzw. veralbert vorkommen.
    aber du hast recht , der club hätte in dieser hinsicht ruhig schon früher aktiv werden können und nicht erst zum jubiläum.

  • Zitat

    Original von dastalent71
    ich finde das ein schwieriges und heikles thema insbesondere in lauter.
    .


    Nöö, ist es nicht mehr! Ich habe ja eine ganze Weile in der Nähe von Lauter gewohnt und mich dort mit ein paar Leuten unterhalten, da ist deswegen keiner mehr sauer. Am letzten Freitag waren einige unserer Suptras in Lauter, die haben sogar 40 Lauternadeln geschenkt bekommen. Die sind in Lauter sogar ein wenig stolz darauf, das sie die Wiege von Hansa sind.

  • nun ja,


    wirklich ein thema mit viel fadem beigeschmack. ich bin auch der meinung das sich hansa als solches nicht zu seiner entstehung bzw. zu seinen anfangszeiten bekannt hat. nach dem krieg sind im osten viele vereine neu entstanden und es wurden auch einige vereine künstlich "hergestellt". das ist FAKT ...!! und zu diesem klaren fakt hat sich bei hansa nie jemand positioniert....


    das man versucht hat in rostock den fussball künstlich nach vorne zu pushen belegt auch folgendes.....


    zum ende der saison 1952/1953:
    Auf Behördenbeschluss wurde die gesamte Mannschaft vom SV Volkspolizei Schwerin nach Rostock versetzt, wo sie als Dynamo Rostock am Spielbetrieb teilnehmen musste. Nach fehlender Unterstützung und Problemen bei der Wohnungsfrage kehrte die Mannschaft nach Schwerin zurück wo dann die SG Dynamo Schwerin gegründet wurde.

    . . . . . ich sag ma so: lieber ne glatze als gar keine haare !!

  • Zitat

    Original von jepro
    Nach fehlender Unterstützung und Problemen bei der Wohnungsfrage kehrte die Mannschaft nach Schwerin zurück wo dann die SG Dynamo Schwerin gegründet wurde.


    Na ein Glück 8O :rofl:

  • Zitat

    Original von dastalent71
    @pfütze


    darauf können sie doch auch zurecht stolz sein und wenn ihr so nett in lauter begrüßt worden seid, dann ist doch jetzt, nach 50 jahren, alles in butter.


    Jou, guckst du auch >>>HIER<<<!


    Aber dieser Satz bestätigt meine Theorie von oben:


    Zitat

    „1994 hatten wir schon einmal einen Brief an den FC Hansa geschickt, der unbeantwortet blieb“, erinnert sich Karl-Heinz Richter, Bürgermeister der Stadt Lauter und Vorstandsmitglied des SV Victoria.


    Traurig, traurig....

  • Ist doch nur typisch für den FC. Es ist dem FCH in 14 Jahren nach der Wende nicht gelungen, mal eine Geste des Dankeschöns zu verlieren oder ein Spiel gegen Lauter zu organisieren. Einzig und allein wir Fans wissen um die Wurzeln unseres Clubs und sind dem Erzgebirge (und der Parteileitung Rostock:-)) dankbar, daß der Oberligafußball in den unterentwickelten Norden gebracht wurde.