"Winterabschluß-Tour 2012" (Eintracht-Dynamo + zu Besuch bei den Würzburger Kickers & ZFC Meuselwitz)

  • „Winterabschluß-Tour 2012“


    16.03 (FR) 18:00 SG Eintracht Frankfurt - SG Dynamo Dresden 3:0
    17.03 (SA) 15:00 FC Würzburger Kickers - TSV Aubstadt 1:2
    18.03 (SO) 13:30 ZFC Meuselwitz - VFC Plauen 2:2


    Hallo Frühling!


    Die ersten schönen Tage standen vor der Tür, und für uns hieß es die letzten Urlaubstage genießen. Wir machten noch eine Tour von Donnerstag bis Sonntag, welche uns u.a. nach Frankfurt/Main, Würzburg und ins thüringische Meiningen brachte. Donnerstag Abend holten wir den Mietwagen beim „großen grünen“ Vermieter ab. Wir bekamen einen BMW 318d in herrlichem Weiß, der mit enorm gutem Verbrauch (5,8 Liter bei ca 170 Km/h mit Tempomat auf der Autobahn) glänzte. Da wir den Großteil der Tour das Auto über „Mfg.de“ voll machten, blieben wir neben der Miete von 130 € auf ca. 40 € Spritkosten für 1.500 Kilometer sitzen. Damit lässt es sich leben. Die erste Etappe führte uns an die Saale, nach Halle. Dort hatten wir allerdings nur eine Übernachtung im Etap Hotel (27€ im DZ) eingeplant.


    Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Frankfurt. Ziel war das Freitagabend-Spiel Eintracht gegen Dynamo. Die Fahrt verlief einwandfrei, und wir kamen 4 Stunden vor Anpfiff am Main an. Unser Hotel für die nächste Nacht lag genau neben dem Waldstadion, direkt zwischen den ganzen Sportverbänden. Wir buchten über unsere bekannten Webseiten eine Nacht im „Lindner Hotel & Sports Academy“. Das 3* Hotel hat locker das Niveau von einem 4* Haus. Das ganze kostete uns im DZ mit sehr gutem Frühstück 45 €. Ein Top-Preis für das Niveau. Das Frühstück am nächsten Tag war eines der besten, die wir je in einem Hotel genossen haben. Wir checkten erst einmal im Hotel ein, ruhten uns kurz aus, und machten uns nochmal kurz in die Stadt auf, was gegen den Hunger tun. Eine Stunde vor Anpfiff kamen wir wieder am Waldstadion an, und stellten das Gefährt für 4,50 € auf einen großen Parkplatz nahe des Stadions. Die letzten Meter wurden zu Fuß zurückgelegt.


    Freitag, 16.03.2012 um 18:00 Uhr
    2. Bundesliga
    SG Eintracht Frankfurt - SG Dynamo Dresden 3:0
    Waldstadion (Frankfurt/M.)
    37.100 (ca. 1.000 Gäste trotz Gästeverbot)


    Die Vorfreude auf dieses Spiel, was fantechnisch sicher zu einem der besten Duelle dieser 2.Liga-Saison gehört, war riesengroß. Karten für die Westtribüne (23 €) wurden über den Heimverein organisiert. Das klappte wunderbar. Online bestellt und 2 Tage später lagen die begehrten Tickets im Briefkasten. Schneller gehts echt nicht. Alles war angerichtet und dann machte uns die Nachricht, das Dynamo keine Gästefans mitbringen darf, einen satten Strich durch die Rechnung. Für uns war zwar sofort klar, das wir trotzdem die Fahrt antreten, aber ein leerer Fanblock beim Fußball, ist wie Sommer ohne Sonne. Wenige Zeit später erwischte es die Eintracht auch, die nun beim Spiel bei Union Berlin keine Gäste mitbringen dürfen. Der DFB ließ also die „Muskeln“ spielen und bestrafte beide Clubs enorm. In Dresden hatte man in der Vorwoche dem DFB bereits den Mittelfinger gezeigt, als trotz leerem Stadion (ebenfalls ein Bestandteil der Strafe des DFB) um die 40.000 „Geistertickets“ verkauft worden waren. Damit verpuffte der 1. Teil der Strafe schon einmal etwas. Nun also das Spiel in Frankfurt. Trotz des Verbotes für Gästefans waren dann trotzdem um die 1.000 Dynamo-Fans im Waldstadion.


