Himmelfahrt-Tour 2012

  • Himmelfahrt-Tour 2012
    (17.-20.05.2012)


    SK Sturm Graz - FK Austria Wien 3:1
    Haladas VSE U19 - Nyirsuli KFT. 1:1
    Györi ETO F.C. - Pécsi M.F.C. 3:0
    Budapesti VSC Zuglö U19 - Szolnoki MAV FC Kft. U19 1:8
    Ferencvárosi T.C. - B.F.C. Siófok 0:1
    MTK Budapest FC - Ferencvárosi T.C. II 7:1
    F.C. Slovan Liberec B - F.K. Kunice 0:4
    N.F.V Gelb-Weiß Görlitz 09 - F.C. Eilenburg 1994 0:0


    Die diesjährigen Tage nach Himmelfahrt wurden genutzt, um einmal mehr die Sachen zu packen und in die Welt hinaus zu ziehen. Ziele waren u.a. Graz, Budapest und Györ (Ungarn). 3 Urlaubstage waren nötig, um 6 Tage nacheinander frei zu haben. Für die Tour suchte und fand ich 6 weitere Leute, die ich auch recht schnell fand. Es ist natürlich nicht immer einfach in so großer Gruppe aber so wurde es zumindest eine sehr preiswerte Tour. Mit dem ein oder anderen wird es sicher weitere Touren geben, worauf ich mich schon jetzt freue.


    Donnerstag (Himmelfahrt) ging es morgens um 04:00 Uhr los. Das Gefährt wurde bei einem der großen Autovermieter geholt. 4 Tage kostete uns der 7-Sitzer (Ford Galaxy 2,0 Diesel) etwa 340 € (pro Mitfahrer 48 €). Damit fuhren wir ganz genau 2322 Km auf der gesamten Tour, und jeder mußte nur 35 € Spritgeld zugeben. Die Mautkosten für 4 Länder (CZ, AUT, SLK und HUN) von insgesamt 40 € wurden auch auf alle Mitfahrer verteilt. Übernachtet wurde in Graz (JuFa Gasthaus, 24 € pro Person mit Frühstück), Budapest (mit Frühstück 12 € pro Person) und nahe Prag (ohne Frühstück umgerechnet ca. 10 €). Alle Zimmer waren völlig in Ordnung.


    Das erste Spiel der Tour sollte um 16:00 Uhr in Graz angepfiffen werden, und so hatten wir noch genug Zeitpuffer drin. Die Fahrt nach Graz führte uns durch das sehr nette Burgenland und die wundervolle Steiermark hindurch. Die Steiermark gefällt mir unglaublich gut. Eine wunderbare Region! 2 Stunden vor Anstoß kamen wir am Stadion an. Das Auto stellten wir nahe dem Stadion ab. Dort hatte ich schon im März bei meinem letzten Besuch in Graz gestanden. Klappte wieder alles wunderbar! Im Stadionumfeld waren viele Cops präsent. Bei den letzten Begegnungen gegen Austria Wien gab es immerwieder Stress. Auch diesmal gab es einige kleinere Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Wir trafen uns vor dem Spiel noch mit Marcel aus Graz, den ich schon eine Weile kenne. Wir tauschten das ein oder andere Mitbringsel aus und Marcel klärte uns auf über die aktuelle Situation in Graz. Karten für das Spiel besorgte ebenfalls Marcel. Ein riesengroßer Dank nochmal für die tolle Organisation!


    Karten hatten wir für die Gegengerade, welche uns 30 € (erm. 22 €) kosteten. Allerdings saß niemand von uns auf seinem „gekauften“ Platz. 2 von uns gingen weiter runter, der Rest weiter Richtung Gästeblock. Kontrolliert wurde nirgends. Bestens!


