Dabei sein ist alles!
Mit dem olympischen Motto können sich nicht nur gescheiterte Olympia-Kandidatenstädte trösten, sondern zunehmend auch die Fans des FC Sachsen. Ein "Spiel"bericht haben die unwürdigen Szenen im Zentralstadion nicht verdient. Der Kommentator der "Leutzscher Welle" hat völlig richtig festgestellt, dass keine der Mannschaften auch nur einen Punkt verdient hatte. Das Tor der Hamburger war auch wieder einmal begünstigt durch individuelle Fehler in der FCS-Abwehr. Alles tausendmal gesehen und wie immer hatte der Gegner kein Problem den Ball in die Maschen zu schieben. Eine Offensive der Gastgeber fand nur sehr sporadisch mit unplatzierten Eckbällen und platziert neben das Tor oder genau gegen die Abwehr geschossenen Bällen statt. Mit einer gelb-roten Karte für Kittler endete die unwürdige Leistung einer sogenannten Mannschaft.
Die unmöglichsten Rekorde, die im Fußball aufgestellt werden können, sind beim FC Sachsen kein Problem. Kamen zum Spiel gegen Dresden zwei Wochen zuvor noch 21.000 Zuschauer, waren es zwei Wochen später gerade noch 2.300. Auch wenn die reisefreudigen Dynamos an ersterer Zahl entscheidend mitgewirkt haben, ein netter Zahlenvergleich. Aus Hamburg waren etwa 20 Hanseln angereist, die sich mit zwei großen Fahnen und gelegentlichen Sprechchören bemerkbar machten. In der ersten Halbzeit waren sie auch klar in der Stimmungshoheit. Die wenigen Chemiefans machten mit mehr oder weniger konsequenten Schweigen ihrem Unmut Luft. Nachdem in der zweiten Halbzeit ein Transparent entrollt wurde, dass an die Ehre der Spieler appellieren sollte, wurde es auch im Fanblock lauter. Gerade der zum HFC wechselnde Koslov dürfte sich nicht wirklich über einige Gesänge gefreut haben. Aber der sogenannte Trainer Niko Quade, der noch immer keine Zeit für seine Diplomarbeit (Fußball!) gefunden hat, musste ihn ja unbedingt einwechseln. Wozu einen Seifert oder Richter einsetzen, die in der nächsten Saison das Grundgerüst für ein Mannschaft mit Charakter bilden können?
Dazu fehlt ein häufig gebrauchter, aber in diesem Fall umso passender Spruch: DANKE FÜR NICHTS!