    Der Blick in den leeren Gästeblock ließ einem schon einen ordentlichen Brechreiz verspüren. Doch nebenan, auf der Heimtribüne sah man schon vor Anpfiff einige bekannte Gesichter aus Dresden. Es wurden mehr und mehr. Die ersten „Dynamo“-Rufe ertönten. Aber nicht von dort, sondern von der Westtribüne. Dort waren im Ober- und Unterrang ebenfalls nicht wenige Dynamos. Kurz vor Anpfiff machten sich auf einmal um die 250 Dresdner im Heimbereich auf und marschierten über die Tribüne in den Nebenblock des eigentlichen Gästeblocks. Es folgten noch weitere Dresdner die von draußen kamen. In der 2. Hälfte war der Pulk auf ca. 5-600 angewachsen. Auf der Westtribüne waren auch noch einige Hundert, was die Anzahl der Gäste auf etwa 1.000 wachen ließ. Die DFB-Heinis dürften gut abgekotzt haben. Die Ordner und Cops waren zu Beginn der ganzen „Wanderung“ merklich überrascht, doch während des Spiels blieb alles locker. Man ließ die Gäste machen. Nach dem Spiel wurden die Dresdner Fans noch gut 1 Stunde festgehalten. Beim Marsch zum Bahnhof gab es wohl noch einen Versuch von Frankfurter Fans an die Gäste heran zu kommen.


    Im Stadion war die Stimmung recht gut. Die Gäste kann man natürlich nicht bewerten da sie ohne jegliche Hilfsmittel und optische Elemente vor Ort waren. Aber für das Erscheinen alleine gibts von mir ´nen Daumen nach oben! Angefeuert wurde trotzdem. „Dynamo“ hallte des des öfteren durchs Stadion. Es gab sogar einen Wechselgesang mit den Dresdnern auf der Westtribüne. Mit den Heimfans gab es auch einen „Scheiss DFB - Wechselgesang“. Die Frankfurter schickten aber jedes Mal ein „Scheiss Dynamo“ hinterher um ihren Standpunkt klar zu machen.


    Die „Nordwestkurve“ gefiel mir ganz gut an diesem Tage. Es wurde schön laut (teils brachial laut) gesungen und angefeuert. Viele Fahnen wurden geschwenkt und mitgemacht haben auch sehr viele. Sah gut aus! Bei einigen Liedern dröhnte es teilweise richtig im Ohr. Der Auftritt übertraf meine bisherigen Besuche dort. In dieser Verfassung zählt die Frankfurter Fanszene definitiv zu den Besten in Deutschland.


    Das Spiel war schnell entschieden. Der Eintracht reichten 45 sehr gute Minuten um ein 3:0 heraus zuschießen. In Halbzeit 2 schaltete man einen Gang zurück, und war trotzdem noch das bessere Team. Dynamo hatte nicht den Hauch einer Chance. Die Eintracht wird so sicher aufsteigen. Eine sehr starke Leistung der Hessen!


    Nach dem Spiel beobachteten wir noch etwas die „Festsetzung“ der Gäste. Nach 45 Minuten allerdings machten wir uns auf in die Innenstadt um den Abend ausklingen zu lassen. Die Altstadt überzeugte uns hier vollends. Ebenfalls sehr schön waren die Oper und das Mainufer, an dem wir noch etwas die Zeit vertrödelten. Danach ging es dann ins Hotel zurück.


    Der Samstag startete für uns mit einem wunderbaren Frühstück im Hotel. Da gab es alles, was das Herz begehrt. Bei herrlichem Sonnenschein ging es danach ins unterfränkische Würzburg. Neben Fußball standen hier auch einige Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. „Käppele“, „Residenz“ (Schloß) und Mainufer wurden besichtigt. Eine sehr schöne Innenstadt findet man dort vor, und der Blick von der „Käppele“ aus auf die Stadt hinab war schon sehr schön! Fußball wird in Würzburg natürlich auch gespielt, und so wurde das „Dallenbergstadion“ angesteuert.