    Donnerstag, 17.05.2012 um 16:00 Uhr
    1. Bundesliga Österreich
    SK Sturm Graz - FK Austria Wien 3:1
    Stadion Liebenau (Graz)
    14.251 Zuschauer (ca. 600-700 Gäste)


    Das Spiel war kein „Schmankerl“, aber dennoch ganz okay. Die erste Halbzeit dominierten die Gäste das Spiel, im zweiten Durchgang waren die Hausherren deutlich besser als die Hauptstädtler. Sturm drehte das 0:1 noch in ein 3:1. Das 1:1 war das Tor des Tages. Der Grazer Darko Bodul lederte den Ball per Fallrückzieher in den Winkel! Absolut geiles Tor! Das 2. und 3. Tor von Graz war dann das Aus für die Austria in der kommenden Europapokal-Saison. Sturm gewann das Spiel verdient, auch in dieser Höhe! Schade das es für die Grazer nur noch um die „Goldene Ananas“ ging.


    Die Stimmung war auf Heimseite schon viel besser als bei meinem letzten Besuch im März. Der Support in Halbzeit 1 ist zwar definitiv noch ausbaufähig, aber in Halbzeit 2 ging es schon teilweise ganz nett los. Das Eingeklatsche zu „Stuuuuurm - Graaaaaaaz“ kommt richtig gut! Ebenfalls das „Wenn wir hier stehen, sind wir wie benommen...“. Dabei hüpfte die ganze Kurve. Die Grazer Nordkurve kann man sich definitiv mal geben. Es gab während des Spiels noch einige Spruchbänder zu begaffen. Das 1:1 wurde mit einigen kleinen Fackeln und 1-2 Blinkern gefeiert.


    Der Gästeblock gefiel mir richtig gut an diesem Tage. Die 2 Sektoren waren zwar nicht voll, aber die Jungs machten das beste draus. Dauerhafter, oft sehr lauter, Support wurde präsentiert. Als Intro gab es eine ordentliche Pyro-Aktion der Wiener. Fackeln, Rauch und ein Breslauer Feuer wurde gezeigt. Sah sehr gelungen aus! Die Gesänge der Violetten haben mich ebenfalls überzeugt. In meinen Augen ein gelungener Auftritt. Als das Verfehlen des Europacup-Platzes feststand formierte sich oberhalb im Block ein kleiner Haufen und wollte in den Graz Sektor. Doch die Cops und ein Zaun waren im Weg. Damit blieb es beim Gestikulieren und präsentieren der „neuen“ Sturmhaubenkollektion.


    Nach dem Spiel statteten wir der „Grazer Gruabn“, der alten Heimat vom SK Sturm Graz, einen Besuch ab. Die „Gruabn“ („Grube“), im Grazer Stadtteil Jakomini zu finden, war von 1919 bis 1997 die legendäre Heimat von Sturm. Nach sagenhaften 78 Jahren, am 31.05.1997, wurde das Kapitel dann mit einem 3:0 Sieg gegen Rapid Wien beendet. Das Stadion hat sich seitdem auch sehr verändert. Nur die 1934 errichtete alte Holztribüne steht noch! Was für eine Hütte! Die Eingangstür der Tribünenseite knarrt was zusammen das ist der Hammer! 2005 wurde das Stadion wegen finanzieller Probleme an die Stadt Graz verkauft. Heute spielt der „Grazer SC Straßenbahn“ da drin.


    Nachdem wir im Hotel eincheckten ließen wir den Abend auf dem Grazer Schloßberg, im dortigen Biergarten, ausklingen. Neben leckerem „Gösser-Radler“ (Bier mit natürlichem Zitronensaft) bekam man noch einen wunderschönen Blick auf Graz serviert So läßt es sich aushalten! Hoch fuhren wir mit der Schloßbergbahn, hinunter mit dem Lift vom Wahrzeichen der Stadt („Uhrturm“) aus. Graz sammelt erneut viele Sympathiepunkte bei mir. Eine tolle, kleine Stadt.


    Am Freitag ging es dann, nach einem netten Frühstück, gegen 09:15 Uhr, weiter Richtung Ungarn. Erste Station war Szombathely und das dortige Jugendleistungszentrum „Illés Akademiá“ von Haladas Szombathely.



