Schwarz, schwärzer, Paderborn
Das Spiel
Ein Spruch der eigentlich die „katholischste“ Stadt Deutschlands beschreiben soll. Diesmal aber eher das Spiel zwischen dem westfälischen Aufstiegsaspiranten und dem sächsischen Liganeuling zusammenfasst. Wer für das letzte Spiel im Alfred-Kunze-Sportpark ein rauschendes Fest erwartet hatte, wurde auf ganzer Linie enttäuscht. Von offizieller Seite kamen ein kurzer Bericht im Stadionheft und ein paar Sätze über den Stadionsprecher. Bei den Spielern war keinerlei spielerisches Feuer zu entdecken. Und die Fans kamen nur in erschreckend geringer Zahl. Ohne die dutzenden Bengalos und einer kritische Choreographie zum Spielbeginn wäre auch hier tote Hose gewesen.
Die erste Halbzeit war vermutlich die schwächste der aktuellen Regionalligaspielzeit. Zwei Bergner-Freistöße, die halbwegs knapp über das Tor gingen und druckvolle fünf Minuten vor der Pause. Nur ein Bergner-Kopfball an das Außennetz konnte noch als Chance verbucht werden. Ansonsten eine Unmenge Fehlpässe, Befreiungsschläge und nur selten der Versuch eines geordneten Zusammenspiels. Die einzige nennenswerte Chance der Paderborner wurde mustergültig von Schönberg und Kittler vorbereitet. Die beiden konnten sich einfach nicht einigen wer nun den Ball übernimmt, also schnappte sich Donkov das Leder, verfehlte das Tor aber um drei Meter.
So schlecht konnte es nicht weitergehen. Nach dem Seitenwechsel waren zwar verstärkte Bemühungen zu erkennen, aber auch nur wenige zwingende Torraumszenen. Einzig Cramer, der aus bester Position den Ball zehn Meter über das Tor ballerte und Bergner mit einem Schuss knapp neben das Tor hatten nennenswerte Chancen. Ein Tor für die etwas verbesserten Gäste wäre auch fast noch gefallen. Friedrich testete seinen eigenen Torhüter mit einem als Rückgabe (?) gedachten Kopfball. Rechner konnte aber großartig parieren.
Kurios bleibt, dass Chemie mit diesem erstolperten Punkt und einem Sieg von Dresden in Wattenscheid sogar noch die Abstiegsplätze verlassen kann. Paderborn trennt nur das schlechtere Torverhältnis von einem Aufstiegsplatz.
Die Fans
Was will denn ein SC Paderborn in der zweiten Liga und dazu noch ein neues und größeres Stadion? Neun Auswärtsfans bei guten Aufstiegschancen sind noch nicht einmal oberligareif. Nichts zu hören, die Leute waren mit ihren zwei Transparenten gerade einmal anwesend. Auf Seiten der Chemiker ein durchschnittlicher akustischer Support für ein Regionalligaspiel, aber eine einzige Katastrophe für das vermutlich letzte Punktspiel im Leutzscher Holz. Nur die Aktionen der Diablos wussten zu überzeugen. Danke!
Das Umfeld
Eine neue Zeitrechnung hat begonnen, so will es zumindestens die Vereinsführung sehen. Immer nach dem Motto: „Neues Stadion, neues Glück“. Es wird sich zeigen, ob sich spielerisches Niveau und Zuschauerzahlen mit dem 07. März 2004 sprunghaft verbessern. Die Stimmung um das letzte Spiel drückt aber auch die Verärgerung vieler Fans aus: die Forderung nach reinen Stehplätzen im Zentralstadion wurde gegenüber den Stadionbetreibern nicht durchgesetzt. Es wird interessant, ob der Umzug von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein wird. Dann wird sich auch zeigen wie schwarz der 06. Dezember 2003 nun wirklich war.
Die Statistik
Zuschauer: 3.678 (davon 9 aus Paderborn)