FC Schönberg 95 - Türkiyemspor Berlin 0:1

  • Matchwinner Demiray - Schönberg ohne Biss


    Mit Sven Wittfot, Christian Urgast und Dinalo Adigo mussten gleich 3 Schönberger eine Gelbsperre absitzen und so rückten Slavomir Pocisk, Michael Koch und Marko Riegel wieder in die Anfangsformation. Die Gäste aus der Hauptstadt präsentierten sich gewohnt spielfreudig und kamen durch einen Saylik-Kopfball am langen Pfosten zur ersten guten Gelegenheit im Spiel. Aber nach ca. 10 Minuten verstärkten die Grün-Weißen ihre Offensivbemühungen. Christian Kollmorgen verfehlte das Tor mit einem 25m Distanzschuss und Marcel Salomo schob das Leder nach einer Ecke aus Nahdistanz über die Latte. Eine halbe Stunde war gespielt, da konnte Türkiyemspor-Torhüter Bolu einen Völzke Schuss nur wegfausten und der dadurch plötzlich in Ballbesitz geratene Kollmorgen hatte freistehend alle Zeit der Welt, um sich die Ecke auszusuchen - leider ohne Erfolg, denn Ibrahim Bolu verhinderte das eigentlich sichere 1:0. Ulas Saylik kam nach schöner Vorarbeit des agilen Levent Demiray zu einer weiteren Kopfballchance und auch Hendrik Völzke versuchte sich dann noch von der Strafraumgrenze, was jedoch nichts mehr am 0:0 Pausenstand änderte.
    Die zweite Hälfte begann mit einer Schrecksekunde für den Schönberger Anhang: ein Pressschlag von Sven Schmidtke und Fatih Aslan hätte durchaus ins Auge gehen können. Wenig später spielte Marcel Salomo sehr schön auf Christian Kollmorgen, aber auch diesmal war Ibrahim Bolu mit den Fingern dazwischen. Es folgte das Tor des Tages. Sven Schmidtke versuchte im Herauslaufen einen langen Ball von Tim Binting zu klären und verschätze sich dabei wohl ein wenig. Der Ex-Schönberger Levent Demiray war zur Stelle und traf mit einem zugegebenermaßen netten Heber aus sehr spitzem Winkel zum 0:1. Die Hausherren hatten weiter ihre Möglichkeiten, die Partie zu kippen. Aber wenn's nicht läuft, dann läuft's nicht und so verfehlte ein Malchow-Kopfball das Gehäuse und auch Christian Kollmorgen scheiterte erneut freistehend am Keeper der Kreuzberger. Am Ende hatte Schönberg sogar noch Glück, dass ein gestandener Mann wie Daniel Stingl gleich zweimal das Kunststück fertig brachte, aus kürzester Entfernung am leeren Tor vorbei zu schießen. Und Levent Demiray zielte zwar besser, fand jedoch in Sven Schmidtke seinen Meister.
    Trotzdem war Demiray natürlich besonders glücklich, an seiner alten Wirkungsstätte das entscheidende Tor erzielt zu haben. "Es ist schon etwas Besonderes für mich." beschrieb er seine Gefühlslage nach dem Abpfiff. Gästetrainer Thomas Herbst war fast rundum zufrieden und bemängelte nur die kläglich vergebenen Großchancen in der Schlussphase der Partie. Heiko Tegge hingegen war einfach nur sauer und entschuldigte sich zunächst beim Publikum für die Leistung seiner Mannschaft, mit der er ungewohnt hart ins Gericht ging. Keine Leidenschaft, keine Konzentration, Blamage, Rückfall in alte Zeiten - so in etwa hörte der enttäuschte Coach der Schönberger an, der sein Statement mit einem Dank an den Gästesturm beendete, dass dieser es trotz klarster Chancen beim 0:1 belassen hatte.

    Statistik


    FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Michael Koch, Marko Riegel, Slavomir Pocisk, Marcel Salomo (57. Dino Iserhot), Berkan Algan (69. Sebastian Gericke), Christian Kollmorgen, Söhren Grudzinski, Christian Radom, Hendrik Völzke, Stefan Malchow


    Türkiyemspor Berlin: Ibrahim Bolu, Ali-Emrah Özdemir, Ergün Penarbasi, Onur Güzer (75. Cemal Can), Cem Karahan, Hüseyin Gül, Levent Demiray, Tim Binting, Ulas Saylik, Fatih Aslan, Daniel Stingl (90. Sebastian Skrobanek)


    Tor: 0:1 Levent Demiray (55.)


    Zuschauer: 284


    Schiedsrichter: Gunnar Melms (Osterburg)


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    weitere Fotos

  • Ein netter und informativer Bericht, dazu mit schönen Fotos.
    Ich konnte leider wieder nicht in Schönberg dabei sein, was mich im nach hinein noch mehr ärgerte als vorher, zumal ich noch nie in Schönberg war.
    Übrigens: Ulas Sayli trifft fast nie das Tor, was schon eine Leistung ist, wenn man als Stürmer auf dem Platz steht und reihenweise Möglichkeiten hat.