    Freitag, 18.05.2012 um 10:30 Uhr
    1. Liga U19-Junioren
    Haladas VSE U19 - Nyirsuli KFT. U19 1:1
    Illés Akadémia Sporttelep
    24 Zuschauer


    Dort angekommen stellten wir fest das das Spiel schon lief. Es wurde kurzfristig eine habe Stunde vorverlegt. Wir verpassten knappe 10 Minuten, aber kein Tor. Die Anlage ist recht gepflegt und bietet 2 Rasenplätze und 1 Kunstrasenplatz. Einen Ausbau sucht man allerdings vergeblich. Das Spiel war recht unterhaltsam, aber nix „großes“. Das Remis ging in Ordnung. Beide Juniorenteams mit guten Spielzügen. Eintritt war frei!


    Nach dem Spiel wurde dem „Rohonci úti Stadion“, der Heimat von Erstligist „Szombathelyi Haladás FC“, ein Besuch abgestattet. Das knapp 10.000 Plätze bietende Schmuckstück kann sich durchaus sehen lassen. Im Jahre 1923 wurde das Stadion erbaut und bietet dem Besucher einige wenige Stehplätze und viele Sitzplätze. 4 große Flutlichtmasten ragen über dem Stadion. Diese sieht man schon auf größerer Entfernung. Die überdachte Haupttribüne sieht schon sehr „gebraucht“ aus. Aber genau das versprüht unheimlich viel Flair. Das Panorama, aus einer Skyline von Plattenbauten, fügt sich nahtlos in dieses schicke Bild ein.


    Nach der Stadionbesichtigung ging es nach Györ. Nach einer Runde durch die Altstadt genossen wir das Wetter in einem Café bei einigen Getränken. Verliebt hatte ich mich mittlerweile in das „Gösser Radler“. Richtig gut! 3-4 Stunden vor unserem Abendspiel machten wir uns auf Richtung Stadion. Direkt am „ETO-Stadion“ liegt das Einkaufszentrum „ETO-Park“, in das wir noch einkehrten um etwas Nahrung zu uns zu nehmen. Für schmales Geld (880 Forint / 2,95 €) gab es guten Gulasch und Reis. Danach steuerten wir das benachbarte Stadion an.


    Freitag, 18.05.2012 um 20:00 Uhr
    1. Liga Ungarn
    Györi ETO F.C. - Pécsi M.F.C. 3:0
    ETO - Stadion (Györ)
    Ca. 3.000 Zuschauer (20 Gäste, 15 davon kamen erst zur Halbzeit)


    Das Stadion wirkt von außen schon recht impulsant. 2 recht große Tribünen mit je 2 Rängen umgeben das Stadion an den Längstseiten. Hinter einem der Tore ist das „ETO-Hotel“ erbaut worden, wovor eine 15-stufige Stahlrohrtribüne steht, die den Gästen vorbehalten ist. Andere Seite gibts lediglich eine kleine Stahlrohrtribüne direkt hinter dem Tor. Aber die 2 Tribünen haben schon was. Diese scheinen auch baugleich zu sein. Von außen denkt man zuerst „Nicht schon wieder so ´nen Betonkasten, aber die Tribünen werten das ganze definitiv auf!


    Eintritt kostete mich 1000 Forint (3,34 €). Dafür gibts mal eben n Erstligaspiel zu schauen! Perfekt! Ein paar andere von uns zahlten das doppelte, das jedoch umsonst, da auf der gesamten Tribüne freie Platzwahl war. Also wer da mal hin will... Kauft euch die billigste Karten auf der Tribüne. Ihr könnt euch da frei bewegen! Ein recht großes Schnitzelbrötchen (500 Forint / 1,66 €) und eine große Sprite (300 Forint / 1 €) gab es auch noch. Das sind Preise... Herrlich! Vor Spielbeginn wurde die Meistermannschaft von 1982 zum 30 Jährigen Titel-Jubiläum von den Fans gefeiert.


