Historie Teil2: Geschichte von TeBe

  • Die Tennis Borussia ist ja eigentlich ein "Ostberliner" Klub.
    Er spielte lt. meinen Quellen von 1902-1928 im Stadion (?) an der Schönhauser Allee, anschließend im Polizeistadion und danach oder dazwischen im Poststadion. Der Umzug ins Mommsenstadion hat wohl erst nach dem Krieg stattgefunden.


    Meine Fragen:


    1. Sind Stadion Schönhauser Allee und Polizeistadion (Baujahr 1924 ??) identisch oder hat wirklich ein Umzug stattgefunden.


    2. In anderen Quellen sehe ich, daß TeBe bereits am 9.01.1927 sein erstes Spiel im Poststadion (müßte somit eigentlich das erste Spiel überhaupt im Poststadion gewesen sein) gegen den 1.FC Nürnberg bestritten hat.
    War TeBe dauerhaft im ab 1927 im Poststadion oder erst danach?


    3. Was war der Grund für den Umzug?


    Danke!!!

  • Zitat

    Original von Marc 04
    1. Sind Stadion Schönhauser Allee und Polizeistadion (Baujahr 1924 ??) identisch oder hat wirklich ein Umzug stattgefunden.


    "Stadion" Schönhauser Allee wird wohl der "Exer" gewesen sein, das Polizeistadion war da, wo später, das Ulbricht-Stadion errichtet wurde.


    TeBe hatte aber einen eigenen Platz irgendwo in Niederschönhausen.

  • Zitat

    Original von Marc 04
    2. In anderen Quellen sehe ich, daß TeBe bereits am 9.01.1927 sein erstes Spiel im Poststadion (müßte somit eigentlich das erste Spiel überhaupt im Poststadion gewesen sein) gegen den 1.FC Nürnberg bestritten hat.
    War TeBe dauerhaft im ab 1927 im Poststadion oder erst danach?


    Alle Berliner Mannschaften mit kleinen Stadien sind für die Spiele bei denen höhere Zuschauerzahlen erwartet wurden schon damals immer in die großen Arenen (Deutsche Stadion, Olympiastadion, Poststadion) umgezogen. Im Poststadion haben bis auf dem BFC Dynamo bereits alle großen Vereine (Hertha BSC, Union 06, TeBe, Tasmania, Blau-Weiß, Türkiyemspor) mindestens ein Spiel mit mehr als 10.000 Zuschauern ausgetragen. Ähnlich wird es auch bei TeBe im Jahre 1927 gewesen sein.

  • Für große Spiele ok! Das klingt glaubthaft!


    1928 haben Sie wahrscheinlich komplett dort gespielt und 1935 im Mommsenstadion....


    Es bleiben sieben dunkle Jahre....PingPongAlex müßte das doch eigentlich wissen...

  • Zitat

    Original von Marc 04
    1928 haben Sie wahrscheinlich komplett dort gespielt und 1935 im Mommsenstadion....


    1940/41 spielte man in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft im Polizei-Stadion (oder auch Stadion an der Chausseestraße 96) vor 38.413 Zuschauern gegen den Dresdner SC. Dies war nach dem Finale (Rapid Wien - Schalke 04) das bestbesuchteste Spiel um die deutsche Meisterschaft in dieser Saison. Zu der damaligen Zeit waren es die beiden beliebtesten Vereine in Deutschland. Ist aber nicht viel von übrig geblieben.


    TeBe spielte bis zum Kriegsende im Polizei-Stadion.

  • So dann komme ich zu folgendem Ergebnis:


    1902 -1927 od. 28: Hauptspielstätte: Schönhauser Allee
    1927 und 1928 teilweise im Poststadion
    danach wohl im Polizeistadion
    ab 1935: wahrscheinlich Polizeistadion Gut, reicht mir....
    ab 1945: Mommsenstadion
    Danke an alle!

