Ich werde mir heute Mühe geben, in Abhängigkeit von meinem mentalen Gesamtzustand so ausführlich wie möglich zu tickern:

Finale Landespokal
-
-
Glückwunsch zum Pokalsieg!
Kannst du mal bitte begründen, warum Waren in die Oberliga aufsteigen soll?
(sobald du wieder nüchtern bist, die Feier sei dir gegönnt...) -
Also, die Version, die heute in Parchim die Runde machte:
- Schöneiche soll sich aus der OL zurückgezogen haben
- Damit soll MV einen weiteren Aufsteiger stellen dürfen
- Sievershagen wollte nicht
- Pampow wollte nicht
- Waren wollte
Alles ohne Gewähr... -
Wohltuend bescheiden und sportlich fair äußerten sich beide Vereinschefs vor dem Anpfiff am Mikrophon des Stadionsprechers und sie waren sich vor allem darin einig, dass für den angestrebten Pokalerfolg auch ein wenig Glück vonnöten sei. Und Schönberg hatte deswegen vorgesorgt: Tim Kantorzik, Spieler der E-Junioren an der Maurine, wollte unbedingt seinen Teil zum Gelingen des Unternehmens Pokalsieg beitragen. Dazu bastelte er einen grün-weißen Pokal mit der Aufschrift „Viel Glück Jungs“. Dieser hing dann an der Schönberger Kabinenwand über der Taktiktafel und er scheint seinen Zweck voll erfüllt zu haben, denn Tim’s Verein, der FC Schönberg 95, konnte am Ende eines spannenden Abends den heißbegehrten Landespokal mit auf die Heimreise nehmen. Aber der Reihe nach: Das Bestreben, möglichst keine Fehler zu machen, führte im ersten Durchgang zunächst zu einem Spiel ohne größere Höhepunkte. Hochkonzentriert spulten beide Mannschaften ihr Programm ab und das trug sich vornehmlich zwischen den Strafräumen zu. Einzige Ausnahmen: Benjamin Heskamp war in der 5. Minute kurz vor Thomas Haese am Ball und auf der Gegenseite konnte Gabor Ruhr 5 Minuten später bei einem Wilke-Freistoß erst im Nachfassen klären. Aber nach gut 20 Minuten gelang es dem Sievershäger SV, das Spiel zunehmend in die Schönberger Hälfte zu verlagern. Zwingende Tormöglichkeiten kamen dabei trotzdem nicht zustande - vor allem deswegen, weil die Abseitsfalle der Westmecklenburger perfekt zuschnappte. Auch die wenigen zaghaften Konterversuche der Schönberger blieben zumeist im Ansatz stecken. Die beste Torgelegenheit vergab Robert Bullerjahn in der 38. Minute, als er eine Franke-Vorlage in Rückenlage über das Tor beförderte. Im Gegenzug erging es einem Volleyschuss vom Tom Körner nicht besser – auch er flog weit vom Ziel entfernt ins Aus. Ein total verunglückter Rückpass von Markus Thoms brachte dann vor der Pause doch noch das erste Tor. Thomas Haese erlief den Ball, scheiterte jedoch im ersten Versuch am glänzend reagierenden Benjamin Heskamp. Die Kugel kam aber in hohem Bogen zu Schönbergs Routinier zurück und dieser traf mit einem Volleyheber passgenau unter die Latte zur Schönberger Führung.
Nach dem Wiederanpfiff spielte vor allem der Sievershäger SV. Die Maurinekicker wurden förmlich in die eigene Hälfte gedrängt und hatten in der Abwehr Schwerstarbeit zu leisten. Ein paar Spaßtouristen, die sich selbst wohl dem SSV-Lager zuordneten, sorgten in der Phase, in der der berühmt berüchtigte Sievershäger Angriffswirbel so richtig auf Touren kam, für eine Spielunterbrechung und dafür kann man diesen Leuten aus Schönberger Sicht eigentlich schon irgendwie dankbar sein. Es war die Zeit zum Luftholen und Neuordnen, denn anschließend blieb der SSV zwar weiter feldüberlegen aber insgesamt weniger durchschlagskräftig. Was an Bällen trotzdem auf das FC95-Tor kam, wurde vom gewohnt großartigen Gabor Ruhr weggefangen. Und mit zunehmender Spieldauer boten sich dem FC Schönberg 95 immer bessere Konterchancen, die aber allesamt nicht konsequent genug ausgespielt wurden. So blieb es bis zum Abpfiff ungemein spannend. Aber als dann aber Peter Brügmann nach 5 Minuten Nachspielzeit sein letztes Spiel als Schiedsrichter beendete, brachen auf Schönberger Seite alle Dämme. Zum 7. Mal konnten die Schönberger den Landespokal im Empfang nehmen und sie feierten diesen tollen Erfolg noch auf dem Platz überschwänglich mit ihren Fans.
„Es hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen“, trauerte SSV-Coach Jens Hillringhaus vor allem den vergeben Chancen aus der zweiten Halbzeit nach. „Allerdings hätte Schönberg in den letzten 10 Minuten, als wir aufmachen mussten, den Sack auch zumachen können.“ Sein Gegenüber Axel Giere, Trainer des frischgebackenen Landespokalsiegers, befand: „So ist Fußball. Ein schwerer Fehler hat das Spiel entschieden.“Statistik
FC Schönberg 95: Gabor Ruhr, René Sahmkow, Hannes-Michel Köhn, Sascha Woelki, Daniel Erpen-Köhn, Martin Krefta (60. Marco Pajonk), Niwar Jasim (66. Jonni Jahnke), Thomas Manthey, Tom Körner (87. Lukas Igbineweka Egbon), Daniel Bendlin, Thomas Haese
Sievershäger SV 1950: Benjamin Heskamp, Tom Wilke (73. Jan Runge), Fabian Pieper, Robert Franke, Ryan Ernst Gyaki, Ihor Palahnyuk, Adrian Rakowski, Tim Schmitt, Markus Thoms, Robert Bullerjahn (66. Tim Hermann), Tobias Gregull
Tor: Thomas Haese (41.)
Gelbe Karten: René Sahmkow (14., Foulspiel), Marco Pajonk (71., Unsportlichkeit) – Markus Thoms (23., Foulspiel), Ryan Ernst Gyaki (49., Foulspiel)
Zuschauer: 722
Schiedsrichter: Peter Brügmann (Schwerin)
Schiedsrichterassistenten: Marco Semrau, Dietmar Voß
Vierter Offizieller: Tino Männer