    Das Spiel war sehr ansehnlich, wie ich fand. Györ gewann 3:0, und das hochverdient. Das 3:0 war das Tor des Abends. Ein satter Strich aus 20 Metern in den Winkel. Stimmung war prinzipiell Fehlanzeige. 15 Gäste mit 2-3 kleinen Fahnen kamen erst zur Halbzeit rein. Ein Ordner meinte, das das Spiel uninteressant für die Jungs sei, und man so den Eintritt spart. Aha, und dafür über 300 Kilometer fahren! Na Hut ab! Als sie rein kamen wurde erst einmal der Heimanhang provoziert und einer der Gäste meinte seinen blanken Hintern präsentieren zu müssen! Mein lieber Scholli! Nach dem 3:0 wurden die Fahnen wieder abgenommen.


    Wir setzten uns nach dem Spiel ins Auto und legten die letzten Kilometer bis Budapest zurück, wo wir ca. 23:30 Uhr am Hotel ankamen. Nach eine Dusche und etwas „Suchterei“ (W-Lan ist schon was geiles im Ausland!) ging es auch ins Bett! Den nächsten Morgen stand für 09:15 die Abfahrt zu Spiel 1 an. Vorher gab es im Hotel noch ein recht nettes Frühstück. Der Plan für Samstag änderte sich noch 2 mal. Am Vortag entschieden wir das 09:00 Uhr und 12:00 Uhr Spiel sausen zu lassen, und dafür nur 1 Spiel um 10:00 am Vormittag zu machen, da dieses zu hoher Wahrscheinlichkeit im Hauptstadion stattfinden sollte. Als wir dann sahen das das Derby zwischen MTK Budapest und der „Zweiten“ von „Fradi“ (Ferencvaros) auch auf Samstag verlegt wurde, änderten wir den abendlichen Plan auch nochmal. So ließen wir Dunaujvaros sausen, und wählten dafür das Spiel bei MTK. Zuerst ging es aber in den Nordosten der Stadt...


    Samstag, 19.05.2012 um 10:00 Uhr
    2. Liga U19-Junioren Zentral-Ungarn Klasse B
    Budapesti VSC Zuglö U19 - Szolnoki MAV FC Kft. U19 1:8
    Szönyi uti Stadion (BVSC-Stadion)
    29 Zuschauer


    Am Stadion angekommen, stellten wir das Auto direkt am Stadion ab, und staunten nicht schlecht. Was für eine geile Hütte! Absolut empfehlenswert! Wer auf alte gammlige Stadien steht, für den ist das genau das richtige. Das absolute Highlight sind die 5 Flutlichtmasten, wovon 3 auf einer Seite stehen. Einzigartig und noch nie zuvor irgendwo gesehen! Das Stadion bietet eine Haupttribüne, die unten 9 Reihen mit Sitzschalen bietet, und oben auch einige Bänke, die aber nach Pressetribüne aussehen. Mittig ragt einer der riesigen Masten über dem Stadion! Gegenüber, die Gegengerade, bietet 7 alte Bankreihen aus Holz. Viele Planken davon sind aber schon nicht mehr da. Gut zerfallen das Teil. Mittig gibt es noch einige Sitzschalen. Hinter einem der Tore, in der Kurve, sieht man nur noch Gestrüpp. Früher waren da aber noch einige Stufen, mein ich. Gegenüber hat man 19 Stufen mit alten rostigen Wellenbrechern, die zum stehen oder auch sitzen einladen. Mittig in der Kurve findet der geneigte Stadionbesucher noch eine schöne alte Anzeigetafel mit Uhr. In einer der Ecken prangt ein sehr schickes Graffiti. Das Spiel plätscherte so dahin. Die Gäste zeigten den BVSC-Junioren die Grenzen auf und siegten 8:1 auf deren Platz. Der BVSC wurde 1911 gegründet, und im Jahre 2001 endete die Ära „BVSC“. Die Junioren spielen unter dem Namen weiter. Ich war schwer beeindruckt von diesem Stadion! Im Anschluß ging es kurz an die Donau um Bilder vom Parlament zu machen. Wirklich eines der beeindruckendsten Bauwerke, die ich bisher gesehen habe. Nachdem Bilder geschossen wurden, ging es nahe der Donau in ein sehr nettes Lokal. Dort gab es Gulasch mit „Potatoe Noodles“ (Ich kann bis heute nicht erklären was das genau war). Dazu ein leckeres Radler. So konnte man es sich gut gehen lassen im Schatten. Als alle fertig waren ging es dann zu „Fradi“, denn es mußte noch eine Fankarte gemacht werden lassen. Nur mit dieser personalisierten Karte erhält man Eintritt ins Stadion!