  • So jetzt versuche ich mal, ein paar Daten - soweit mit bekannt - zusammenzufassen:


    Der Verein wurde am 09.04.1902 in einer Konditorei " An der Spandauer Brücke 13 " - heute Bereich Hackerscher Markt gegründet; Fußball wurde zunächst nicht gespielt Im Juli 1903 wurde für 50 Pfennig die Fußballlizenz der Vereinigung Neu-Seeland gekauft. Ab der Saison 1904/1905 Teilnahme am Spielbetrieb. Der erste Platz war der Exer. Seinerzeit gab es zwei große Spielflächen, auf denen die Vereine einen Teilbereich zugewiesen bekamen. Die "Nordvereine" hatten den Exer; die Südvereine spielten auf dem Tempelhofer Feld. Nach dem Exer spielte TeBe auch in Niederschönhausen. Als die Plätze zu klein wurden, spielte nur noch die Jugend bis 1945 in Niederschönhausen. Anfang der 20er spielte TeBe in der Cicerostraße ( heute ist dort der Betriebshof der BVG).Bis 1933 siedelte TeBe dann um in die Seydlitzstraße ( Moabit)und dann in das Poststadion. Ab 1933 spielten sie auf den Preußenplatz in der Dreibundstraße in Tempelhof, um dann 1936 in das Stadion an der Chausseestraße( Polizeistadion ) umzuziehen. Während der Nazizeit befand sich die Geschäftsstelle übrigens in Pankow.1945 erfolgte dann der Wechsel ins Mommse, da dieser Platz noch bespielbar war. Er wurde von englischen und sowjetischen Soldaten genutzt. Darüberhinaus trug TeBe wichtige Spiele auf dem Hertha-Platz und dem NNW-Platz aus. 1974 bis zum Abstieg aus der 2.Liga Nord spielte Tebe im Olympiastadion. Seitdem wieder im Mommsenstadion.


    Wer Interesse an der Geschichte des Vereins hat, kann die von Fans erstellte Chronik zum 100-jährigen Jubiläum im TeBe-Fanshop kaufen. Kostet allerdings knapp 20,00 €. Ortsansässigen würde ich sie auch ausborgen. Desweiteren gibt es einen historischen Abriß auf der Domain www. ping-pong-veterans.de unter Verein/Chronik

    ich war TeBe - ich bin TeBe - ich werde TeBe sein


    Der Internationalismus hört am Strafraum auf

  • ping-pong-alex, danke für deine Auskünfte.
    Mich würde aber noch interessieren, ob das TeBe-Gelände in Niederschönhausen nur ein Trainingsgelände war oder ob es auch ein Stadion gab, wo Punktspiele ausgetragen wurden, und wo war das?

  • @ KrassUnion: Es sind eine Zeitlang wohl auch Punktspiele ausgetragen worden; zumindest ist in der Chrnik ein Bild auf dem eine Männermannschaft zu erkennen ist; eine Tribüne gab es - so glaube ich - nicht; wo genau sich das Gelände befand, weiß ich nicht; heute ist dort wohl ein großes Freizeitzentrum ( Bowlingbahn pp ); vielleicht hilft das weiter

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    Der Internationalismus hört am Strafraum auf

  • Zitat

    Original von ping-pong-alex
    wo genau sich das Gelände befand, weiß ich nicht; heute ist dort wohl ein großes Freizeitzentrum ( Bowlingbahn pp ); vielleicht hilft das weiter


    Ich dachte das Gelände gehört noch TeBe? Und es bestand doch mal die Absicht, dort ein Fussball-Internat zu bauen oder ist das noch ein anderes Grundstück? Bei der Gründung der AG vor Jahren, war das Gelände in Niederschönhausen jedenfalls als Vermögen aufgeführt.

  • das Grundstück mußte verkauft werden, um die Verbindlichkeiten aus Göttinger Zeiten und laufende Kosten bezahlen zu können; hat jedoch nicht viel geholfen, da wir dennoch in die Insolvenz mußten.

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