Mai Tour Teil 5: Zu Gast in Cannes und Monaco (inkl. AS Monaco vs Le Mans)

  • 2. Tourteil
    Tage 6 - 10


    Nun standen auch ein paar Tage der Marke „Nichtstun“ auf dem Programm. Wir steuerten unser nettes Appartement (mit 2 Schlafzimmern) für die nächsten 4 Nächte an. Dies lag in einem sehr kleinen Bergdorf, mit tollem Terassen-Blick auf das Tal und das Meer, an der Ligurischen Mittelmeerküste. Das ganze für schmale 200€ (5 Tage für 4 Leute), was 10€ pro Person/Tag heißt. Der Strand in Pietra Ligure war gleich am ersten Tag unser Ziel. Das Wasser war doch recht angenehm und so wurde die Badesaison eröffnet. Da das Wetter die kommenden Tage nicht mehr das allerbeste war, hieß es Geduld haben und improvisieren. So schauten wir uns die Hafenstadt Savona (inkl. städtischem Stadion) etwas näher an, schlenderten an der Promenade in Loano entlang. Wir ließen es uns einfach gut gehen. Landschaftlich ist Ligurien sehenswert.


    Am Donnerstag jedoch, es regnete seit dem Vortag ununterbrochen, entschlossen wir uns spontan, unsere Zelte abzubrechen, und an diesem Tage bereits Richtung Côte d’Azur aufzubrechen. Das war eine goldrichtige Entscheidung, denn dort in unserem Hotel angekommen, schien die Sonne bei blauem Himmel. Unser Hostel (Villa Saint Exupery Gardens) gehört zu den „Most famous Hostels“ Europas, und auch die Bewerungen sprechen für sich. Dazu noch mehrere Auszeichnungen für das beste Hostel Frankreichs und fertig ist der Lack. Das Hostel kann man schon anbieten. 22€ pro Person im Zweibettzimmer ist für die Gegend schon gut.


    Wir machten uns an diesem Tage spontan ins ca. 30 km entfernte Cannes auf. Das dort auch gleich mal die Filmfestspiele waren, war natürlich sehr interessant. Das Auto stellten wir direkt in einem Parkhaus am Hafen ab. Wer jetzt denkt, das es ein Vermögen gekostet hat, täuscht. Für knappe 3 Stunden waren gerade einmal 3,20€ fällig. Netter Nebeneffekt, für die Freunde von schnittigen Sportwagen, war der Anblick beim Befahren des Parkhauses. Was für Monster da rumstehen...unfassbar!


    An der Oberfläche begafften wir erstmal die „Boote“ im Hafen. Irre! Und das war nur das Vorspiel. Der Hauptteil folgte dann in Monte Carlo. Aber selbst in Cannes... Yachten, die größer sind als Einfamilienhäuser, wo das „Beiboot“ größer ist, als die meisten „normalen“ Boote die man auf unseren Gewässern fahren sieht oder Motorenräume im Heck, die mehr an Lagerhallen erinnern als an was anderes. Danach ging es die Allee am Strand entlang. Ein Beach-Club folgt dort dem anderen. Der Zugang zu diesen Etablissements wurde bewacht von Türstehern und anderen Sicherheitsheinis. Uns begegneten, auf unserem Weg entlang der Promenade, fast alles an „Promi-Kategorien“ was man sich vorstellt. Am witzigsten waren die Damen, die sich förmlich der High-Society, aufzudrängen versuchten. Nicht zu vergessen, die Gucci-Handtasche immer schön über die Elle getragen. Das sorgt schon in heimischen Gefilden für Ausschlag bei mir. Oder auch die, die Hüte tragen, die man sonst nur aus Filmen kennt, die auf einer Pferderennbahn spielen. Oder aber auch jungsche Mädels, die sich auch gleich auf die Stirn schreiben könnten, das sie einen Sugar-Daddy suchen. Ansonsten ist Cannes’ Promenade so, wie ich mir die Côte d’Azur vorgestellt habe. Türkis-Blaues Meer, Sandstrand, Palmen wohin das Auge sieht und helle Gebäude. Nahezu jedes Haus in Cannes, aber auch in Nizza und Monaco hat diesen Sand-Farbton. Mal mehr, mal weniger. Und trotzdem sieht jedes Haus irgendwie anders aus. Ich persönlich mag diese Art von Farben. So erstrahlt die Stadt in einem hellen, freundlichen Farbton. Ich hätte Cannes aber auch gerne gesehen ohne die ganzen Beachclubs und den ganzen „Schicki-Micki-Getue“. Naja vielleicht ein anderes Mal. Im Anschluß schauten wir uns noch das Stadion vom AS Cannes an. Nichts außergewöhnliches bekommt man dort zu sehen. Zwei kleine Kurven und zwei recht nette überdachte Tribünen, welche sich auf den Längstseiten gegenüber stehen.


    Auf dem Rückweg nach Nizza entdeckten wir direkt am Meer ein Stadion, welches schon beim ersten Blick nach einer Foto-Ründe schrie. Es handelt sich hier um das „Stade du Fort Karré“ vom FC Antibes (6. Liga). Wo früher einmal knapp 25.000 Menschen reinpassten, ist heute noch Platz für ca. 4.000 Leute. Das Schmuckstück ist ohne Zweifel die Gegengerade. Hohe, wuchtige Steinstufen erinnern irgendwie an solch geschichtliche Bauten wie das „Maifeld“ in Berlin. In der Mitte befindet sich ein Soldaten-Denkmal. Im Hintergrund ragt das „Fort Karré“ über das Stadion und nebenan das Meer. Ein absolut einzigartiger Anblick. Hier wurde 1938 sogar ein Spiel der WM (Schweden vs Kuba 8:0) ausgetragen. Unser Weg führte uns nach Nizza und Hotel, wo der Tag dann endete.