    Samstag, 19.05.2012 um 15:00 Uhr
    1. Liga Ungarn
    Ferencvárosi T.C. - B.F.C. Siófok 0:1
    Albert Flórián Stadion (Budapest)
    Ca. 6.500 Zuschauer (34 Gäste)


    Das Gefährt wurde in einer Nebenstraße des Stadions abgestellt. Wir teilten uns etwas auf, um nicht allzu doll aufzufallen. Im Fanshop wurden die bereits erwähnten Fankarten geholt. Man bekommt eine Karte mit Foto von sich darauf, wenn man seinen Perso abgibt und ein Formular ausfüllt. Eintritt war an diesem Tage frei, jedoch war diese Karte trotzdem nötig. Im Stadion saßen wir alle verteilt. Die 2 Björns, Andre aus Leipzig und Ich saßen allerdings zusammen. Überhaupt waren wir auf der Tour regelmäßig oft zusammen, was auch in Ordnung so ist. Die nächsten Touren werden kommen, wo wir 4 zusammen auf Achse gehen! Fradi lud wie gesagt alle Zuschauer ein, und gute 6.500 folgten der Einladung auch!


    Die Stimmung war schon recht geil. Trotz leerem Gästeblock, mittelmäßigem Tabellenplatz und freien Eintritt (was wohl einige Eventler anzog) machten die Ultras von Fradi recht gut Alarm hinter ihrer „Green Monsters“ - Fahne. Zu Beginn gab es eine nette Pyro-Aktion und während des Spiels guten Support. Brachial laut des öfteren, dazu geschlossen und melodisch. Gefiel mir gut! Die Hüpfaktion mit Rücken zum Spielfeld war echt gut! Zu Beginn wurde die ungarische Hymne gespielt und das ganze Stadion stand auf und sang mit. Erst dachte ich an eine Art Trauerfeier weil alle aufstanden und so wirkten als wenn sie „gedachten“, doch es war dann doch „nur“ die Hymne. Dies war schon gut mit Erpelpelle verbunden. Fradi gewann seit Gründung der „Sektion“ Fußball, im Jahre 1900 (1899 Gründung des Turnvereines), 28 x den Meistertitel und 20 x den Pokal. Ein Verein mit sehr großer Tradition also.


    Auf dem Rasen war Fradi für mich das bessere Team in einem durchschnittlichen Spiel. Die Gäste machten aber in Halbzeit 2 das 0:1 und holten etwas glücklich den 3er.


    Das „Albert-Florian-Stadion“ gefällt mir sehr gut. Klein aber fein. Bis auf die Hintertor-Seite im Südosten hat der Stadionbesucher ca. 20 Sitzreihen (Sitze in Vereinsfarben Grün & Weiß) zu Verfügung. Insgesamt bietet das 1971 bis 1974 erbaute Stadion 18.100 Zuschauern Platz. Speziell ist auch die bereits beschriebene Südost-Seite. Dort findet man das Funktionsgebäude, wo auch eine Ehren-Loge und weitere kleine Logen untergebracht sind. Davor steht eine Statue (wohl Albert Florian). Die Haupttribüne ist zweigeteilt, wo im oberen Bereich die Presseplätze zu finden sind. Das komplette Stadion (bis auf die Presseplätze und die Logen „natürlich“) ist unüberdacht. Die 4 wirklich sehr geilen Flutlichtmasten überzeugen vollends. Einen wahnsinnigen Eindruck bekommt man, wenn man in den Ecken direkt an den Füßen der Masten steht. Absolut irre! Nach Abpfiff ging es zügig zum Auto und ein paar Kilometer weiter zu MTK.


