Nicht voll gefordert zum 6. Erfolg in Serie
Der Stachel saß tief. Das Hinspiel im September ging sang und klanglos mit 1:2 verloren und die Schönberger brannten natürlich auf Wiedergutmachung. Diese sollte auch relativ problemlos gelingen, denn die Eisenhüttenstädter erwiesen sich in allen Belangen als harmlos. Nach vorn gelang ihnen trotz bester Gelegenheiten rein gar nichts und nach hinten war man löchrig wie ein Schweizer Käse.
Es dauerte ca. eine Viertelstunde, da beendeten die Hausherren das lustlose Hin und Her und wurden energisch. Hendrik Völzke prüfte nach seinem Sturmlauf Gästetorhüter Greschke und die folgende Flanke von Slavomir Pocisk, der seit Monaten erstmalig wieder in der Anfangsformation stand, missglückte gründlich. 3 Minuten später setzte sich Berkan Algan nach schönem Zuspiel von Sven Wittfot gegen 2 Eisenhüttenstädter durch, rannte zur Grundlinie und flankte. Marcel Salomo stand ähnlich wie in Rostock goldrichtig und schob zum 1:0 ein. Der Jubel hatte sich noch nicht gelegt, da spielte Michael Koch einen sensationellen Pass auf Slavomir Pocisk. Und nicht weniger gekonnt drehte sich Pocisk einmal um die eigene Achse und traf zum 2:0. Auch der nächste Angriff über Michael Koch und Marko Riegel landete bei Slabo und dessen fulminanter Drehschuss, der das Ziel nur knapp verfehlte, sorgte für einen kräftigen Szenenapplaus. Norman Elsner, für sein Blitztor gegen Frankfurt gerade bei der ARD zum Torschützen der Woche gekürt, konnte nach einer halben Stunde in aussichtsreicher Position gerade noch am Torschuss gehindert werden und Wladimir Fadeev's Heber landete auf dem Tor. Christian Urgast und Christian Kollmorgen hätten die Führung weiter ausbauen können und ein toller Pocisk Freistoß kurz vor der Pause sorgte für reichlich Verwirrung im 16er des EFC Stahl.
Auch nach dem Wiederanpfiff war der FC Schönberg 95 am Drücker. Slavomir Pocisk zog trotz Bedrängnis ab und fand in Lars Greschke seinen Meister. Christian Kollmorgen legte sich den Ball zu weit vor und scheiterte so bei seinem Versuch, den EFC-Torwart zu umspielen. Und auch als Carsten Moritz sich das Leder von Berkan Algan abluchsen ließ, sprang nichts Zählbares heraus. Erst nachdem Christian Urgast uneigennützig zu Christian Kollmorgen ablegte, stand das 3:0 auf der Anzeigetafel. Kollmorgen ging - Iserhot kam und wirbelte sofort die Gästeabwehr durcheinander. Badri Danelia konnte ihn nur mit unfairen Mitteln aufhalten und den fälligen Elfmeter verwandelte Sven Wittfot gewohnt sicher. 10 Minuten vor Ende der Partie kam Manuel Lomoth zu seinem ersten Einsatz in der Oberliga und Söhren Grudzinski narrte die gesamte Stahl-Abwehr, scheiterte aber am prima reagierenden Greschke im Tor der Gäste. Für den EFC bot sich dann noch die Chance auf den Ehrentreffer. Nach einem Foul von Christian Urgast gab's auch für die Schwarz-Weißen einen Elfmeter, aber beim Schuss von Wladimir Fadeev stand der Pfosten im Weg.
Besonders froh war am Ende der Schütze des zweiten Tores: Slavomir Pocisk. Wochenlang vom Pech verfolgt war nicht nur der heutige Torerfolg Balsam für seine Seele. Er durfte durchspielen und war einfach nur glücklich.
Gästetrainer Harry Rath hingegen hofft, in seiner Trainerlaufbahn irgendwann mal einen Punkt aus Nordwestmecklenburg entführen zu dürfen. Da, wo Spiele entschieden werden, haben beide Teams heute Welten getrennt und mit Blick auf den Abstiegskampf bat er die Gastgeber, auch Brandenburg Süd in der nächsten Woche mit mindestens 4 Tore Unterschied zu schlagen. Heiko Tegge war zwar mit dem Ergebnis zufrieden, bemängelte aber, dass seine Mannschaft nur das Nötigste getan habe. In der zweiten Halbzeit wurde um ein Gegentor gebettelt, welches man nur mit Glück nicht kassiert habe.
Statistik
FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Michael Koch, Marko Riegel (81. Manuel Lomoth), Slavomir Pocisk, Marcel Salomo, Berkan Algan, Christian Kollmorgen (72. Dino Iserhot), Christian Radom (56. Söhren Grudzinski), Hendrik Völzke, Sven Wittfot, Christian Urgast
Eisenhüttenstädter FC Stahl: Lars Greschke, Daniel Leppin, Badri Danelia,
Wladimir Fadeev, René Thieme, Jan Schwake, Marcus Schadrack (69. Karsten Herkt), André Keipke, Karsten Staude (69. Rico Walter), Carsten Moritz, Norman Elsner (77. Martin Greiner)
Tore: 1:0 Marcel Salomo (18.), 2:0 Slavomir Pocisk (20.), 3:0 Christian Kollmorgen (70.), 4:0 Sven Wittfot (79., FE)
Zuschauer: 233
Schiedsrichter: Robert Hoyzer (Berlin)
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