    Die Tour neigte sich langsam dem Ende entgegen, stand nochmal ein Schmankerl auf der Agenda. Es ging für uns nach Monaco. Vorher besuchten wir nocheinmal den Strand von „Eze-Village“ und „Cap d’Ail“. Eine Traumhafte LandschaftIch! Wenig spater ging es dann ins Fürstentum. Schon die Anfahrt über die Berge war der absolute Hammer. Haarnadelkurven brachten uns ins Tal nach Monaco. Der Blick von hoch oben ist absolut unbeschreiblich. Krass, wieviele hohe Häuser in Monaco stehen. Habe ich so auch nicht erwartet. Die Art dessen, wie Monaco angesiedelt ist schon ein Hingucker. Vom Hafen aus, erstreckt sich Monaco’s Wohnlandschaft, wie eine Treppe in den Himmel, einen Hang hinauf. Vielleicht ist alles ein wenig zu sehr aneinander gebaut, aber mir gefällt es sehr. Als wir das Zentrum erreichten stellten wir fest, das ein Wochenende später mit dem „Gran Prix von Monaco“ das wohl beste und berühmteste Rennen der Formel 1 stattfindet. Ein Großteil der Strecke ist bereits für das Rennen hergerichtet, was auf einer Art etwas schade ist, denn so bleibt uns Monaco in Reinkultur etwas verborgen, doch andererseits auch sehr interessant. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, den kompletten Kurs einmal abzulaufen. Start, Casino, Tunnel, Hafen und Ziellinie. Ich bin wahrlich kein Freund der Formel 1, aber empfand dieses Erlebnis als sehr beeindruckend. Was muss da in einen echten Fan vorgehen? Das Auto stellten wir übrigens direkt an der Start/Ziel Linie in einem Parkhaus ab. Für etwa 9 Stunden waren 15€ fällig. Auch hier kann man sich wahrlich nicht beschweren. Monaco empfand ich als deutlich angenehmer, gegenüber Cannes, was aber auch an den Filmfestspielen lag. Auf dem Weg den F1-Kurs entland, sahen wir viele Autos 4-5 Mal an uns vorbei fahren. Irgendwelche Schnösel fahren ihre Sportwagen einfach spazieren und im Kreis. Man sieht aber eben auch viele viele „normale“ Autos, was ich extrem cool fand. Am Hafen sahen wir Yachten, wo selbst die in Cannes Kindergeburtstag gegen waren. Unfassbar! Das muss man sehen. In Worte ist das nur schwer zu beschreiben. Sehr Schick finde ich auch das Casino und den Fürsten-Palast (Residenz des Fürsten von Monaco), welcher hoch über Monaco zu finden ist, und von dem man einen irren Blick auf das Fürstentum genießen kann. Ein sehr beeindruckender Ort.


    Am Abend stand noch der Besuch beim AS Monaco auf dem Plan. Vorher starteten wir einer Pizzeria im Zentrum noch einen Besuch ab. Für etwa gute 30€ gab es ein sehr ordentliches Abendessen und eine Flasche Wasser für zwei Personen. Ich war echt erstaunt wie überraschend „günstig“ man Monaco erleben kann. Ein Restaurantbesuch war vorher ausgeschlossen. Danach ging es zu Fuß die paar Meter ins Stadion.


    Freitag, den 17.05.2013 um 20:30 Uhr
    Ligue 2 (2. Liga Frankreich)
    AS Monaco FC - Le Mans FC 72 2:1
    Stade Louis II (Monaco)
    8.058 Zuschauer (4 Gäste)

    Das „Stade Louis II“ gefällt mir sehr gut. Es ist klein und hat eine sehr spezielle Architektur. Das Dachteile sind das einzige, was mir nicht so gefiel. Highlight sind definitiv, die aus dem TV bekannten Bögen hinter der Westkurve. Wir hatten Tickets für zarte 6,50€ gekauft, welche für eben jene Kurve waren. Als wir ins Stadion kamen wurde uns der Zutritt zur Kurve verweigert. Kurve geschlossen! Okay, dann wurden wir auf die Haupttribüne gesetzt, wo die Tickets sonst das drei- bis vierfache kosten. Das Stadion füllte sich erst sehr spät. Selbst die Kurve. Diese legte dann zu Beginn dennoch gleich recht gut los. Ich war etwas überrascht, was die recht hohe Aktivität der „Ultras Monaco“ angeht. Ich hatte mit weit weniger Stimmung gerechnet. Im Supportzentrum waren etwa 700 Leute auszumachen. Diese machten ihre Sache nicht schlecht. Der „ASM“, angeführt vom Deutschen Andreas Wolf, welcher lange in Nürnberg aktiv war, zog auch gleich mit und siegte souverän, wenn auch etwas knapp, mit 2:1. Der Aufstieg wurde in der Vorwoche in Nimés bereits klar gemacht, doch heute wurde die Ligue 2 - Meisterschaft errungen, was von den Fans mit Platzsturm gefeiert wurde. Der Verein schenkte ihnen zudem ein riesiges Feuerwerk. Alles in allem ein weiterer sehr positiver Stadionbesuch auf der Tour. Nach dem Spiel gab es noch Hupkonzerte und Autokorsos. Wir steuerten allerdings unser Hostel in Nizza an.


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