    Samstag. 19.05.2012 um 17:30 Uhr
    2. Liga Ungarn - Staffel West
    MTK Budapest FC - Ferencvárosi T.C. II 7:1
    Hidegkuti Nándor Stadion (Budapest)
    Ca. 600 Zuschauer (120 Gäste)


    Das Auto wurde wieder direkt am Stadion abgestellt. Für 1000 Forint (ca. 3,35 €) gab es eine schicke Eintrittskarte und Einlaß in ein wirklich geiles Stadion. Der MTK Budapest FC wurde 1888 geründet (die Fußballabteilung 1901). Seitdem holte der Club der u.a. von Mitgliedern des Judentums gegründet wurde und deshalb oft abfällig „Judenclub“ genannt wird, satte 23 Meistertitel und 12 Pokalsiege. Zudem war der Club unter dem Vorgängernamen „Budapesti Vörös Lobogó“ im Jahre 1956 erster Europapokalteilnehmer aus Ungarn. 1964 stand man sogar im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger gegen Sporting Lissabon, welches man allerdings knapp in einem Entscheidungsspiel verlor. Wie auch schon Fradi, auch hier ein Verein mit langer Tradition.


    Das Stadion wurde 1947 (wieder) eröffnet, nachdem es im Krieg zerstört wurde. Später wurde es an der ein oder anderen Stelle mal etwas renoviert aber im Grunde genommen, steht das Stadion noch so wie damals. Die Haupttribüne sieht von außen aus wie eine alte Fabrikfassade. Absolut kultig! Auch im inneren des Stadions bekommt man kaum seinen Mund zu. Hinter dem Tor auf der Ostseite findet der Stadionbesucher eine Kurve (mit 35 Stufen), die durch ein Marathontor getrennt ist. Links vom Marathontor steht wieder eine Statue. Ich nehme an es handelt sich hierbei um „Nandor Hidegkuti“. Nach dem ehemaligen Spieler und Trainer des MTK ist auch das Stadion benannt. Dahinter ist eine Art kleines Fabrikgebäude, wo eine Anzeigetafel dranhängt. Die Haupttribüne ist überdacht und recht steil. Vor der Tribüne wurden nochmals 5 Sitzreihen installiert. Die Gegentribüne, mit Sitzen in den Vereinsfarben Blau und Weiß, beinhaltet am östlichen Ende auch den Gästesektor. Die Westkurve gefällt mir am besten. Schön weitläufig erinnert diese etwas an die alte Gästekurve im Kurt-Wabbel-Stadion in Halle/S. Dazu viele Wellenbrecher in Blau und Weiß. Die Weißen allerdings sind durch den Rost eher nicht mehr so „Weiß“. Dazu in den Ecken 4 geile Flutlichtmasten. Eine richtig geile „Old-School“-Hütte.


    Das Spiel war eine klare Sache für die Hausherren. Mit 7:1 wurde die 2. Mannschaft von Fradi auseinander genommen und nach Hause geschickt. Der MTK befindet sich mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz der Tabelle und wird in der kommenden Saison wieder erstklassig sein. Gefällt mir! Die ca. 120 Fradi-Fans kamen nach und nach ins Stadion und bis auf ein paar Beleidigungen bekamen die nix heraus. Auf MTK-Seite wurde nach den Toren ab und an ein Schlachtruf zum Besten gegeben. Anpeitscher war hier ein etwa 80 Jähriger in MTK-Hobe. Kultig! Nach dem Spiel ging es zügig zum Auto, denn es standen noch ca. 5 Stunden Fahrt nach Prag auf dem Plan. Dort kamen wir dann 00:15 Uhr etwa an. Die Pension kannte ich noch von der letzten tour im April nach Bratislava und Wien. Wir fielen recht bald ins Bett, denn um 09:15 Uhr war bereits wieder Abfahrt. Am letzten Tour-Tag ging es von Prag aus nach Liberec, wo dem „Mestsky Stadion“ ein Besuch abgesatttet werden sollte.