  • >>Ihr wollt Euch bei den Babelsbergern keine Freunde machen oder?


    Doch, doch. Eigentlich schon. Klappt nur leider nicht immer.


    >>Die mangelhafte Gastfreundlichkeit sei einmal dahingestellt...


    :?: Wie soll ich das jetzt verstehen?

  • Zitat

    Original von Jens



    :?: Wie soll ich das jetzt verstehen?


    Das bezog sich wohl auf das Empfangskomitee mit den Playstationsymbolen auf den Rücken, den grünen Bus und die ganzen Maßnahmen in und um SB herum... Auch wenn ihr dafür nicht verantwortlich wart.

  • Der Stürmer von Türkiyemspor heißt Ulas Saylik, nicht Ulas Sayli. Beim Tippen habe ich das k am Ende vergessen.
    @ Harry
    Das A-Jugendspiel fand ich mittelmäßig, am Ende wurde es aber dramatisch. Einen Bericht habe ich auf meiner Website veröffentlicht unter dem Link 1. A-Jugend links. Für dich habe ich ihn nun mitgebracht:


    VfB LICHTERFELDE - TÜRKIYEMSPOR 2:3 (1:1)


    Das heutige Verbandsliga-Spitzenspiel der A-Jugend zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten der Tabelle wurde wie so oft bei so einer Konstellation nicht das erwartete hochklassige Spiel. Aber nichtsdestotrotz war es bis zum Schluß spannend, ja sogar dramatisch. Begonnen hatte das Spiel mit einer erfolglosen Drangperiode von Türkiyemspor. Lichterfelde konnte sich dann immer mehr befreien und zog seinerseits geradlinige und gefährliche Angriffe auf. Nach einem Eckball konnte der VfB durch einen Kopfball aus Nahdistanz in Führung gehen. Weder der Türkiyem-Verteidiger noch unser Torwart Michael Dehnz, der auf der Linie klebte, konnten dieses Tor verhindern. Nun wurde es für Türkiyemspor sehr schwer, sich gegen die kampfstarke Lichterfelder Truppe durchzusetzen, zumal unserer Mannschaft nur ein Sieg die Minimalchance auf die Berliner Meisterschaft und Relegation zur Regionalliga erhalten würde. Aber unser Team riß sich aus diesem Rückschlag und trug immer wieder Angriffe vor. Einer davon konnte nur per Foul gestoppt werden. Den fälligen Freistoß konnte der kleinste Türkiyemspor-Spieler Ekin Gündogdu per Kopf im gegnerischen Gehäuse unterbringen. Dieses 1:1 war auch der Pausenstand. In der 2. Hälfte wirkte unsere Mannschaft kopf- und lustlos. Besonders nach hinten wurde anfangs schlecht gearbeitet. Ein Foul im Strafraum durch Gökhan Seriusta führte zu einem Elfmeter für die Gastgeber, der sicher verwandelt wurde. Nun schien es wieder sehr schwer für Türkiyemspor zu werden, denn die Motivationslosigkeit und der Frust schienen sich durchzusetzen. Immer wieder blieben unsere Angriffe in der vielbeinigen Abwehr der Lichterfelder hängen, die dann ihrerseits mehrere gefährliche Konter fuhren, die zu weitere Gegentreffer hätten führen müssen. Doch das Unvermögen der VfB-Stürmer und mehrfacher guter Einsatz unseres Keeper Michael Dehnz verhinderten einen höheren Rückstand. Und wie es dann oft ist, wurde Lichterfelde für seine Fahrlässigkeit im Sturm bestraft. Ein Foul im VfB-Strafraum führte zu einem Elfmeter für Türkiyemspor, den Rafael Lulombo beim ersten Mal sicher verwandelte. Da der Schiedsrichter aber eine Unregelmäßigkeit zu sehen glaubte, wurde der Strafstoß wiederholt. Doch auch beim zweiten Anlauf verwandelte Rafael erneut präzise und sicher zum 2:2-Ausgleich. Dieses Resultat hätte dem VfB mehr genutzt als Türkiyemspor. Daher setzten unsere Spieler nun endlich energischer nach. Eine Minute vor Schluß gab es für Türkiyemspor einen Freistoß von der linken Strafraumseite. Den flach vor das Lichterfelder Gehäuse rein geschlagenen Ball ließ Rafael Lulombo irritierend für den VfB-Keeper und die Lichterfelder Abwehr durch seine Beine durch, so dass der hinter ihm völlig frei stehende Selcuk Basar die Kugel seelenruhig aus drei Metern einschieben konnte. Dieser 3:2-Siegtreffer war nicht mehr so richtig zu erwarten, auch etwas glücklich, wenn man bedenkt, was für Riesenmöglichkeiten die Gastgeber hatten, aber daher auch nicht unverdient. Denn nur die Tore zählen, und nicht die Chancen.