    Samstag, 17.03.2012, um 15:00 Uhr
    Landesliga Bayern (Staffel Nord)
    FC Würzburger Kickers - TSV Aubstadt 1:2
    Dallenbergstadion (Würzburg)
    Ca. 300 Zuschauer (220 zahlende)


    Das Spiel war recht interessant. Die Heimmannschaft startete zwar recht gut gegen den TSV, doch die Gäste, mit 7 Siegen in Folge, standen defensiv sehr gut und erspielten sich schon bald erste Chancen. Mit 0:0 ging es aber in die Pause. In der 2. Hälfte ging es genauso weiter wie es im ersten Durchgang aufhörte. Die Gäste mit den besseren Chancen, die Würzburger hingegen fanden kaum eine Lücke durch die sehr gute Abwehr des TSV. Das 0:1 (52.) war nur eine Frage der Zeit. Im Gegenzug machte Würzburg das 1:1. Der TSV vergab noch einige Chancen, sogar einen Elfmeter. Doch in der 88. Minute wurde die Mühe belohnt und der TSV machte das Siegtor zum 1:2 Auswärtssieg. Die „Rothosen“, wie die Würzburger genannt werden, hatten einfach zu wenig Siegeswillen. Der TSV gewann verdient bei den Würzburgern.


    Stimmung gab es nicht im Stadion. Auf Heimseite gab es zwar ein Dutzend Leute hinter 2 Fahnen, aber was hören lassen wollten sie nicht. Die Gruppe ist, wie man hörte, arg dezimiert worden, nachdem es in der Vorwoche etwas Ärger beim Auswärtsspiel in Bayreuth gab. So wurde ca. 20 Leuten empfohlen lieber fern zu bleiben, auch weil die Polizei vor Ort ermittelte.


    Das „Dallenbergstadion“ finde ich sehr gut. Der Eingang alleine ist schon sehr schick. 4 ausgebaute Seiten umschließen den Rasenplatz. Eine überdachte Tribüne mit 9 Sitzreihen und 5 Stehstufen (oberhalb) fällt einem sofort ins Auge. Die anderen 3 Seiten bieten Stehstufen zum Verweilen an. Die Gegengerade bietet 10, die beiden Hintertorseiten je 13 Stufen an. Dazu findet der Stadionbesucher noch viele Wellenbrecher. Eintritt gab es für 12 €. Die Männer zahlen da 7 €, die Frauen 5 €. Ein nettes, farbiges Programm gab es gratis dazu. Das Radler gab es für 2,50 €, die Stadionwurst für 2 €. Die Wurst überzeugte mich jetzt nicht so, aber das Radler war sehr gut.


    Nach dem Spiel ging es weiter in Richtung Thüringen. In Meinigen, was zwischen Thüringer Rhön und Thüringer Wald liegt, hatten wir uns in der „Pension Schlemmerstube“ einquartiert. Die Gegend dort ist wirklich wunderschön. Und wieder wurde bewiesen das es in Deutschland wunderschöne Ecken gibt. Das Einfahren in den Ort Meiningen wurde begleitet von einem wunderschönen Sonnenuntergang. Wir steuerten die Pension an, brachten unsere Sachen aufs Zimmer und fuhren noch einmal in die Stadt. Wir wollten zum Abendessen echte Thüringer Küche genießen. In der Kutscherstube wurden wir dann fündig. Nach dem Abendessen ging es in die Pension zurück.


    Am Sonntag starteten wir wieder mit einem kleinen, aber netten, Frühstück. Danach ging es nochmal ins Herz der Stadt, wo u.a. das Schloß, das Theater und die nahe gelegene „Märchenhöhle“ begutachtet wurden. Nettes Städtchen, dieses Meiningen! Mittags machten wir uns dann auf, in Richtung Heimat. In Meuselwitz sollte allerdings noch ein Zwischenstop eingelegt werden.


