Berliner Pokalfinale 2013 (BFC vs L47)

  • Stell dir vor, es ist Pokalfinale und deine Mannschaft schaut zu. So war es in meinen bisherigen 20 Jahren als Fan von „47“ immer, doch dieses Jahr kam alles anders. Der immer größer werdende Final-Traum wurde von dieser genialen Mannschaft diese Saison erfüllt. Gegner war der BFC Dynamo. Dies versprach eine stattliche Kulisse. Ich rechnete mit guten 5.000 Zuschauern. Das es am Ende fast 6.400 wurden ist natürlich enorm. Knappe 5.000 davon drückten den Dynamo´s die Daumen.


    Die Tage vor dem Finale wollten einfach nicht vergehen und mit jeder Stunde die das Endspiel näher rückte stieg die Anspannung. Die letzten zwei Tage war ich kaum noch ansprechbar. Am Stadion angekommen nahm man eines wahr: Viele Sicherheitskräfte, Polizei und jede Menge Zuschauer, die ins Stadion strömten. Wegen des Andrangs mußte das Spiel sogar zehn Minuten später angepfiffen werden. Und dann war es angerichtet. Beide Teams betraten unter großem Beifall den Rasen des Jahnsportparks und ich hatte, allerspätestens hier, mit meiner Gefühlswelt zu kämpfen. Gänsehaut pur! SO fühlt sich also Finale an. Wahnsinn.


    Nun war die Hoffnung groß, das man hier eine Sensation schaffen könnte. Die Lichtenberger begannen das Spiel zu ängstlich. Der BFC nutzte seine erste Chance gleich zum 1:0 (5.), was für die Gäste alles andere als förderlich war. Danach ruhte sich der BFC allerdings auf der Führung aus. Dynamo stand schon in Halbzeit Eins recht tief, und besann sich meist auf Konter. Nach etwa 20-25 Minuten wurde „47“ mutiger und hatte durch Gawe und Drushky erste Möglichkeiten. Das Spiel wurde von beiden mit besonderer Härte geführt. Die Teams schenkten sich nichts. „L47“ versuchte es zu oft mit hohen Bällen, welche nur selten ankamen. 47-Keeper Kempter rettete in der 23. Minute im letzten Moment vor einem heraneilenden BFCer. In Halbzeit Zwei drehte sich das Blatt. „47“ besann sich auf das Spielen von kurzen Pässen und drückte mehr und mehr auf das Tor der Dynamos. Der BFC hatte recht schnell drei richtig dicke Chancen zur Entscheidung, doch diese ließ man allesamt liegen. Einmal rettete der Pfosten, einmal stand ein 47er auf der Linie. L47 wurde nun mit jeder Minute mutiger und stürmte auf das Dynamo-Tor zu. Man merkte den Hohenschönhausenern die Angst, den Ausgleich zu kassieren, an. 47-Kapitän S. Reiniger schaltete sich immer mehr in die Angriffe ein, und blieb später meist vorne. Er war es auch, der einige gute Möglichkeiten (einmal rettete auch hier der Pfosten). Einige weitere Chancen konnte man sich erspielen. Alleine in den letzten zehn Minuten hatte man drei hochkarätige Möglichkeiten. In der 93. Minute verpasste M. Doumbia nur knapp eine Hereingabe nur knapp. So blieb es beim 1:0 Sieg für Dynamo, was insgesamt schon in Ordnung ist. Eine Verlängerung wäre in meinen Augen gerechter gewesen, aber so ist Sport eben. Mal gewinnt man, mal verliert man. Das man ausgerechnet so ein Spiel verliert ist dann sehr bitter.


    Alle 47er hatten schwer mit sich zu tun, und nicht wenige Tränen wurden vergossen. Auch ich wurde von meinen Gefühlen überrannt. Zu schmerzvoll war diese Niederlage. Wenn ich in die Gesichter der Spieler und Fans blickte, ging es nahezu allen so. Man kann schwer in Worte fassen was man da fühlt. Auf der einen Seite die schwerwiegende Enttäuschung, das große Finale verloren zu haben. Auf der anderen Seite aber auch der Stolz, auf diese Leistung der Mannschaft, die sich so teuer wie nur möglich verkauft hat. Selbst aus dem Kreise des Siegers gab es von allen Seiten Respekts-Bekundungen für diese Leistung. Nun heißt es, das zu verarbeiten und in der neuen Saison von vorne anzugreifen.


    Nach dem Aufstieg in der letzten Saison, konnte in dieser Saison, mit tollen Leistungen, der Klassenerhalt erspielt und am Saisonende der 7. Platz gefeiert werden. Zudem wurde im Winter der Regio-Cup in der Halle, gegen die Berliner Ober- und Regionalligisten, gewonnen. Und eben der Einzug ins Pokalfinale, welcher für alle 47er das absolute Highlight der Saison war, und für immer in Erinnerung bleiben wird.


    Ein großer Dank gilt allen Spielern, Betreuern und allen anderen die dazu beigetragen haben, das wir diese irrsinnigen Erlebnisse aufsaugen durften. Wir sind allesamt STOLZ, Anhänger dieses Clubs zu sein, für den eine Mannschaft spielt, die das Emblem nicht nur auf dem Trikot, sondern auch im Herzen hat.


    Henning Schroedter, Lukas Rehbein, Moussa Doumbia, Clay Woitschätzke und Marcel Schreck. Danke für die Zeit bei uns, und für die Zukunft alles erdenklich Gute! NIEMALS GEHT MAN SO GANZ!!!