FSV Spandauer Kickers 1.Frauen

  • Spandau jetzt alleiniger Spitzenreiter
    * Kickers bezwingen Hansa, überzeugen dabei aber nur in der ersten Hälfte

    Im Spitzenspiel der Landesliga hat Tabellenführer Spandauer Kickers gegen den Zweiten FSV Hansa 07 mit 3:1 gewonnen. In der ersten Hälfte brachte Hansa kein Bein auf den Boden, in der zweiten war es genau umgekehrt. Ein Umstand, der zwei nachdenkliche Trainer zurückließ.

    Staaken/Spandau. Hansas Ziel, Sarah Tiede aus dem Spiel zu nehmen, funktionierte ganz gut, zumindest traf die personifizierte Torgarantie der Kickers dieses Mal nicht ins Schwarze. Das Problem der Kreuzbergerinnen – und das gab auch FSV-Coach Kai Weber nach dem Abpfiff zu Protokoll: Spandau „spielte munter um Tiede herum“ – zumindest in der Anfangsphase und kam deshalb zu den beiden spielentscheidenden Treffern. Einen strammen Schuss von Anamagdalena Smolkovic aus halbrechter Position – bereits innerhalb der Box – lenkte Hansa-Keeperin Frederike Gramm zwar gerade noch an die Latte, am zweiten Pfosten staubte Lea Teutenberg aber artig zur Spandauer Führung ab (14.). Nach einer halben Stunde nahm dann Caro Stern Maß und traf wuchtig aus 18 Metern Entfernung ins Kreuzeck. „Eine Spezialität von ihr“, kommentierte Trainer Thomas Winzer den Prachtschuss.

    So weit war alles im Lot, der Spielstand war ein korrektes Dokument des Spielverlaufs. Winzer: „Wir hatten die Partie bis dahin im Griff und Hansa keinen Torschuss abgegeben. Tiede hatte sogar noch zwei, drei beste Chancen. Die lässt sie sonst nicht aus.“ Danach, so der Kickers-Trainer, habe seine Elf ein bisschen den Dampf aus der Partie genommen. Das würde vielleicht erklären, warum bis zur Pause nicht mehr viel passierte. Nicht aber, warum seine Kickers nach dem Wiederanpfiff völlig den Faden verloren. „Unsere Passquote war urplötzlich eine Katastrophe, der Spielfluss weg“, sagte Winzer. „Warum ist mir unerklärlich.“

    Kurioser knock-out!

    Hansa wollte nun unbedingt den Anschlusstreffer, witterte Morgenluft. Torjägerin Sophie Duschl hatte die bessere von zwei großen Chancen dazu, als sie alleine auf Kickers-Torhüterin Bianca Pinnau-Achtert zusteuerte, den Ball aber eben nicht im Gehäuse unterbrachte. Wer seine Möglichkeiten nicht nutzt, der kassiert nicht selten ein Gegentor. So auch in diesem Spiel. Andrea Pürstinger wollte den Ball aus dem eigenen Strafraum schlagen, Teutenberg hielt den Fuß zum Presschlag hin und das Spielgerät trudelte als Bogenlampe über Gramm hinweg zum 3:0 für Spandau ins Tor (79.). „Dass Hansa dennoch weiterhin dieses eine Tor erzielen wollte, ist aller Ehren wert“, wertete Winzer das anhaltende Anrennen der Kreuzbergerinnen. „Mit dem Elfmeter haben wir uns dann wenigstens ein bisschen für das bessere Spiel in der zweiten Hälfte belohnen können“, sagte Weber zum Strafstoßtor von Barbara Messow (89.). Ein Rückpass auf Pinnau-Achtert war zu kurz geraten, bei deren Versuch, den Ball vor der anlaufenden FSV-Stürmerin zu klären, beging sie nach Auffassung des Schiedsrichters das elfmeterreife Foul.

    Winzer war sich schließlich sicher: Seine Elf habe Hansa unnötig stark gemacht. Für Weber hatte der Aufschwung seiner Mannschaft nicht nur mit dem Nachlassen der Kickers zu tun. „Wir haben in der Pause ein wenig umgestellt, haben die Flügel ein wenig dichter gemacht. Das hat auch gegriffen.“ Weber hielt die Niederlage für verdient, aber auch für bitter. „Wenn wir gleich so gespielt hätten, hätte sie nicht sein müssen. So hat uns Spandau in der ersten Hälfte laufen lassen und regelrecht vorgeführt.“ Durch den Sieg sind die Kickers jetzt mit 25 Punkten alleiniger Klassenprimus der Landesliga.

    Spandauer Kickers – FSV Hansa 07 3:1 (2:0). Kickers: Pinnau-Achtert, Tiede, Zierath, Peter, Großgebauer, Walter, Teutenberg, Smolkovic, Busch, Stern, Rust. Hansa: Gramm, Bixel, Pürstinger, Dube, Messow, Fintzen, Glathe, Agbeyegbe (37. Kickel), Duschl, Tolle, Wunderer (64. Stockbrügger). Tore: 1:0 Teutenberg (14.), 2:0 Stern (30.), 3:0 Teutenberg (79.), 3:1 Messow (89.).

    von Matthias Vogel

  • Frauen setzen sich oben fest

    Gegen spielstarke Lichtenbergerinnen reichte eine offensive zweite Halbzeit, um die Tabellenführung weiter auszubauen. Mit lediglich 12 Spielerinnen gewannen die Frauen heute mit 2:0 bei Sparta Lichtenberg. In der ersten Halbzeit wurde defensiver agiert und man ließ den Gastgeber etwas kommen. Allerdings führten mehrere individuelle Fehler dazu, dass Lichtenberg unnötigerweise mehrmals gefährlich vor das SpaKi-Tor kam. Eine Glanzparade von Sarah verhinderte sogar die Führung von Sparta. Nach der Pause wurde das Tempo seitens SpaKi angezogen und dadurch mehr Torchancen kreiert. In der Folge entwickelte sich ein ansehnliches Spiel von beiden Mannschaften. Am Ende war SpaKi torgefährlicher und netzte nach schönen Kombinationen zweimal in das Sparta-Tor ein. Durch die taktisch disziplinierte und geschlossene Mannschaftsleistung liegt die Mannschaft nun sechs Punkte vor dem ersten Verfolger. Bereits am kommenden Sonntag empfangen die Frauen den drittplatzierten Adlershofer BC!

