Sonntag, 17.02.2013 um 13:30 Uhr
2. Bundesiga
SG Dynamo Dresden - SV Sandhausen 1916 3:1
Rudolf-Harbig-Stadion (Dresden)
19.444 Zuschauer (ca. 50 Gäste)
„Gewalt“, „Chaoten“, „Zerstörung“ und ähnliche Begriffe waren in der Medienlandschaft nach dem vorletzten Wochenende allgegenwärtig, wenn man Berichte über das Spiel der SG Dynamo Dresden in Kaiserslautern las. Die Geschehnisse waren für die SG Dynamo nicht akzeptabel, und so entschied man während der vergangenen Woche das zu 3 Auswärtsspielen der Schwarz-Gelben auf das komplette Gästekartenkontingent verzichtet werde. Sollte es eine endgültige Entscheidung sein, bleiben die Gästeblöcke bei den Spielen in Braunschweig, Aue und bei Union Berlin wohl leer. Beim Spiel am Sonntag gegen Sandhausen zeigte der Schwarz-Gelbe Anhang einige Plakate, auf denen man sich klar von Chaoten und Gewalt distanziert. Zudem wurden viele Rote Zettel im Stadion verteilt. 100% Dynamo - 0 % Gewalt!!! Ebenfalls richtete „Lehmi“ (Anpeitscher im Fanblock) einige Worte an die Stadionbesucher.
In der Liga läuft es für die Dresdner ebenfalls nicht gut. Am letzten Wochenende (0:3 Niederlage in Kaiserslautern) tauschte man mit Sandhausen (4:1 Sieg gegen Sankt Pauli) die Plätze, und so fand man sich auf dem vorletzten Platz wieder. Die Fans waren nervös. In diversen Foren wechselten sich Hoffnung und Angst ab, wenn es darum ging Tips abzugeben. Beide Mannschaften waren im Vergleich zur Vorwoche nicht wiederzuerkennen. Dynamo konnte Sandhausen in diesem hochgradig wichtigen „6-Punkte-Spiel“ mit 3:1 schlagen und in der Tabelle überholen. Nun hat Dynamo auf dem Relegationsplatz 3 Punkte Rückstand zu den punktgleichen Teams aus Aue, Duisburg und dem FC Sankt Pauli. Sandhausen hat bereits 5 Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.
Die ersten 45 Minuten gehörten den Hausherren. Dynamo spielte mit Einsatz, Willen und Leidenschaft. Die Gäste hatten große Probleme mit dieser energischen Spielweise der Schwarz-Gelben. Das Chancenverhältnis von 5:1 spricht eine deutliche Sprache. Bei Dynamo lief viel über die linke Seite, wo Idir Quali mit seinem Gegenspieler nahezu machen konnte was er wollte. In der 7. Minute tankte Quali sich links durch, schob in die Mitte, wo Lynel Kitambala zum vielumjubelten 1:0 traf. „Wir leben noch“ rief jemand neben mir. Die Stimmung trug Dynamo nun weiter nach vorne, denn die Dresdner hatten durch Pote, Kitambala und Quali weitere Möglichkeiten. Die Gäste hatten kaum eine echte Chance.
Nach dem Wechsel ein anderes Bild. Dynamo erschreckend schwach, Sandhausen machte nun mehr. Die Gäste erspielten sich nun einige kleinere Möglichkeiten, ohne jedoch wirklich gefährlich zu sein. Dynamo hatte auch nur 2 kleine Möglichkeiten in den ersten 15 Minuten. In der 57. Minute, war es dann Andrew Wooten, der nach Vorlage von F. Löning zum 1:1 traf. Die Lautstärke der Pfiffe nahm nun bei jedem Mal zu, und wenig später ertönte bei jedem Fehlpass ein Pfeifkonzert. Stimmung gab es nun nur noch vom Mittelblock hinter der Fahne der „Ultras Dynamo“. In den Außenbereichen machte kaum jemand mit. Es wurde zudem ein recht neues Lied gesungen, was wohl noch nicht bei jedem ankam. Die Pfeifkonzerte schienen die Spieler immer mehr zu verunsichern. Jedem Fehlpass folgte ein gellendes Pfeifkonzert. Es folgte „Wir woll´n euch kämpfen seh´n!“, und Trainer Pacult wechselte in der 68. Minute doppelt. Publikumsliebling Robert Koch (wurde schon in Halbzeit 1 von den Fans gefeiert) und Tobias Müller kamen für Kitambala und Jänicke. Der 19 Jahre junge T. Müller war es dann der Dynamo nur 4 Minuten später mit 2:1 in Führung brachte. Poté köpfte nach einer Ecke auf´s Tor, Keeper Ischdonat hielt, und Müller netzte im Nachschuss ein. Das Stadion tobte nach diesem Treffer. Nur 3 Minuten später verdentelte Poté einen Ball, der direkt in den Lauf von Müller rollte. Dieser zog direkt ab, der Ball knallte an den Pfosten! Den Nachschuss nutzte Müller dann zum 3:1. Dies war die Entscheidung. Sandhausen war nun gefrustet und so kassierte Kandziora nach rüdem Foul an Savic noch die rote Karte. Das Feuer war nun raus, Dynamo verwaltete, was teilweise mit Pfiffen quittiert wurde, und die Gäste konnten nicht mehr. Am Ende ein verdienter 3:1 Erfolg für die Sachsen.