    Sonntag, 18.03.2012, um 13:30 Uhr
    Regionalliga Nord
    ZFC Meuselwitz - VFC Plauen 2:2
    Ernst-Grube-Stadion (Glaserkuppe Meuselwitz)
    960 Zuschauer (ca. 70 Gäste)


    Das Auto wurde in der Bergsiedlung, wo auch das Stadion steht, abgestellt. Da waren überall Parkplätze frei, und der Rest des Publikums fuhr auf den Parkplatz direkt am Stadion. Der unterschied war, das der Geld kostete. An der Kasse musste man erst einmal bei den ganzen verschiedenen Kategorien durchsehen. Stehplatz überdacht,. Stehplatz unüberdacht, Sitzplatz überdacht, Sitzplatz unüberdacht. Dazu wurden einige Tribünen nochmals geteilt. Nicht zu vergessen die 4 farbigen Sektoren. Wozu macht man da so einen Aufriss? Da kommen nicht mal 1.000 Leute. Reicht es da nicht Steh und Sitzplatzkarten zu verkaufen?! Nun ja... wir zahlten 8 € und hatten Karten für den „grünen“ Sektor (Sitzplatz unüberdacht).


    Das Spiel war nicht der Kracher, aber interessant. Die 2. Hälfte war dann die weit bessere. Die 2 Teams waren auf Augenhöhe, doch die Meuselwitzer machten in der 43. und 51. Minute 2 Tore zur zwischenzeitlichen 2:0 Führung. Der VFC drehte nun auf und hatte eine Reihe Chancen. In der 82. Minute fiel dann das 2:1, und ich war mir da sicher das auch noch das 2:2 fallen würde. Und schwups da war es. In der 90. Minute machte Plauen noch den Ausgleich.


    Stimmung bei den Gästen gab es garnicht. Nach dem 2:1 Anschlußtreffer wurde mal kurz „VFC“ gerufen, das wars. Auf Heimseite waren ca. 30 Leute hinter der „ZFC-Supporters“ - Fahne aktiv. Supportet wurde im „Zwickau-Style“ mit solcher eigenartigen Trommel. Bei Zwickau oder Münster fand ich das gut, bei den 30 Meuselwitzern allerdings nicht. Der Trommler übertönte des öfteren die paar Leute hinter ihm. Sinnlos! Schmunzeln musste ich auch bei näherer Betrachtung der „ZFC-Supporters“ - Zaunfahne. Als Logo hat man dort tatsächlich ein rosa Schwein drauf. Was soll das bedeuten? Nun ja, das wissen sie wohl nur selbst.


    Das Highlight war das Grillsteak vom Grillstand. Megazart und geschmacklich erste Sahne. Das ganze für 2,50 €. Das Radler mit Sprite (was dort fassbrause hieß) war ebenfalls sehr gut!


    Das Stadion finde ich nicht so dolle. Wirkt alles total zusammengeschustert, und ohne Sinn. Die Haupttribüne ist noch das „Highlight“ dort. Die geht wirklich. Über den Sitzen gibt es dort auch Stehplätze. Die Gegengerade, die durch einen netten Holz-Turm getrennt ist, bietet Klappsitze (obere Reihen) und Schalensitze (untere Reihen). Wirkt wie gewollt und nicht gekonnt. Die Hintertorseiten bieten Betonstufen und die Heimseite hat oben noch 1 Reihe Sitzplätze auf einer Seite. Naja, damit fehlen mir jetzt mit Wilhelmshaven, Havelse und dem Plambeck-Stadion in Hamburg (HSV U23) nur noch 3 Stadien der Regionalliga Nord.


    Nach dem Spiel ging es über Leipzig zurück in die Heimat, wo wir gegen 18:30 Uhr ankamen. Eine schöne Tour über 1.500 Kilometer liegt hinter uns. Wir haben wieder einmal viele neue Eindrücke sammeln können und genossen das Erlebte bei super schönem Wetter.


    Bilder gibts auf meinem Blog (siehe unten)