das heft existiert nun schon einige jahre, wurde aber hier noch nicht besprochen. meine kleine rezension zur vierten ausgabe aus dem groben schnitzer #5
Blickfang Hyper #4
...und weil ich mich schon mal mit Düsseldorf befasse, kann auch gleich das Heft der Metzkausen Hypers bewertet werden, das den ganz originellen Namen „Blickfang Hyper“ trägt. Das „gallische Metzkausen“, ein kleines Kaff bei Düsseldorf, soll im Namen nach interner Verwurstung aber nun nicht mehr vorkommen, fortan also nur noch Hypers 01. Immerhin hat die Gruppe (dem Anschein nach 2001 gegründet) nun auch schon die vierte Ausgabe heraus gebracht, die die Leser/innen mit dem Untertitel „Unabhängig und langweilig!“ auf die knapp 60 farbigen Seiten einstimmt. 'Unabhängig' mag noch stimmen, das 'Langweilig' scheint dann doch etwas untertrieben. Layouttechnisch wird kein allzu großer Firlefanz geboten, mal wird allerdings die Times New Roman-Schrift (die ich bei Fanzines nicht mag) so sehr verkleinert, bis der Artikel komplett auf die Seite passt, mal wird mit ein- und mal mit zweibündigem Blocksatz gewerkelt. Macht aber im Prinzip alles nichts, denn von den Texten her ist die BH meist ziemlich ulkig geschrieben. Der saloppe Textfluss lässt da über so manch Merkwürdigkeit hinwegsehen. Cottbus liegt dann eben schon mal an der Grenze zu Tschechien und mal wird ein Text mit „Hypers 2000“, mal mit „Hypers 2001“ unterzeichnet. Ist aber auch wurscht, denn es wird schon sichtbar, dass hinter der leicht chaotischen Fassade ein Freundeskreis sich die Mühe macht und alle paar Monate – meist im Abstand von zwölf Jahreszwölften – ein Werk auf die Beine stellt, um das Erlebte bei Fortuna-Spielen mit referatsähnlichen Auswüchsen von und mit Heinrich Heine, Isaac Newton oder Tine Wittler zu paaren. Immerhin wurden sogar 55 Ultrasgruppen kontaktiert, um das Thema „Ultras und Gewalt“ zu skizzieren – mit nur einer Antwort, nämlich von der Brigade Nord aus Hannover fällt das Resultat aber leider karg aus. Hoppingberichte (F95 & Aue: still alive!), Comics, ein Interview mit dem ehemaligen Stadion-DJ „Opa“ und Rezensionen unterschiedlichster Publikationen werten das Heft weiter auf und bereichern nicht zuletzt durch den bis dato unbekannten, aber vielversprechenden Namen meinen Fanzine-Schuhkarton.
2,50 €, Kontakt: hypers01@web.de