    Sonntag, 20.05.2012 um 10:15 Uhr
    3. Liga Tschechien - Staffel West (CFL)
    F.C. Slovan Liberec B - F.K. Kunice 0:4
    Mestský Stadion (Liberec)
    99 Zuschauer


    Das Mestsky Stadion gefällt mir, obwohl es nichts außergewöhnliches zu bieten hat. Hinter einem der Tore gibt es nur einen Graswall, wo mittig Anzeigetafel auf einem kultigen Sockel steht. Gegenüber in der anderen Hintertor-Kurve bietet sich dem geneigten Stadionbesucher ein paar Stufen, sonst nichts. Die Gegengerade bietet ebenfalls nur ein paar Stufen, und mittig eine Terrasse mit Bänken und Tischen. Dort läßt es sich aushalten! Die überdachte Haupttribüne bietet auf 16 Stufen Platz für Zuschauer. Das Dach wurde vor 2-3 Jahren erneuert. Das Spiel war jetzt nicht das Gelbe vom Ei, aber dennoch unterhaltsam. Immerhin 4 Tore fielen! Im Anschluß ging es weiter nach Görlitz. Die Fahrt verlief äußerst witzig. Radfahrer, die überholt wurden, hatten das „Glück“ von uns in bester „Tour de France“ - Manier angefeuert zu werden. Die Blicke der Radfahrer - Unbezahlbar!


    Görlitz wird ja oft „die schönste Stadt Deutschlands“ genannt, wovon ich mich schon lange mal überzeugen wollte. Nach einer Runde durch die Altstadt komme ich zu dem Entschluß das Görlitz wirklich sehr nett ist, aber schönste Stadt Deutschlands? Nicht wirklich. Nach unserer Tour durch die Altstadt steuerten wir die Sportstätte „Junge Welt“ an.


    Sonntag, 20.05.2012 um 15:00 Uhr
    Sachsenliga (6. Liga)
    N.F.V Gelb-Weiß Görlitz 09 - F.C. Eilenburg 1994 0:0
    Stadion „Junge Welt“ (Görlitz)
    329 Zuschauer (20 Gäste)


    Die Sportstätte „Junge Welt“ gefällt mir recht gut. Diese ist zweiseitig, auf beiden Geraden bebaut. Eine Seite bietet Stehränge an, die recht hoch sind für einen 6.Liga Spielort. Gegenüber befinden sich 3 Reihen Sitze in Gelb. Der „Niederschlesische Fußballverein“ aus Görlitz konnte gegen die Gäste aus Eilenburg nicht das Tor treffen, obwohl man etwas besser war. So blieb es bei einem 0:0. Am Eingang wurde ich 4 € los, wofür ich eine nette Eintrittskarte bekam. Auch das Radler für 2 € überzeugte mich. So machten wir es uns im Schatten bequem und ließen die Tour beim letzten Spiel Revue passieren. Nach Abpfiff ging es über Dresden, wo wir einen der Mitfahrer zum Bahnhof brachten, wieder zurück nach Berlin. Um 21:00 Uhr war ich wieder zu Hause. Nett war´s!


    Ein Dank geht noch an Björn, für die Bereitstellung der sehr geilen schwarz/weiß Bilder und André für die Fradi-Bilder, da ich meine Kamera im Auto gelassen hatte.


    Bilder sind auf meinem Blog zu sehen ;)