    Daten zum Spiel

  • Vom Papier her ein Gipfeltreffen 

    Am letzten Landesliga-Spieltag vor der Winterpause gibt es noch einmal einen echten Leckerbissen für die Freunde des Berliner Frauenfußballs. Der Tabellenzweite Friedrichshagener SV gastiert am Sonntag, 9. Dezember, beim unumstrittenen Klassenbesten Spandauer Kickers.

    Staaken. Gerne hätte SV-Coach Stefan Götze den selbsternannten Titelfavoriten geärgert. Weil ihm aber kurzfristig die halbe Mannschaft wegen Verletzung, Schichtarbeit und Krankheit weggebrochen ist, sei man nun eher auf Schadensbegrenzung aus. Besonders der Ausfall der früheren Zweitliga-Spielerin Julia Schlotte (1. FC Union Berlin) und der zuletzt sehr treffsicheren Stürmerin Lara Trebuth tue weh. „Wir fahren da morgen mit zwölf Spielerinnen hin, von denen drei gesundheitlich angeschlagen sind. Da kann man nicht viel erwarten“, sagte Götze am Samstag. Gerne hätte er die Partie wegen des schmalen Kaders verlegt gehabt, die Bitte stieß bei Kickers-Coach Thomas Winzer aber auf taube Ohren. „Die Mädels wollten unbedingt spielen und die Ausweichtermine wären für uns ungünstig gewesen“, sagte er. Götze nahm es sportlich: „Vermutlich hätte ich das genauso gemacht. Ich wollte es einfach nicht unversucht lassen.“

    Unabhängig vom letzten Resultat des Jahres ist Götze hoch zufrieden mit dem Verlauf der Saison. „Im ersten Jahr ist man ja meistens von Aufstiegseuphorie getragen. Dass wir im zweiten Jahr wieder oben dabei sind, hätte ich nicht erwartet.“ Der Kader sei insgesamt nicht so breit, deshalb spiele man zum Beispiel schon einmal ohne die etatmäßige Torhüterin. „Aber die Mädels machen Spaß und haben einfach Bock auf Fußball.“ Jung und damit noch entwicklungsfähig ist der SV, dafür fehle es seiner Mannschaft in manchen Situation noch an der nötigen Abgeklärtheit.

    Mannschaft mit Charakter

    Ganz anders Gastgeber Spandau. Eine sehr erfahrene Mannschaft mit vielen Berlin-Liga erprobten Spielerinnen hat die Liga so beherrscht, wie Winzer es vorhergesagt hatte. Ein einziges Remis mussten sie sich gefallen lassen – gegen den SFC Stern II. Ansonsten wurde alles gewonnen. Einfach also für Winzer, zufrieden zu sein? „Na klar. Besonders hat mir gefallen, dass wir die jüngsten beiden Spiele gegen Hansa und Adlershof auch gewonnen haben, obwohl wir nicht in Bestbesetzung gespielt haben und daher deutlich mehr gefordert waren. Da hat die Mannschaft wirklich richtig Charakter gezeigt.“ Es geht also auch ohne Top-Torjägerin Sarah Tiede und Lisa Krüger, wenn auch nicht ganz so gut.

    Unabhängig vom letzten Resultat des Jahres ist Götze hoch zufrieden mit dem Verlauf der Saison. „Im ersten Jahr ist man ja meistens von Aufstiegseuphorie getragen. Dass wir im zweiten Jahr wieder oben dabei sind, hätte ich nicht erwartet.“ Der Kader sei insgesamt nicht so breit, deshalb spiele man zum Beispiel schon einmal ohne die etatmäßige Torhüterin. „Aber die Mädels machen Spaß und haben einfach Bock auf Fußball.“ Jung und damit noch entwicklungsfähig ist der SV, dafür fehle es seiner Mannschaft in manchen Situation noch an der nötigen Abgeklärtheit.

    Mannschaft mit Charakter

    Ganz anders Gastgeber Spandau. Eine sehr erfahrene Mannschaft mit vielen Berlin-Liga erprobten Spielerinnen hat die Liga so beherrscht, wie Winzer es vorhergesagt hatte. Ein einziges Remis mussten sie sich gefallen lassen – gegen den SFC Stern II. Ansonsten wurde alles gewonnen. Einfach also für Winzer, zufrieden zu sein? „Na klar. Besonders hat mir gefallen, dass wir die jüngsten beiden Spiele gegen Hansa und Adlershof auch gewonnen haben, obwohl wir nicht in Bestbesetzung gespielt haben und daher deutlich mehr gefordert waren. Da hat die Mannschaft wirklich richtig Charakter gezeigt.“ Es geht also auch ohne Top-Torjägerin Sarah Tiede und Lisa Krüger, wenn auch nicht ganz so gut.

    von Matthias Vogel