17.11.12 WKS Zawisza Bydgoszcz vs TS Polonia Bytom 3:1

  • Das Wochenende wurde genutzt um mal wieder im östlichen Nachbarland vorbei zu schauen. Meine Gutste ließ sich ebenfalls überreden, und so feierte sie ihre Premiere in Polen, zumindest beim Fußball. Samstag früh gegen 9:00 Uhr ging es los in Richtung Poznán. Und wieder einmal konnte man beobachten, das vor allem die „älteren“ Semester „mit Hut“ ihre Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte schon anmachen, wenn im Auto vor ihnen einer furzt. Man Man Man! Und immer schön links fahren... wer rechts fährt wird wahrscheinlich erschossen. Ätzend! In Polen klappt das alles wunderbar. Erstes Ziel war das für die kommende Nacht gebuchte Hotel (Ibis, Altstadt Poznán, 27 € für uns beide im DZ) um einzuchecken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann man definitiv mit Note 1 bewerten. Top Hotel, in sehr zentraler Lage, und alles sehr sauber und schick. Da sind 27 € natürlich ´nen Witz. Im Anschluß gab es ein kurzen Zwischenstop am „Stadion Olimpii Poznan“, das hauptsächlich für Leichtathletik und Speedway genutzt wurde. Das 1954 erbaute Rund bietet, bzw. bot, 20.000 Zuschauern Platz. Schönes altes Stadion! Für uns ging es weiter nach Bydgoszcz (deutsch: Bromberg, ca. 360.000 Einwohner). Dort angekommen statteten wir der sehr hübschen Altstadt einen Besuch ab. Ich staunte nicht schlecht. Die Altstadt kann man definitiv anbieten. Der Alte Marktplatz („Stary Rynek“), die Speicherstadt mit ihren alten Fachwerkhäusern am „Bromberger Kanal“ und das „Bromberger Venedig“ gefallen sehr. Nach diesen ersten Eindrücken ging es auch schon zum Stadion von Zawisza.


    Samstag, 17.11.2012 um 17:00 Uhr
    I Liga (2. Liga Polen)
    W.K.S. Zawisza Bydgoszcz - T.S. Polonia Bytom 3:1
    Stadion im. Zdzislawa Krzyszkowiaka (Bydgoszcz)
    4.000 Zuschauer (100 Gäste - inoffiziell)


    Zawisza überrollte Polonia und siegte mit 3:1. Die Gäste sahen keinen Stich und bleiben abgeschlagen am Tabellenende. Zawisza kann mit diesem Sieg weiterhin um den Aufstieg in die „Ekstraklasa“ (1. Liga in Polen) mitreden. Das Spiel war garnicht so übel. Nette Spielzüge, hauptsächlich von Zawisza, wurden gezeigt. Der 3:1 Sieg ist auf jeden Fall verdient, und hätte sogar höher ausfallen können.


    Unter den 4.000 Fans waren auch ca. 100 Gäste, die sich im Heimblock in eine Ecke stellten. Einmal mehr gab es ein Verbot für Gästefans, welches von einigen dennoch umgangen wurde. Zu Beginn und Ende des Spiel gab es auch einige Rufe. Ansonsten konnte man nur den Heimbereich supporten sehen. Der Stimmungskern steht mittig auf der Gegengerade, genau überm Spielertunnel, und war ca. 1.300 Personen stark. Diese konnten sich akustisch auch gut in Szene setzen. 90 Minuten Dauersupport, mit sehr melodischen, abwechslungsreichen Gesängen gab man zum besten. Die Mitmachquote dort war recht hoch, und so konnte der Zawisza-Mob einen guten Auftritt hinlegen. Eine optische Aktion gab es auch. Eine Blockfahne (ein Trikot mit der „12“) wurde übergezogen, dazu Fahnen in Blau, Weiß und Schwarz gewedelt. Das ganze einige Minuten lang!


    Zawisza wurde 1946 gegründet und nach dem mittelalterlichen Ritter „Zawisza Czarny“ benannt, und kann bisher keine größeren Erfolge, in Form von Titelgewinnen, aufweisen. Der Gast aus Bytom allerdings schon. Gegründet wurde der Club 1920, jedoch nach dem „dritten Aufstand in Oberschlesien“ von den Deutschen wieder aufgelöst. Am 21. Mai 1945 wurde er von vertriebenen Polen neu gegründet. In den 50ern und 60ern konnte man einige Erfolge feiern. So stehen 2 Meistertitel (1954 und 1962), 4 Vize-Meistertitel (1952, 1956, 1959 und 1961) zu Buche.


    Das Stadion in Bydgoszcz ist benannt nach einem polnischen Leichtathleten. Eröffnet wurde das Stadion 1957, bei einem Tunier bei dem Armeesportvereine teilnahmen. Mit dabei war u.a. Vorwärts Berlin. 2008 wurde das Stadion renoviert, und bietet nun 20.247 Zuschauern Platz. Die Architektur des Stadions erinnert etwas an einen „Kronkorken“. Im Jahre 2010 und 2011 fand hier das polnische Pokalfinale statt.


    Nach dem Spiel ging es für uns zurück nach Poznan. „KFC“ beehrten wir auch noch, was um die Hälfte preiswerter ist wie bei uns. Sehr nett! Danach ging es ins Hotel, wo wir einen recht langen Tag für „beendet“ erklärten.


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