Sonntag, 04.11.2012 um 13:30 Uhr
2. Bundesliga (2. Liga, Deutschland)
SG Dynamo Dresden - 1. FC Union Berlin 0:2
Rudolf-Harbig-Stadion (Dresden)
29.452 Zuschauer (ca. 2500 Gäste)
Es war mal wieder zeit für einen echten „Ost-Klassiker“. Die SG Dynamo Dresden empfing den 1. FC Union aus Berlin. Gelb-Schwarz gegen Rot-Weiß oder auch Sachsen gegen Preußen. Dieses Spiel versprach immer viel Kampf, spannende Spiele und hitzige Atmosphäre. In der letzten Saison konnte Dynamo im heimischen Stadion einen grandiosen 4:0 Sieg einfahren. Am Gästeblock gab es „damals“ einige hitzige Wortgefechte zwischen den Fans und Spielern. Nun also wieder dieses Duell.
Ich machte mich morgens 6:15 mit dem Bus auf in die Landeshauptstadt Sachsens. Im Bus war nahezu freie Platzwahl, da nur 3 Leute drin waren. Das ganze für geschmeidige 9 €. Ich dachte in diesem Moment an die armen Schweine die für 9-12 € eine Mitfahrgelegenheit buchten und zu 5. in ´nem Fiat Uno oder ähnliches saßen. In Dresden angekommen, ging es zur Familie meiner Gutsten. Von dort aus dann später ins Stadion.
Die Union Fans, die im Sonderzug anreisten, mussten Geduld beweisen. Sowohl die erste Lok, als auch die Reservelok war defekt. Erst im dritten Versuch konnte man die Reise Richtung Elbflorenz antreten. Union und Lok, das passt eben nicht. Hehe. Trotz aller Umstände kam man pünktlich an und zu Spielbeginn war der Gästesektor auch sehr gut gefüllt. Der K-Block hatte eine Choreografie vorbereitet. Gelbe und Schwarze Zettel in einem diagonalen Muster wurden gezeigt, im Herzen der Kurve gab es eine kleine Blockfahne, nämlich das K-Block-Logo. Unten am Zaun prangte über die komplette Länge die Botschaft: „Der K-Block aus Beton, Schweiß und Blut gebaut um für Dynamo zu kämpfen - Stolz und Laut!“ Idee sehr gut, Umsetzung der ganzen Aktion perfekt. Besser kann man so eine Choreo nicht präsentieren. Nahezu im selben Moment gingen alle Zettel hoch. Der komplette Block war bedeckt. Note 1!
Supporttechnisch war ich an diesem Tage jedoch schwer enttäuscht. Nur zu Beginn der beiden Halbzeiten ging es gut los. Da auch schön laut und geschlossen, wie man es von Dynamo kennt. Mit dem 0:2 war die Luft dann aber völlig raus, und ca. 10 Minuten vor Anpfiff stellte man den Support komplett ein, und nahm auch die Fahnen ab. Für mich nicht ganz zu verstehen, da die SGD auf dem Rasen alles gab und kämpfte. Diese Situation der Fans macht es den Spielern sicher nicht einfacher. Als nächstes geht es zum Tabellendritten Energie Cottbus. Man darf gespannt sein wie es weiter geht. Dieser Verein und diese Fankurve muss in Liga 2 bleiben!
Der Gästeblock an diesem Tage hat mir richtig gut gefallen. Es gab zwar keine optischen Aktionen aber dafür wurde 90 Minuten dauerhaft supportet. Für mich war das supporttechnisch mit das beste was ich bisher im Gästeblock in Dresden gesehen, bzw. gehört habe. Dieser Auftritt ist akustisch mit den Besuchen von Rostock (2009/2010) und Eintracht Frankfurt (2011/2012) gleichzusetzen. Hansas Auftritt in Liga 3 dürfte nur schwer zu toppen sein, aber Union hat definitiv die Bude gerockt. Nahezu ohne Pause und mit einer Liedauswahl die mich schwer beeindruckt hatte ging man 90 Minuten gut ab. „Zombie Nation“, mit abschliessendem „UNION!“ dürfte immernoch durch Dresden schallen. „Dem Morgengrauen entgegen“ gefiel auch sehr, und man konnte nicht wenige Blicke auf sich ziehen. Mein persönliches Highlight war folgendes Lied:
„Der Vater im Zuchthaus gestorben,
die Mutter liegt totkrank im Bett.
Die Schwester zur Hure geworden,
was soll ich allein auf dieser Welt.
Union, Union über alles,
Deutschlands unsterblichstes Team,
denn Union wird niemals zerfallen,
EISERN UNION aus Berlin“
Das ganze nach Melodie von „Dale Cavese“. Die Gesänge der Unioner können sich echt hören lassen. Der Trommler ging richtig ab, was dem ganzen noch die Krone aufsetzte. Endlich mal nicht dieses ständig langweilige Schalalalala. Weiter so, Union!
Ja zudem gab es natürlich die bekannten Gesänge wie „FC Union, Unsere Liebe...“ usw. Insgesamt ein absoluter Sahneauftritt!
Auf dem Rasen hatte Union kein Übergewicht, war aber enorm effektiv. 3 mal kam man gefährlich vor das Tor, 2 mal davon konnte man einnetzen. Die Dynamos ackerten und kämpften aber hatten schlichtweg kein Glück. Union konnte sich mit dem Sieg wieder ins Mittelfeld absetzen, für Dynamo wird es natürlich nicht einfacher. Jetzt gehts nach Cottbus, und dann hat man so unberechenbare Gegner wie Aalen, Regensburg und den FSV Frankfurt vor der Brust.